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Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München

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Grußwort<br />

„Behindert ist man nicht, behindert<br />

wird man!“ Diese Aussage trifft leider<br />

immer noch in vielen Lebensbereichen<br />

zu; die <strong>Arbeit</strong>swelt ist davon<br />

nicht ausgenommen.<br />

Die UN-Behindertenrechtskonvention<br />

fordert in Artikel 27 „das gleiche<br />

Recht von Menschen mit Behinderungen<br />

auf <strong>Arbeit</strong>“ und „die Möglichkeit,<br />

den Lebensunterhalt durch<br />

<strong>Arbeit</strong> zu verdienen, die in einem<br />

offenen, integrativen und <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Behinderungen zugänglichen<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt und <strong>Arbeit</strong>sumfeld<br />

frei gewählt oder angenommen<br />

wird“. Diesem Recht fühlt sich auch<br />

das Sozialreferat der Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong> verpflichtet.<br />

In Deutschland gibt es keine Bereitstellung<br />

von bezahlten <strong>Arbeit</strong>splätzen<br />

auf dem 1. <strong>Arbeit</strong>smarkt <strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />

Menschen im erwerbsfähigen Alter.<br />

Vielmehr machen die gesetzlichen<br />

Vorgaben eine „Zweiteilung“ notwendig.<br />

Menschen mit Behinderung haben<br />

es deutlich schwerer als Nichtbehinderte,<br />

eine sozialversicherungspflichtige<br />

<strong>Arbeit</strong> mit einem zufriedenstellenden<br />

Einkommen zu erhalten. Im<br />

Zusammenspiel zwischen Unternehmen<br />

und den zuständigen Behörden<br />

gelingt es in vielen Fällen nicht, behinderungsbedingte<br />

Nachteile im<br />

Berufsleben auszugleichen und die<br />

Integration zu gewährleisten.<br />

Ein Ergebnis der Rahmenbedingungen<br />

des <strong>Arbeit</strong>smarktes ist eine<br />

hohe Armutsquote unter den Menschen<br />

mit Behinderung. Für die Teil-<br />

habe an der Gemeinschaft<br />

braucht man jedoch<br />

ein ausreichendes<br />

Einkommen und die<br />

Möglichkeit einer sinnstiftenden<br />

Tätigkeit.<br />

An dieser Schnittstelle<br />

ist ein Projekt der Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong><br />

angesiedelt, das auf<br />

dem Fachtag thematisiert wurde:<br />

Menschen im erwerbsfähigen Alter,<br />

die aber auf dem 1. <strong>Arbeit</strong>smarkt als<br />

„nicht erwerbsfähig“ eingestuft werden<br />

und deswegen Grundsicherung<br />

nach dem Sozialgesetzbuch XII erhalten,<br />

werden auf der Basis von unter<br />

15 Wochenstunden auf <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

mit Mehraufwandsentschädigung<br />

vermittelt. Neben einer geringen<br />

Verbesserung ihres Einkommens<br />

resultieren daraus neue soziale Kontakte,<br />

ein geregelter Tagesablauf und<br />

eine unterstützende Betreuung.<br />

Diese Personen profitieren auch gesundheitlich<br />

davon und so können<br />

stationäre Aufenthalte vermieden<br />

werden.<br />

Der Fachtag hat mehrere Ansätze aufgezeigt,<br />

wie die Situation verbessert<br />

werden kann. Die Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong> ist hier nur eine von vielen<br />

Partnerinnen, wird sich aber auch in<br />

Zukunft nachdrücklich da<strong>für</strong> einsetzen,<br />

die Behindertenrechtskonvention<br />

in die Wirklichkeit umzusetzen.<br />

Friedrich Graffe<br />

bfm. Stadtrat, Sozialreferent<br />

Grußworte 5<br />

Friedrich Graffe<br />

Sozialreferent der<br />

Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong>

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