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Eildienst 09/07 - Landkreistag NRW

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Schwerpunkt: 60 Jahre <strong>Landkreistag</strong> <strong>NRW</strong> 1947 – 20<strong>07</strong><br />

seinerseits ein Papier unter dem Titel „Bessere<br />

Organisation für die Polizei in Nordrhein-<br />

Westfalen“ vor, in dem das Scheu-Gutachten<br />

Schritt für Schritt infrage gestellt wurde und<br />

ein vergleichbares Stelleneinsparpotenzial<br />

im Landesbereich dargelegt wurde wie der<br />

Vorschlag der Scheu-Kommission, zumal er<br />

noch erheblich weniger Umstellungskosten<br />

mit sich bringe 1<strong>07</strong> .<br />

Landrätekonferenz 2005<br />

in Berlin<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit und die Bedeutung<br />

des öffentlich-rechtlichen Rundfunks<br />

für die Kommunen war ein Referatsthema<br />

von WDR-Intendant Fritz Pleitgen bei der<br />

am 12./13.05.2005 in Berlin veranstalteten<br />

Landrätekonferenz. Darüber hinaus referierte<br />

Bundesministerin Ulla Schmidt über die<br />

Bedeutung der demografischen Entwicklung<br />

für die sozialen Sicherungssysteme und es<br />

fand eine Podiumsdiskussion mit Vertretern<br />

aus dem Landtag und von Polizeigewerkschaften<br />

zur Zukunft der Kreispolizeibehörden<br />

statt, bei der deutlich wurde, dass sich bis<br />

auf die CDU die SPD, die FDP sowie Bünd nis<br />

90/Die Grünen für eine Verringerung der<br />

Zahl der Kreispolizeibehörden im Sinne des<br />

Scheu-Gutachtens aussprachen108 .<br />

Landtagswahl 2005<br />

Auch bei den zu dem Wahltermin der Landtagswahlen<br />

am 22.05.2005 veröffentlichten<br />

Erwartungen und Forderungen des <strong>Landkreistag</strong>es<br />

<strong>NRW</strong>an einen neuen Landtag und<br />

die neue Landesregierung spielte die Polizei<br />

reform eine herausgehobene Rolle. Wei tere<br />

1<strong>07</strong> Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 5/Mai 2005,<br />

S. 176 ff<br />

108 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 6/Juni 2005,<br />

S. 217 ff<br />

1<strong>09</strong> Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 5/Mai 2005,<br />

S. 183 ff<br />

110 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 6/Juni 2005,<br />

S. 233 ff<br />

111 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 9/September<br />

2005, S. 323<br />

112 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 11/November<br />

2005, S. 423<br />

113 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 12/Dezember<br />

2005, S. 334 ff; die Vorschläge des LKT <strong>NRW</strong><br />

zur Polizeireform finden sich im EILDIENST<br />

LKT <strong>NRW</strong> Nr. 11/November 2005, S. 406 ff<br />

114 Vgl. dazu EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 9/September<br />

2005, S. 331 ff, EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr.<br />

12/Dezember 2005, S. 433f<br />

115 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 12/Dezember<br />

2005, S. 429 f; EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 12/<br />

Dezember 2005, S. 440<br />

116 Vgl. EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> NR. 2/Februar 2005,<br />

S. 44 ff; EILDIENST LKT Nr. 9/September 2005,<br />

S. 339 f; EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 2/Februar<br />

2006, S.57 f; EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 1/Januar<br />

20<strong>07</strong>, S.6 ff.<br />

282<br />

Themen waren die Stärkung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung, die Zurückgewinnung<br />

der finanziellen Handlungsspielräume<br />

der Kommunen, die Reform der mittleren<br />

Verwaltungsebene in Nordrhein-Westfalen<br />

und die umfassenden Kommunalisierungen,<br />

die Umsetzung von Hartz IV, die Stärkung<br />

der sozialen Kompetenzen der Kreise, die<br />

Weiterentwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs,<br />

die Reform der Schulfinanzierung<br />

und der Schulaufsicht so wie der<br />

Verbraucherschutz 1<strong>09</strong> .<br />

Bei der am 22.05.2005 durchgeführten Landtagswahl<br />

kam es zum ersten Mal nach 39<br />

Jahren wieder zu einer CDU-geführten Landesregierung:<br />

Die CDU kam auf 44,8 Prozent<br />

und wurde mit Abstand stärkste Partei, die<br />

SPD musste erhebliche Verluste hinnehmen<br />

und kam auf 37,1 Prozent, die FDP erlitt<br />

ebenfalls deutliche Verluste und kam auf<br />

6,2 Prozent, während die Grünen bei nur<br />

leichten Verlusten ebenfalls bei 6,2 Prozent<br />

landeten 110 . Die von der neuen Landesregierung<br />

unter Ministerpräsident Dr. Jürgen<br />

Rüttgers gebildete Landesregierung griff personell<br />

auch auf den <strong>Landkreistag</strong> <strong>NRW</strong> zurück:<br />

So wurde der amtierende Hauptgeschäftsführer<br />

des <strong>Landkreistag</strong>es <strong>NRW</strong>, Dr.<br />

Alexander Schink, mit Wirkung zum 01.<strong>07</strong>.<br />

2005 als Staatssekretär in das Ministerium<br />

für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz an die Seite von<br />

Minister Eckhard Uhlenberg berufen 111 . Zu<br />

seinem Nachfolger wurde der bis dahin<br />

beim LKT <strong>NRW</strong> als Beigeordneter für Sozia -<br />

les, Jugend und Gesundheit tätige Dr. Martin<br />

Klein gewählt 112 .<br />

Landkreisversammlung 2005<br />

Bei der am 24.11.2005 im Kreishaus des Kreises<br />

Euskirchen stattfindenden Landkreisversammlung<br />

war der neue Ministerpräsident,<br />

Dr. Jürgen Rüttgers, zu Gast, der zur Bedeutung<br />

der Kreise für die Politik der Landesregierung<br />

referierte. Der Ministerpräsident<br />

kündigte eine Stärkung von Kreisen, Städten<br />

und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen<br />

an und begrüßte im Hinblick auf die Polizeireform<br />

die vom <strong>Landkreistag</strong> <strong>NRW</strong> dazu entwickelten<br />

Vorschläge 113 . Die von den Kreisen<br />

kritisierten Vorschläge der Scheu-Kommission<br />

seien vom Tisch.<br />

Im Hinblick auf die sich im November 2005<br />

auf Bundesebene gebildete Große Koalition<br />

betonte der Ministerpräsident, dass es sich<br />

bei dieser um eine Chance mit Rücksicht auf<br />

die angestrebte Föderalismusreform sowie<br />

eine Neuordnung der Finanzverfassung han -<br />

dele. Im Hinblick auf die Umsetzung von<br />

Hartz IV hob der Ministerpräsident hervor,<br />

dass er mit den Kommunen für eine nachhaltige<br />

Entlastung der Kommunen eintrete.<br />

Hier gab es im Hinblick auf die Frage der<br />

Bundesbeteiligung an den Kosten der Un -<br />

terkunft eine äußerst schwierige Diskussion<br />

zur Umsetzung der Revisionsklausel<br />

im SGB II, um die vielfach zugesicherte finanzielle<br />

Entlastung der Kommunen um<br />

bundesweit 2,5 Milliarden Euro auch tatsächlich<br />

zu erreichen 114 . Die Landkreisversammlung<br />

fasste Beschlüsse zur Revision<br />

nach Hartz IV und verabschiedete Leitlinien<br />

zur Verwaltungsstrukturreform in Nord -<br />

rhein-Westfalen 115 .<br />

Europapolitische<br />

Aktivitäten<br />

Die europapolitischen Aktivitäten des Land -<br />

kreistages <strong>NRW</strong> wurden und werden laufend<br />

mit Brüsseler Gesprächen fortgesetzt,<br />

so etwa zur EU-Dienstleistungsrichtlinie aus<br />

kommunaler Sicht sowie zu einer Reihe von<br />

Fragestellungen zur künftigen EU-Strukturförderung<br />

in der Förderperiode seit 2006 116 .<br />

Kommunalrelevante<br />

Gesetzgebungsvorhaben<br />

der CDU-/FDP-<br />

Landesregierung<br />

Die von der Landesregierung von CDU und<br />

FDP in ihrer Koalitionsvereinbarung festgelegten<br />

Zielsetzungen befinden sich zum Zeitpunkt<br />

des 60jährigen Jubiläums des <strong>Landkreistag</strong>es<br />

<strong>NRW</strong> zu einem nicht unerheblichen<br />

Teil in der Umsetzungsphase, wobei<br />

hier noch eine Reihe wichtiger Fragen offen<br />

beziehungsweise ungelöst erscheint. Dabei<br />

spielt insbesondere auch die – seinerzeit von<br />

der CDU-Opposition im Landtag initiierte<br />

und dann noch bei einer Mehrheit von SPD<br />

und Bündnis 90/Die Grünen im Landtag mit<br />

den Stimmen aller Fraktionen verabschiedete<br />

– Verankerung des Konnexitätsprinzips in<br />

der Landesverfassung eine gewichtige Rolle.<br />

Das Konnexitätsprinzip ist wesentlicher<br />

Maßstab bei der von der Landesregierung an -<br />

gestrebten Kommunalisierung der Versorgungsverwaltung<br />

und der Umweltverwaltung.<br />

Aus Sicht des <strong>Landkreistag</strong>es <strong>NRW</strong><br />

könnte es bei einer Verständigung über einen<br />

angemessenen Kostenausgleich für die<br />

Übernahme der Aufgaben in Abhängigkeit<br />

von einer begleitenden Evaluation dieser<br />

Aufgabenübertragung dazu kommen, dass<br />

im Jahr 2008 tatsächlich Angelegenheiten<br />

des Schwerbehindertenrechts in den Kreishäusern<br />

und in den Rathäusern der kreisfreien<br />

Städte wahrgenommen werden. Das<br />

Gleiche gilt für die Zuständigkeit für das Elterngeld,<br />

das an die bestehenden jugendund<br />

familienpolitischen Aufgabenbereiche<br />

der Kreise und ihrer kreisangehörigen Kommunen<br />

anknüpft. Auch im Umweltbereich<br />

könnte es dazu kommen, dass entsprechend<br />

dem Leitgedanken des Zaunprinzips möglichst<br />

nur noch ein Ansprechpartner einer<br />

Behörde alle wesentlichen betriebsbezoge-

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