13 / 3–2009
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… und bei Manroland, bald beides unter einem Hut?<br />
massive Unterstützung mit öffentlichen Mitteln oder durch Anlegerkreise<br />
forcierte Fusion würde KBA für seine langfristig orientierte<br />
Unternehmenspolitik bestraft werden. Denn der Treiber des<br />
Perspektiven / Business DRUCK<br />
Fusionsgedankens, die Allianz, verfolgt ausschließlich eigene Kapitalinteressen,<br />
die nicht unbedingt deckungsgleich mit den Interessen<br />
der Druckbetriebe an einem funktionierenden Wettbewerb<br />
auf der Lieferantenseite sind.<br />
Zwei Unternehmenskulturen<br />
Wie sich die Dinge entwickeln vermag niemand einzuschätzen.<br />
Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses gab es keine<br />
weiteren Hinweise auf einen schnellen Abschluss der<br />
Fusionsgespräche. Lieferanten der Druckbranche dürfen nicht<br />
einfach nur aus finanzpolitischer Sicht dem normalen Maschinenbau<br />
zugeordnet werden. Die Geschäftsfelder der Lieferanten sind<br />
komplexer als etwa die der Automobil-Hersteller. Die Lieferanten<br />
der Grafischen Branche sind Dienstleister und arbeiten eng am<br />
Markt mit ihren Kunden. Beim Zusammengehen von Heidelberg<br />
und Manroland würden zwei völlig verschiedene Unternehmenskulturen<br />
aufeinander treffen.<br />
Die Mitarbeiter in Vertrieb sind heute schon verunsichert, ebenso<br />
die Kunden. Bereits jetzt verspürt KBA diesbezüglich Auswirkungen.<br />
Laut KBA habe für sie das Interesse im Bogenbereich deutlich<br />
angezogen. Lange dürfen die Spekulationen nicht mehr anhalten,<br />
denn die Ungewissheit lähmt nicht nur die Kunden, sondern auch<br />
die Vertriebsmannschaft. Eine klares Bekenntnis für oder gegen<br />
eineFusionwärehilfreichfüralleBeteiligten.DasletzteWorthaben<br />
amEndeohnehindieeuropäischenKartellbehördenoder–imFalle<br />
des Verbots der Fusion – der Bundeswirtschaftminister. Er kann<br />
durch einen Ministerbeschluss höheres Interesse der Bundesrepublik<br />
geltend machen. Aber ohnehin kaum anzunehmen, dass<br />
KBA und die anderen Mitbewerber da so einfach zuschauen werden…<br />
3/2009 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 87