13 / 3–2009

Markt in einer sehr komfortablen Situation.
Entsprechend sehen wir für Innovationen aus dem Hause Fujifilm generell
attraktive Potenziale. Derzeit gilt das insbesondere auch für die
zur Ifra 2008 in den Markt eingeführte hoch empfindliche ThermaldruckplatteBrilliaLH-NN2sowiefürunsereneuechemiearmeOffsetdruckplatte
Brillia PRO-VN für Zeitungs-CtP-Belichter mit Violettdioden.
Für diese innovative Druckplatte haben wir erst vor wenigen Monaten
den Vertrieb freigegeben.
NT: Herr Jordan von den Nürnberger Nachrichten hat auf Ihrem
Zeitungskongress von positiven Praxiserfahrungen mit dieser
Platteberichtet.SehendieErgebnissebeianderenKundenähnlich
aus?
Lotzmann: Ja, auch andere Zeitungshäuser bestätigen die entscheidenden
wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile dieser innovativen
Druckplatte. Im Vergleich zur konventionellen Nassentwicklung aktueller
CtP-Druckplatten benötigt die Brillia PRO-VN in der Finishing-Einheit
nur einen Bruchteil der bislang erforderlichen Chemie.
Statt Entwickler und Regenerat wird hier lediglich noch eine Finishing-Lösung
benötigt.
Zum Ausgleich der wärmebedingten Verdunstung
genügen täglich geringe Mengen Wasser.
Darüber hinaus muss das Bad nicht aufgefülltwerden.Essindauchsonstüberdiegesamte
Standzeit hinweg – sie entspricht der
vonaktuellenkonventionellenSystemen–keine
weiteren manuellen Eingriffe erforderlich.
Es gibt weder Kontrollmessungen von
pH-Werten noch Anpassungen der Regeneratmengen
an die Messergebnisse. Es müssen
auch keine Regeneratkanister mehr gewechselt
werden. Der Prozess der Druckplattenherstellung
wird also nicht nur auf mehrfache
Weise signifikant vereinfacht, sondern auch
sicherer.
NT:: Können Sie das Einsparpotenzial
quantifizieren?
Lotzmann:JenachBedingungenvorOrtkönnen
Zeitungshäuser in der Praxis bei der Chemie
Einsparungen bis etwa 75 % erreichen.
Entsprechend sind auch die Entsorgungskosten
reduziert. Je weniger Chemie Zeitungshäuser
einsetzen müssen, desto weniger Abfälle bleiben hier später
für die Entsorgung übrig. Das alles sind natürlich nicht nur ökonomische
Vorteile. Vielmehr profitiert auch die Umwelt von dem geringen
Chemieeinsatz in der Druckplattenherstellung.
NT:: Wie unterscheidet sich die Brillia PRO-VN von den Druckplatten,
die Wettbewerber als „chemiefrei“ bezeichnen?
Lotzmann: Solange die benötigten Auswaschlösungen oder auch
„gummierungsähnliche Flüssigkeiten“ Sicherheitsdatenblätter erfordern,
kann nicht von chemiefreien Systemen gesprochen werden. Zudem
sind aggressive Systemreiniger erforderlich, um Entwicklungsmaschinen
von Ablagerungen zu befreien. Dies ist bei der PRO-VN
nicht der Fall. Dennoch reduzieren alle Druckplatten, die bislang mit
solchen Begriffen beschrieben werden, in entscheidender Weise den
Gesamtchemieverbrauch.UndsieeliminierenzumTeiljeglichenWasserbedarf.
Damit tragen sie zu einer verringerten Umweltbelastung
bei. Deshalb sprechen wir bei Fujifilm nicht von chemiefreien, sondern
von Druckplatten mit stark reduziertem Chemikalienverbrauch – oder
auch neu-deutsch: lo chem.
NT: Wie steht es um die Produktivität und die Druckqualität?
Interview / CtP VORSTUFE
Lotzmann: Dank der innovativen Polymerisationstechnologie von Fujifilm
ermöglicht die Brillia PRO-VN in der Zeitungsvorstufe eine gleich
hohe Produktivität, wie sie Zeitungshäuser von herkömmlichen Druckplattengewohntsind.FolglichkönnensievondemreduziertenChemieeinsatz
profitieren, ohne hier Abstriche in Kauf nehmen zu müssen.
Auch mit ihrer Auflagenbeständigkeit bis zu 200.000 Überrollungen – je
nachdenvorOrtgegebenenDruckbedingungen–decktsiemühelosdie
Anforderungen vieler Zeitungshäuser ab.
Zudem ist mit der Brillia PRO-VN akzidenzdruckähnliche Qualität erreichbar.
Das ist insbesondere bei der Realisierung von SonderwerbeformeneinwichtigerAspekt.SobietetdiePlatteeineAuflösungvon2bis
98 % und 100 lpi – systembedingt auch darüber hinaus.
NT: Also unterscheidet sich die Platte hier kaum von der Thermaldruckplatte
Brillia LH-NN2?
Lotzmann: BeidePlattenbewegensichaufeinemvergleichbarenQualitätsniveau.
Die Brillia LH-NN2 erreicht bei einer Auflösung von 2 bis 98
% und 150 lpi eine Auflagenbeständigkeit bis 300.000 Drucke und basiert
ebenfalls auf der MultiGrain-Technologie.
Das Fujifilm-Plattenwerk und Research Laboratories im holländischen Tilburg.
Um 100 Millionen Euro wird dort eine neue Plattenstraße entstehen
NT: Das heißt, Sie lassen Ihren Kunden letztlich also die Wahl, welche
CtP-Technologie sie einsetzen wollen?
Lotzmann: Wir sind auf keine Technologie festgelegt. Im Zeitungsmarkt
ist es ähnlich wie im Akzidenzdruck: Keine Druckplattenlösung
kann die Anforderungen aller Zeitungshäuser abdecken. Deshalb hat
Fujifilm Druckplatten für nahezu alle CtP-Technologien im Portfolio,
wobei sich aus unserer Sicht vor allem Polymer- und Thermaldruckplatten
im Markt etabliert haben. Besonders attraktive Optimierungspotenziale
bieten sich sicherlich für Zeitungsdruckereien, die nach wie
vor Silberhalogenid-Druckplatten einsetzen. Doch egal, für welche
Druckplattentechnologie sich Zeitungshäuser letztlich entscheiden:
Wollen sie in ihren Prozessen hervorragende Ergebnisse erzielen, benötigen
sie Verbrauchsmaterialien, die im Druck optimal zusammenspielen
– also jeweils optimal auf die speziellen Anforderungen des Zeitungsmarktes
abgestimmt sind. Unser umfassendes Angebot umweltfreundlicherDrucksaal-ChemikalienderMarkeDSbietetunserenKundenauchhieralleMöglichkeiten.SeitderIfra2008habenwirunserProduktprogramm
noch um eine Reihe neuer, speziell für den Zeitungsdruck
entwickelter Feuchtmittel erweitert. Hinzu kommen gering
flüchtige Wasch- und Reinigungsmittel, spezielle Leime für Zeitungen
sowie Aufhärtungsmittel und Reiniger für den Feuchtmittelkreislauf für
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