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Eildienst 09/07 - Landkreistag NRW

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03.1952 war Dr. Karl Bubner Geschäftsführer<br />

des <strong>Landkreistag</strong>es Nordrhein-Westfalen,<br />

bevor er am 01.04.1952 zum Oberkreisdirektor<br />

des Rhein-Wupper-Kreises gewählt<br />

wurde.<br />

Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des<br />

<strong>Landkreistag</strong>es <strong>NRW</strong> erschien im Jahre 1997<br />

eine Jubiläumsfestschrift unter dem Titel<br />

„Der <strong>Landkreistag</strong> Nordrhein-Westfalen<br />

1947 – 1997“, die von dem damaligen<br />

Vorsitzer des Vorstandes, Landrat Dr. Franz<br />

Möller, Rhein-Sieg-Kreis, sowie dem damaligen<br />

Geschäftsführenden Vorstandsmitglied<br />

Dr. Joachim Bauer herausgegeben wurde 3 .<br />

In dieser Festschrift befindet sich ein unveränderter<br />

Abdruck des Beitrages von Dr.<br />

Karl Bubner aus Anlass des 20-jährigen Bestehens.<br />

Darüber hinaus wurde die Geschichte<br />

des <strong>Landkreistag</strong>es durch eine Arbeit von<br />

Dr. Heinz Hagenlücke, Düsseldorf, in ausgewählten<br />

Aspekten und Entwicklungsli-<br />

Finanzausschuss<br />

nien fortgeschrieben. Überdies enthält die<br />

Festschrift eine Studie über die nordrheinwestfälischen<br />

Oberkreisdirektoren, Porträts<br />

der Vorsitzer und der Geschäftsführer des<br />

<strong>Landkreistag</strong>es Nordrhein-Westfalen seit 1947<br />

sowie eine Aufstellung der Zusammensetzung<br />

des Vorstandes des <strong>Landkreistag</strong>es<br />

Nordrhein-Westfalen sowie der Vorsitzenden<br />

der Fachausschüsse bis zum Jahr 1997.<br />

Im Mittelpunkt der nachfolgenden Darstellung<br />

stehen die seit der Herausgabe der Jubiläumsfestschrift<br />

1997 vergangenen 10 Jahre,<br />

wobei hier eine Fokussierung auf wesentliche<br />

Ereignisse und Entwicklungen vorgenommen<br />

wurde.<br />

Jubiläumsvorstandssitzung<br />

in Bad Sassendorf am<br />

17. Juni 1997<br />

Eine Woche vor der Großen Landkreisversammlung<br />

aus Anlass des 50jährigen Be -<br />

stehens des <strong>Landkreistag</strong>es Nordrhein-Westfalen<br />

am 24.06.1997 in Neuss trat der<br />

Vorstand des <strong>Landkreistag</strong>es Nordrhein-<br />

Westfalen am 17. Juni1997 unter Vorsitz von<br />

Landrat Dr. Franz Möller, Rhein-Sieg-Kreis,<br />

an seinem Gründungsort in Bad Sassendorf/Kreis<br />

Soest zusammen. Der Vorstand<br />

befasste sich angesichts der seinerzeitigen<br />

Schwerpunkt: 60 Jahre <strong>Landkreistag</strong> <strong>NRW</strong> 1947 – 20<strong>07</strong><br />

Einigung der Koalitionsfraktionen von SPD<br />

und BÜNDNIS 90/Die Grünen im Hinblick<br />

auf Änderungen des kommunalen Wirtschaftsrechts<br />

mit den rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

für die wirtschaftliche Betätigung<br />

kommunaler Gebietskörperschaften.<br />

Der Vorstand verabschiedete einen Beschluss,<br />

nach dem eine Änderung mit dem Ziel für<br />

notwendig gehalten wurde, auch ohne Vor -<br />

liegen eines öffentlichen Zwecks begrenzt<br />

auf den Telekommunikationsmarkt wirtschaftliche<br />

Betätigung zuzulassen.<br />

Im seinerzeitigen Jubiläumsjahr des <strong>Landkreistag</strong>es<br />

<strong>NRW</strong> setzte sich der Vorstand<br />

auch mit Überlegungen zur Neuordnung<br />

des Schlüsselzuweisungssystems in Nordrhein-Westfalen<br />

auseinander und beriet dabei<br />

eine Expertise der Gutachter Prof. Dr.<br />

Junkernheinrich und Micosatt. Dabei handelte<br />

es sich um ein Gegengutachten zu<br />

dem von der Landesregierung von SPD<br />

und Bündnis 90/Die Grünen in Auftrag<br />

gegebenen Ifo-Gutachtens zum geltenden<br />

Finanzausgleichssystem. Diesem Gutachten<br />

lag wiederum zugrunde, dass der Verfassungsgerichtshof<br />

Nordrhein-Westfalen eine<br />

Entscheidung zu einer Verfassungsklage der<br />

kreisfreien Stadt Solingen im Jahr 1995 getroffen<br />

hatte. Die Stadt Solingen hatte die<br />

Auffassung vertreten, dass das Finanzausgleichssystem<br />

in Nordrhein-Westfalen die<br />

großen kreisangehörigen Städte, die in etwa<br />

die Einwohnerzahl kleiner kreisfreier Städte<br />

erreichten, überproportional bevorzuge. Dies<br />

liege unter anderem darin, dass diese Gemeinden,<br />

wie zum Beispiel die Stadt Neuss<br />

und die Stadt Paderborn, von der Kreisschlüsselmasse<br />

zusätzlichen Nutzen zögen.<br />

Da infolge des Ifo-Gutachtens teilweise erhebliche<br />

Masseverschiebungen zwischen<br />

den kreisangehörigen Städten und den kreisfreien<br />

Städten zulasten des kreisangehörigen<br />

Raums drohten, hatten sich <strong>Landkreistag</strong><br />

Nordrhein-Westfalen und Städte- und<br />

Gemeindebund Nordrhein-Westfalen gemeinsam<br />

dazu entschlossen, ihrerseits ein<br />

Gutachten in Auftrag zu geben, das die besonderen<br />

Belastungen des kreisangehörigen<br />

Raumes angemessener würdige als das<br />

im Ifo-Gutachten dargelegt worden sei.<br />

Auch in dieser Jubiläumssitzung des Vorstandes<br />

war das bereits seit mehreren Jah-<br />

ren diskutierte finanzverfassungsrechtliche<br />

Konnexitätsprinzip ein weiterer bedeutungsvoller<br />

Gegenstand der Erörterungen 4 . Dazu<br />

beschloss der Vorstand, weiterhin auf einer<br />

verfassungsrechtlichen Verankerung dieses<br />

Prinzips zu bestehen, da anderenfalls eine<br />

dauerhafte Sicherung dieses Prinzips nicht<br />

gewährleistet sei.<br />

Grundsatzpapier zur<br />

Verwaltungsstrukturreform<br />

Bereits einige Wochen zuvor hatte der Vorstand<br />

ein umfassendes Papier für eine Verwaltungsstrukturreform<br />

in Nordrhein-West -<br />

falen beschlossen, das in einem Sonderheft<br />

des EILDIENSTES am12.05.1997 veröffentlicht<br />

wurde 5 . Dem ging eine monatelange<br />

Vorbereitung in den Gremien des <strong>Landkreistag</strong>es<br />

Nordrhein-Westfalen voraus. Auch die<br />

Landkreisversammlung und der Vorstand<br />

hatten sich in den Jahren zuvor wiederholt<br />

Amtszeit Amt Amtsbezeichnung* Vorname Name Kreis<br />

1995 – 2000 Vorsitzender OKD Raimund Pingel Borken<br />

1995 – 1997 Stellv. Vorsitzender LR Hermann-Josef Dusend Neuss<br />

1997 – 1999 Stellv. Vorsitzender LR Karl-Heinz Göller Coesfeld<br />

seit 2000 Vorsitzender LR Frank Beckehoff Olpe<br />

2000 – 2004 Stellv. Vorsitzender LR Frithjof Kühn Rhein-Sieg-Kreis<br />

seit 2005 Stellv. Vorsitzender LR Gerd Wiesmann Borken<br />

Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der Fachausschüsse des <strong>Landkreistag</strong>es Nordrhein-Westfalen 1997-20<strong>07</strong><br />

* LR = Landrat, OKD = Oberkreisdirektor, KD = Kreisdirektor.<br />

** Diese und die folgenden Übersichten wurden zusammengestellt von Ursula Toßerams, LKT <strong>NRW</strong>.<br />

mit verschiedenen Teilthemen aus dem Bereich<br />

der Verwaltungsstruk turreform befasst,<br />

so dass es an der Zeit schien, ein Grundsatzpapier<br />

hierzu herauszugeben. Das Sonderheft<br />

des EILDIENSTES entwickelte sich zu<br />

einem Bestseller bei Landtag, Landesregierung,<br />

staatlichen und kommunalen Verwaltungsebenen,<br />

Verbänden, der Wissenschaft<br />

und weiterer Institutionen, da hier erstmalig<br />

eine sehr praxisbezogene Darstellung der jeweils<br />

in Frage stehenden Rechtsgebiete und<br />

der möglichen Auswirkungen für eine künftige<br />

optimale Aufgabenerfüllung vorgelegt<br />

wurde.Das Papier stand unter der Überschrift<br />

„Vorschläge des <strong>Landkreistag</strong>es Nordrhein-<br />

Westfalen für eine Verwaltungsstrukturreform<br />

und für eine Überprüfung der Aufgaben<br />

und der Zuständigkeitsverteilung zwischen<br />

Landesbehörden, Landschaftsverbänden,<br />

3 Band 10 der Schriftenreihe des <strong>Landkreistag</strong>es<br />

Nordrhein-Westfalen, Deutscher Gemeindeverlag/<br />

Verlag W. Kohlhammer, Köln 1997 – ISBN<br />

3-555-01133-2.<br />

4 Vgl. Heinz Hagenlücke, Beiträge zur Geschichte<br />

des <strong>Landkreistag</strong>es <strong>NRW</strong>, in: Der <strong>Landkreistag</strong><br />

Nordrhein-Westfalen 1947 – 1997; herausgegeben<br />

von Möller/Bauer, S. 211.<br />

5 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> 8-9/1997, S. 141 ff.<br />

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