Eildienst 09/07 - Landkreistag NRW

Auf ein Wort
60 Jahre Landkreistag Nordrhein-Westfalen –
60 Jahre im Dienst der Kreise
Am 25. Juni 2007 jährte sich zum 60. Mal der Tag der ersten Generalversammlung
des Landkreistages Nordrhein-Westfalen. Aus diesem Anlass
findet am 29. August 2007 am damaligen Ort des Geschehens, Bad Sassendorf,
eine Große Landkreisversammlung statt. Begründet wurde der nordrheinwestfälische
Landkreistag durch einen Beschluss von über 20 rheinischen und
westfälischen Landräten und Oberkreisdirektoren bereits am 10. März 1947 in
Gummersbach. Bemerkenswert ist auch, dass der Landkreistag zwei besonders
profilierte Gründungsväter aus dem Rheinland und aus Westfalen hatte, nämlich
Landrat Dr. August Dresbach aus dem Oberbergischen Kreis und Oberkreisdirektor
Dr. Johannes Strunden aus dem Kreis Borken.
Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums hat der Landkreistag Nordrhein-Westfalen
eine Festschrift über die ersten fünf Jahrzehnte seines Bestehens herausgegeben.
Zehn Jahre später galt es, sich die wichtigsten Geschehnisse seit dieser Feier im
Jahre 1997 zu vergegenwärtigen und auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu
enthält diese EILDIENST-Ausgabe eine Abhandlung, in der die für die Kreise in
Nordrhein-Westfalen und ihren Verband bedeutsamsten Entwicklungslinien
nachgezeichnet werden.
Im Mittelpunkt stehen dabei die verbandspolitischen Aktivitäten auf Landesebene.
Darüber hinaus hat der Landkreistag Nordrhein-Westfalen maßgeblich
zur Meinungsbildung innerhalb des Deutschen Landkreistages beigetragen.
Weitere wechselseitige Handlungsfelder mit dem Deutschen Städtetag, der nach wie vor in Personalunion auch als
Städtetag Nordrhein-Westfalen fungiert, sowie selbstverständlich mit dem Städte- und Gemeindebund auf Landes- wie auf
Bundesebene konnten hier nur anhand weniger Punkte skizziert werden.
Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums verdient festgehalten zu werden, dass sich die aktuelle gegenseitige Kooperation
und Arbeitsteilung im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Nordrhein-Westfalen ungeachtet
einiger weniger notwendiger Interessendivergenzen als beispielhaft darstellt.
Seit vielen Jahren ruhte in der Geschäftsstelle des Landkreistages ein Aktenschatz aus der Weimarer Zeit,
der es verdiente, aus Anlass des 60. Geburtstages gehoben zu werden: Es handelte sich um wertvolle Dokumente
aus dem Rheinischen und aus dem Westfälischen Landkreistag, die kurz nach dem Ersten Weltkrieg begründet
worden waren.
Frau Dr. Susanne Kitschun, die zur Geschichte des Deutschen und Preußischen Landkreistages ihre Dissertation verfasst
hat, die im Jahre 2006 anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Deutschen Landkreistages erschienen ist, konnte
gewonnen werden, diese Unterlagen und weitere Aktenbestände aus anderen Archiven zu einer Arbeit über die Vorläufer
des Landkreistages Nordrhein-Westfalen in der Weimarer Republik zusammenzustellen. Erstmalig wird damit die
Geschichte der Interessenvertretungen der Kreise in der damaligen Rheinprovinz, in der Provinz Westfalen und im Land
Lippe-Detmold aufgearbeitet und nachgezeichnet. Auch der Einfluss der rheinischen und westfälischen Kreise und ihrer
Landräte im Rahmen des Preußischen und Deutschen Landkreistages wird an vielen Stellen deutlich.
Die Themen der damaligen sogenannten Landkreistags-Unterverbände waren auch aus heutiger Sicht nicht selten zeitlos.
Ergänzt man diese knapp 15-jährige Geschichte der Weimarer Zeit zu den 60 Jahren des Landkreistages Nordrhein-
Westfalen, können die Kreise und ihre Repräsentanten also bereits auf 75 Jahre Verbändehistorie zurückgreifen: Ein reicher
Erfahrungsschatz, auf dem auch in Zukunft aufgebaut werden kann – im Dienst der Kreise und vor allem im Dienst der
in den Kreisen lebenden Menschen.
Dr. Martin Klein
Hauptgeschäftsführer
des Landkreistages Nordrhein-Westfalen
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