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Eildienst 09/07 - Landkreistag NRW

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Schwerpunkt: 60 Jahre <strong>Landkreistag</strong> <strong>NRW</strong> 1947 – 20<strong>07</strong><br />

sche<br />

Proteste blieben ohne Wirkung. Die Hohe<br />

Alliierte Rheinlandkommission war der Auffassung,<br />

„dass die Alliierten die Bereitstellung von<br />

Jagdrevieren in angemessener Zahl verlangen<br />

könnten, da die deutsche Regierung<br />

„Französisches Offizier-Kasino – Eintritt<br />

für Deutsche verboten“, Essen 1923<br />

23 Protokoll der beim Reichskommissar gehaltenen<br />

Besprechung über die mit der Besatzung<br />

im Zusammenhang stehenden Jagdangelegenheiten<br />

vom 15.01.1921, in: Aktenbestand<br />

LKT <strong>NRW</strong>.<br />

24 Protokoll der Gründungsversammlung des Rheinischen<br />

Unterverbandes vom 5.11.1919, in:<br />

Aktenbestand LKT-<strong>NRW</strong>; diverse Schreiben von<br />

Landrat Freiherr von Troschke (Landkreis Trier)<br />

an den Verband der Preußischen Landkreise<br />

vom Frühjahr 1919, in: LAB B, Rep. 142-04,<br />

742; Schreiben von Landrat Adelmann an die<br />

Mitgliedslandkreise vom 7.4.1920, in: LHA<br />

Koblenz, Best. 491, Nr. 565.<br />

25 Schreiben von Landrat Kurt von Borries an den<br />

Deutschen <strong>Landkreistag</strong> vom 20.04.1929, in:<br />

LAB B, Rep. 142-04, 749.<br />

26 Schreiben von Landrat Franz von Borries an die<br />

westfälischen Landräte vom 3.5.1920 und<br />

vom 9.5.1920 (Zitat ebd.) und Schreiben von<br />

Landrat Kurt von Borries an die Landräte im<br />

Regierungsbezirk Minden vom 9.3.1920 in:<br />

KommA Minden, Kreisausschuss Lübbecke,<br />

2618. Kitschun, <strong>Landkreistag</strong>, S. 571.<br />

27 Protokoll der Landratskonferenz vom 28.05.<br />

1920, in: KommA Minden, Kreisausschuss Lübbecke,<br />

2618.<br />

296<br />

nach Artikel 8 des Rheinlandabkommens<br />

verpflichtet sei, ,Sport- und Erholungsplätze'<br />

zur Verfügung zu stellen.“ 23<br />

Zum Alltag im besetzten Gebiet gehörten<br />

auch immense Reiseschwierigkeiten, so dass<br />

immer wieder kurzfristig Tagesordnungspunkte<br />

bei Versammlungen ausfallen mussten,<br />

weil „der Referent wegen der Eisenbahnsperre<br />

nicht erschienen war.“ Hinzu<br />

kamen Verzögerungen im Postverkehr. Telegramme<br />

zwischen Berlin und Trier benötigten<br />

zehn bis 14 Tage; die Verbandszeitschrift<br />

wurde aufgrund von großen Problemen bei<br />

der Zustellung im französisch besetzten Gebiet<br />

durch Vermittlung eines Mainzer Buchhändlers<br />

versandt. 24<br />

4. „Zwangloses Zusammenkommen“:<br />

Die westfälische<br />

Landkreisvereinigung<br />

Organisiert ohne Satzung<br />

„(Der) Bitte um Ueberlassung der Satzung<br />

der Westfälischen Landkreisvereinigung vermag<br />

ich leider nicht zu entsprechen, weil<br />

es eine derartige Satzung nicht gibt. Für<br />

eine so formelle Regelung des Zusammenschlusses<br />

der westfälischen Landkreise hat<br />

sich hier bisher kein Bedürfnis ergeben“,<br />

schrieb Landrat Kurt von Borries, Vorsitzender<br />

der Westfälischen Landkreisvereinigung<br />

an den Deutschen <strong>Landkreistag</strong> im April<br />

192925 .<br />

Schon im Sommer 1916 – im Vorfeld der<br />

Gründung des Preußischen <strong>Landkreistag</strong>es –<br />

fanden in Westfalen Besprechungen von<br />

Landräten auf Provinzebene sta<br />

Die Landräte diskutierten der E<br />

wurf der Verbandssatzung u<br />

stimmten ab, wer von ihnen M<br />

glied des Verwaltungsrates d<br />

neuen Landkreis-In teressenve<br />

bandes werden sollte.<br />

Spätestens seit 1920 fanden r<br />

gelmäßig und mehrmals jährli<br />

Vollversammlungen aller westf<br />

lischen Landräte statt. Organisie<br />

und geleitet wurden diese Treffe<br />

von Landrat Franz von Borri<br />

(Landkreis Herford), dem für seine<br />

Aufwand „Ersatz für Porto un<br />

Schreibwerk“ erstattet wurden<br />

Zusätzlich fanden – ebenfalls min<br />

destens seit Frühjahr 1920 – Tre<br />

fen von Landräten auf Regie<br />

rungsbezirksebene statt; im Re<br />

gierungsbezirk Minden wurde<br />

diese Treffen vom Vetter de<br />

Herforder Landrats, Landrat Kur<br />

von Borries (Landkreis Lübbecke<br />

organisiert, dem späteren Vorsit<br />

zenden der westfälischen Land<br />

kreisvereinigung. 26<br />

Wahrscheinlich infolge der Gründung for -<br />

maler Unterverbände des Verbandes der<br />

Preußischen Landkreise in anderen Provinzen<br />

diskutierten die westfälischen Landräte<br />

im Mai 1920 über die Form ihrer Zusam -<br />

menarbeit. Die Anwesenden waren sich einig:<br />

„Eine feste Form des Zusammenschlusses<br />

in Gestalt einer provinziellen Untergruppe<br />

der im Verband der Landkreise zusammengeschlossenen<br />

westfälischen Kreiskommunalverbände<br />

wird (...) als unzweckmäßiges<br />

Einschalten einer neuen, nicht notwendigen<br />

Organisation grundsätzlich abgelehnt. Die<br />

bisherige Form des zwangslosen Zusammenkommens<br />

soll beibehalten werden.“<br />

Bei zusätzlichem Abstimmungsbedarf sollten<br />

die westfälischen Funktionäre des preußischen<br />

Landkreisverbandes „zu besonderen<br />

Besprechungen zusammentreten“ 27 .<br />

Ab Mai 1922 lud nicht mehr der Landrat<br />

von Herford zu den Sitzungen ein, sondern<br />

die Westfälische Landkreisvereinigung und<br />

ihr Vorsitzender Landrat Franz von Borries.<br />

Ansonsten blieb es bis zum Ende der Weimarer<br />

Republik bei einer formlosen Konstruktion<br />

ohne Satzung. Eine Folge war die<br />

starke Position des jeweiligen Vorsitzenden.<br />

Er konnte zwischen den Vollversammlungen<br />

der Landräte selbständig agieren.<br />

Ab 1926 gab es in größeren Zeitabständen<br />

zusätzlich „Hauptversammlungen der Westfälischen<br />

Landkreisversammlung“, zu denen<br />

anders als sonst – auch ehrenamtliche Kommunalpolitiker,<br />

Kreisausschuss- und Kreistagsmitglieder,<br />

eingeladen wurden. Diese Versammlungen<br />

wurden jeweils von den Voll-

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