Eildienst 09/07 - Landkreistag NRW
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Schwerpunkt: 60 Jahre <strong>Landkreistag</strong> <strong>NRW</strong> 1947 – 20<strong>07</strong><br />
gen Gemeinden vorgestellt wurden, darunter<br />
auch die erst jüngst eröffneten Kostenbeteiligungsregelungen<br />
58 .<br />
EILDIENST-Modernisierung<br />
Mit dem im Januar 2001 erscheinenden<br />
EILDIENST-Heft wurde eine behutsame, aber<br />
nachhaltige Modernisierung der Öffentlich -<br />
keitsarbeit des <strong>Landkreistag</strong>es <strong>NRW</strong> offenkundig<br />
59 . Neben einem neuen Layout, neu<br />
eingeführten Rubriken wie die Serien „Das<br />
Porträt“ und „Im Fokus“, die Verwendung<br />
von Fotomaterial, was im Jahre 2000 erstmalig<br />
und nur vereinzelt praktiziert worden<br />
war sowie eine Übernahme des EILDIENST-<br />
Angebotes auf die in etwa zeitgleich eröffnete<br />
Homepage des <strong>Landkreistag</strong>es <strong>NRW</strong> –<br />
einhergehend mit einer grundlegend technischen<br />
Neuausstattung der Geschäftsstelle<br />
– waren Meilensteine für eine zeitgemäße<br />
Aufstellung des <strong>Landkreistag</strong>es <strong>NRW</strong> gerade<br />
auch im Servicebereich für die Mitglieder.<br />
Darüber hinaus sollte die verbesserte Lesbarkeit<br />
der nunmehr im Monatsrhythmus<br />
erscheinenden Zeitschrift EILDIENST die<br />
Adressaten vor allem in Landtag und Landesregierung,<br />
aber auch in vielen weiteren<br />
Institutionen und ausgewählte Persönlichkeiten<br />
noch besser über die Aktivitäten des<br />
<strong>Landkreistag</strong>es und seiner Mitglieder informieren<br />
und insofern in die Öffentlichkeit<br />
ausstrahlen.<br />
Neuordnung der über örtlichen<br />
Gemeindeprüfung<br />
Die seit dem Jahr 2000 verstärkt geführte<br />
Diskussion um die Reformbedürftigkeit der<br />
überörtlichen Gemeindeprüfung nahm das<br />
Freiherr-vom-Stein-Institut, die wissenschaftliche<br />
Forschungsstelle des <strong>Landkreistag</strong>es<br />
Nordrhein-Westfalen an der Friedrich-Wilhelms-Universität<br />
in Münster zum Anlass<br />
für ein Kolloquium zur Gemeindeprüfung,<br />
58 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 8/August 2001,<br />
S. 298; Ansgar Hörster, Modernisierungstrends<br />
und –schwerpunkte der Sozialhilfeverwaltung,<br />
EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 8/August 2001,<br />
S. 298 ff.; Helmut Etschenberg, Das Aachener<br />
Modell in der Bewährungsprobe, EILDIENST<br />
LKT <strong>NRW</strong> Nr. 8/August 2001, S. 303 ff.<br />
59 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 1/01, S. 3.<br />
60 EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 2/Februar 2001, S. 40 ff.<br />
61 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 6/Juni 2001, S. 234 ff.<br />
62 EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 6/Juni 2001, S. 239 f.<br />
63 Vgl. Martin Klein und Markus Leßmann, EIL-<br />
DIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 6/Juni 2001, S. 245 ff.<br />
64 EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 17-18/99, S. 403 ff.<br />
65 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 7/Juli 2001,<br />
S. 272 ff.<br />
66 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 10/Oktober<br />
2001, S. 368 ff.<br />
276<br />
in dem eine Reihe von Experten und Praktikern<br />
hierzu ihre Bewertungen vortrugen,<br />
darunter auch Innenminister Dr. Fritz Behrens<br />
60 . Dabei wurden insbesondere auch<br />
Modelle aus anderen Bundesländern in den<br />
Blick genommen.<br />
Nach Auffassung des <strong>Landkreistag</strong>es sollte<br />
ein etwaiges Reformvorhaben unstreitige<br />
Defizite in der Praxis beseitigen, so insbesondere<br />
bei der Erweiterung des Aufgabenumfangs<br />
und die Wirtschaftlichkeitsprüfung,<br />
der Modernisierung der Prüfungsmethoden,<br />
also der Ergebnis- statt Verfahrensprüfungen,<br />
der Bildung von Prüfungsschwerpunkten<br />
und einheitlicher Prüfmethoden, der Wahrnehmung<br />
der Koordinationsaufgaben durch<br />
das Land sowie die Intensivierung der Beratungstätigkeit.<br />
Diese Ziele seien jedoch<br />
durch eine systemimmanente Reform erreichbar,<br />
die die dezentralisierte Organisationsstruktur<br />
und die damit verbundenen<br />
Vorteile der überörtlichen Gemeindeprüfung<br />
nicht antaste.<br />
Landrätekonferenz<br />
zur überörtlichen<br />
Gemeindeprüfung<br />
Die Zukunft der Gemeindeprüfung war auch<br />
Gegenstand einer weiteren Landrätekonferenz<br />
des <strong>Landkreistag</strong>es Nordrhein-Westfalen,<br />
die am 29.05.2001 im Kreishaus des Kreises<br />
Mettmann stattfand und bei der sich die<br />
kommunalpolitischen Sprecher der im Landtag<br />
vertretenen Fraktionen aus ihrer Sicht äußerten61<br />
. Beifall fand ein im Mai 2001 gefasster<br />
Beschluss des Ältestenrates des Landtages<br />
im Hinblick auf die Anhörungsrechte der kommunalen<br />
Spitzenverbände, indem er entsprechende<br />
Richtlinien herausgab62 . Im Verhältnis<br />
zu anderen Bun desländern gab es nur noch<br />
das normhierarchische Defizit, dass nämlich die<br />
Beteiligungsrechte der kommunalen Spitzenverbände<br />
nicht in die Landesverfassung aufgenommen<br />
wurden.<br />
Diskussion zur<br />
Zusammenlegung<br />
von Arbeitslosenhilfe<br />
und Sozialhilfe<br />
Die sich auf Bundesebene zwischenzeitlich<br />
intensivierende Diskussion über eine besse -<br />
re Kooperation zwischen den kommunalen<br />
Sozialhilfeträgern und den Arbeitsämtern<br />
war Gegenstand einer umfassenden Abfrage<br />
der Geschäftsstelle im Jahre 2000, deren<br />
Auswertung interessante Aufschlüsse<br />
über die diversen Kooperationen zwischen<br />
der Arbeitsverwaltung und den Kreisver waltungen<br />
gab63 . Die von verschiedener Seite<br />
bekundete Absicht der mittelfristigen Zusammenlegung<br />
von Arbeitslosenhilfe und<br />
Sozialhilfe beantwortete der <strong>Landkreistag</strong><br />
mit der Positionierung, zunächst eine Ver-<br />
zahnung der beiden Leistungssysteme von<br />
ihren Anspruchsvoraussetzungen und -inhalten<br />
Stück für Stück vorzunehmen. Der<br />
<strong>Landkreistag</strong> betonte, dass allein der Aufwand<br />
des Bundes im Bereich der Arbeitslosenhilfe<br />
in Höhe von 30 Milliarden D-Mark und<br />
die Tatsache, dass es keine Struktur der Finanzbeziehungen<br />
zwischen Bund und Kommunen<br />
gebe, die eine gesicherte Überführung<br />
der Finanzmittel in diesen Größenord nungen<br />
zuließe, schwerwiegende Argumente<br />
für eine besonders sorgfältige Vorgehensweise<br />
in dieser sozialpolitischen Grundsatzfrage<br />
ersten Ranges darstellten.<br />
Reformbedarf<br />
bei den<br />
Kreispolizeibehörden<br />
Bereits deutlich im Vorfeld der Landtagswahl<br />
des Jahres 2000 hatte es immer wieder<br />
Diskussionsbeiträge von interessierter Seite<br />
gegeben, die Organisation der Kreispolizeibehörden<br />
als Landratsbehörden unter verschiedenen<br />
Aspekten in Frage zu stellen64 .<br />
Insbesondere die vergleichsweise große Anzahl<br />
von Kreispolizeibehörden in Nordrhein-<br />
Westfalen, die von Landräten geleitet wurden,<br />
gab Anlass zu Nachfragen, die den <strong>Landkreistag</strong><br />
dazu veranlasste, seinerseits Vorschläge<br />
für eine größere Effizienz und Effek -<br />
tivität der Kreispolizeibehörden vorzulegen<br />
und hier insbesondere die Vorteile der Kreise<br />
als Bündelungsbehörde herauszustellen65 .<br />
Die Vorschläge des Landkreista ges reichten<br />
von der Personalbewirtschaftung, dem Beschaffungswesen,<br />
der Ausdehnung der Übertragungsmöglichkeit<br />
von Haushaltsmitteln<br />
bis zur Verbesserung des Zielverein barungsverfahrens<br />
beziehungsweise des Be richtswesens<br />
und weiteren Handlungsfel dern<br />
wie die EDV-Anbindung, die Anmietung<br />
von Dienstgebäuden und die Beihilfebearbeitung.<br />
Landrätekonferenz<br />
in Brüssel<br />
Am 25.<strong>09</strong>.2001 fand die dritte Landrätekon -<br />
ferenz des <strong>Landkreistag</strong>es <strong>NRW</strong> erstmalig<br />
in Brüssel statt. Neben den Herausforderungen,<br />
Chancen und Risiken der kommunalen<br />
Selbstverwaltung in der Europäischen<br />
Union und der Diskussion mit Europaparlamentariern<br />
standen die gewichtigen europarechtlichen<br />
Themen Abfallentsorgung und<br />
Sparkassen auf der Tagesordnung, die mit<br />
hochrangigen Vertretern der Kommission<br />
erörtert wurden66 .<br />
Landkreisversammlung 2001:<br />
Kreisaufgabe<br />
Soziale Sicherung<br />
Unter dem Titel „Kreisaufgabe Soziale Si-