Eildienst 09/07 - Landkreistag NRW
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Aus dem <strong>Landkreistag</strong><br />
Noch keine Entwarnung<br />
bei den Kreisfinanzen<br />
Presseerklärung vom 19. Juli 20<strong>07</strong><br />
Die Kreishaushalte sind auch im Jahr 20<strong>07</strong><br />
in Bewegung geblieben: Zwar bleibt der<br />
durchschnittliche Hebesatz für die Kreisumlage<br />
landesweit unverändert bei 41,82<br />
Prozentpunkten. Aber nur in drei Kreisen<br />
(Rhein-Sieg-Kreis, Kreis Viersen und Kreis<br />
Unna) blieb die Umlage tatsächlich auf<br />
Vorjahresniveau.19 der 31 Kreise in Nordrhein-Westfalen<br />
konnten ihre Umlage sen -<br />
ken. Neun mussten sie erhöhen, überwiegend<br />
als Folge von Gesetzesänderungen<br />
bei Hartz IV: Die Kreise sind durch das<br />
Landesarbeitsministerium inzwischen dazu<br />
verpflichtet worden, die ihnen in diesem<br />
Bereich entstehenden Kosten über die Kreisumlage<br />
mit den kreisangehörigen Kommunen<br />
abzurechnen. Spitzabrechnungen,<br />
also Sonderumlagen außerhalb der Kreisumlage<br />
– das so genannte Herforder Modell<br />
– sind nicht mehr erlaubt. Unter dem<br />
Strich zahlen die Städte und Gemeinden<br />
aber keinen Cent mehr als vorher.<br />
<strong>NRW</strong> verfügt über bundesweit<br />
ersten gemeinsamen<br />
Datenreport aller ALG II-<br />
Behörden<br />
Presseerklärung vom 1. August 20<strong>07</strong><br />
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und<br />
Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
der Städtetag <strong>NRW</strong>, der <strong>Landkreistag</strong> <strong>NRW</strong><br />
und die Regionaldirektion <strong>NRW</strong> der Bundesagentur<br />
für Arbeit teilen mit:<br />
„In <strong>NRW</strong> sind mehr als 1,7 Millionen Menschen<br />
auf SGB II-Leistungen angewiesen!<br />
Dies entspricht etwa jedem neunten Mensch<br />
unter 65 Jahren. Die Hilfebedürftigkeit ist<br />
jedoch lokal sehr unterschiedlich verteilt.<br />
Bislang war es aber unmöglich, die Regionen<br />
zu vergleichen, da keine gemeinsame<br />
Datenbasis vorlag.“ Das sagte <strong>NRW</strong>-Arbeitsminister<br />
Karl-Josef Laumann heute<br />
(01. August 20<strong>07</strong>) anlässlich der Veröffentlichung<br />
des ersten „SGB II-Datenreports<br />
Nordrhein-Westfalen“ in Düsseldorf.<br />
<strong>NRW</strong> verfügt mit dem Datenreport nun über<br />
ein eigenes differenziertes Berichtswesen<br />
für die „Grundsicherung für Arbeitsuchende“,<br />
also das SGBII. „Wir sind das erste Bun -<br />
desland, das umfassende und vergleichbare<br />
SGB II-Daten von Arbeitsgemeinschaften<br />
und Optionskommunen bereitstellt. Und das<br />
260<br />
Medien-Spektrum:<br />
Aktuelle Pressemitteilungen<br />
„Hartz IV bedeutet für die Kreise weiterhin<br />
eine immense finanzielle Belastung, was<br />
sich nunmehr wieder in der Kreisumlage<br />
niederschlägt“, fasste Dr. Martin Klein, der<br />
Hauptgeschäftsführer des <strong>Landkreistag</strong>s<br />
Nord rhein-Westfalen (LKT <strong>NRW</strong>), die Ergebnisse<br />
der Haushaltsumfrage seines Ver -<br />
bands zusammen. „Und weil auch die positive<br />
Konjunkturentwicklung noch nicht<br />
in dem Maße auf die Kreishaushalte durchgeschlagen<br />
ist, wie wir es uns wünschen<br />
würden, konnte eine Reihe von Kreisen<br />
ihre Umlagen nicht senken, obwohl sie dies<br />
gern getan hätten.“ Klein verwies ferner<br />
darauf, dass sieben Kreise einen unausgeglichenen<br />
Haushalt vorlegen mussten, sodass<br />
es kaum Spielräume gegeben habe.<br />
Verbesserungen werde es erst geben, wenn<br />
das Land seine Wohngeld-Einsparungen,<br />
die es als Folge der Hartz-IV-Gesetzgebung<br />
erziele, nach neuem Schlüssel an die Kommunen<br />
verteilt – wenn also das entsprechende<br />
Ausführungsgesetz, das die besonders<br />
stark durch Hartz IV gebeutelten<br />
Kommunen (und hier vor allem Kreise) entlastet<br />
– Wirkung zeigt. „Dann werden die<br />
regelmäßig und zeitnah. Damit setzen wir<br />
bundesweit Maßstäbe!“, betonte Laumann.<br />
Der Datenreport wurde gemeinsam vom<br />
Arbeitsministerium, dem Städtetag <strong>NRW</strong>,<br />
dem <strong>Landkreistag</strong> <strong>NRW</strong>, Vertretern der 44<br />
Arbeitsgemeinschaften und der zehn Optionskommunen<br />
und der Regionaldirektion<br />
<strong>NRW</strong> der Bundesagentur für Arbeit auf der<br />
Basis der bei der Bundesagentur für Arbeit<br />
verfügbaren Daten erarbeitet. Er richtet sich<br />
an interessierte Bürgerinnen und Bürger, die<br />
Fachöffentlichkeit, Politik und Medien, aber<br />
auch an weitere Akteure der Arbeitsmarktpolitik<br />
in <strong>NRW</strong> wie Wohlfahrtsverbände und<br />
Bildungs- und Maßnahmeträger.<br />
„Mehr Transparenz, bessere Entscheidungsgrundlagen<br />
und objektive Bewertungsmaß -<br />
stäbe“, erwartet Christiane Schönefeld, Chefin<br />
der <strong>NRW</strong>-Regionaldirektion der Bundes -<br />
agentur für Arbeit. „Die SGB II-Ergebnisse<br />
werden seit 2005 für die 44 <strong>NRW</strong>-Job-Center<br />
aufbereitet. Erstmals sind jetzt auch die<br />
Daten der zehn Optionskommunen einbezogen,<br />
die für über 11 Prozent der SGB II-<br />
Arbeitslosen landesweit verantwortlich sind.“<br />
Für die Berichte werden Angaben verwendet,<br />
die nach einer Wartezeit von drei Monaten<br />
ermittelt wurden. Das erhöht die Aussagekraft<br />
der Daten.<br />
Der heute vorgestellte SGB II-Datenreport<br />
Verwerfungen zwischen den Kommunen,<br />
zu denen es seit 2005 gekommen ist, endlich<br />
abgemildert und vielerorts auch zur Entspannung<br />
in Sachen Kreisumlage führen“,<br />
prognostizierte der Hauptgeschäftsführer.<br />
Mit der Umlage finanzieren die Kreise, die<br />
ansonsten über keine nennenswerten Einnahmequellen<br />
verfügen, den größten Teil<br />
ihrer Haushalte. Die kreisangehörigen Städte<br />
und Gemeinden führen einen kreisweit gleichen<br />
prozentualen Anteil ihrer eigenen Steuereinnahmen<br />
an ihren Kreis ab. Das wiederum<br />
führt dazu, dass die finanzkräftigeren<br />
Kommunen in absoluten Zahlen mehr zur Finanzierung<br />
ihres Kreises beitragen als die<br />
schwächeren Nachbarn. Diese so genannte<br />
Ausgleichs- und Ergänzungsfunktion ist das<br />
Grundprinzip der „Institution Kreis“. Über<br />
die Qualität der Arbeit einer Kreisverwaltung<br />
sagt die Höhe der Kreisumlage indes nichts<br />
aus. „Denn selbstverständlich ist die Umlage<br />
in einem strukturschwachen Kreis höher als<br />
in einem dicht besiedelten mit florierender<br />
Wirtschaft. Die Hebesätze der Umlagen in<br />
Relation zueinander zu setzen, hieße Äpfel<br />
mit Birnen zu vergleichen“, betonte Klein.<br />
für das I. Quartal 20<strong>07</strong> ist der Auftakt für<br />
weitere Berichte, die künftig monatlich sowie<br />
quartalsweise veröffentlicht werden. Der<br />
Geschäftsführer des Städtetages <strong>NRW</strong>, Dr.<br />
Stephan Articus, sagte: „In <strong>NRW</strong> haben wir<br />
damit die Möglichkeit, Entwicklungen und<br />
Tendenzen zu den Hilfen für Langzeitarbeitslose<br />
aufzuzeigen und auch Vergleiche<br />
zwischen den SGB II-Trägern zu ziehen. Allerdings<br />
sind bei Leistungsvergleichen auch<br />
immer die jeweiligen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
und die Sozialstruktur vor<br />
Ort mit in den Blick zu nehmen.“<br />
„Der Datenreport ermöglicht es nun, über<br />
Kennzahlen Vergleiche unter den verschiedenen<br />
Arbeitsmarktregionen herzustellen“,<br />
ergänzte Dr. Martin Klein, Hauptgeschäftsführer<br />
des <strong>Landkreistag</strong>es Nordrhein-Westfalen.„Trotz<br />
der unterschiedlichen datentechnischen<br />
Infrastruktur der Options kommunen<br />
einerseits und der Arbeitsgemeinschaften<br />
andererseits konnten fast sämtliche Kennzahlen<br />
zwischen Kommunen und Arbeitsagenturen<br />
einvernehmlich definiert werden.<br />
Diese bilden die zum Teil sehr divergierenden<br />
Verhältnisse vor Ort unter Bildung von<br />
Vergleichsgruppen realitätsgetreu ab. Eine<br />
Schwerpunktsetzung bei den Aktivitäten<br />
bezogen auf die einzelne Region wird dadurch<br />
erleichtert.“