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13 / 3–2009

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DRUCK Perspektiven<br />

AUSLAUFMODELL<br />

Europas Tiefdrucker leiden unter der<br />

Konkurrenz der Offset-Rollendrucker<br />

Der Tiefdruck steht nicht erst seit der aktuellen Wirtschaftskrise unter<br />

Druck, der Abbau von Personal und Kapazitäten sowie die Politik der<br />

Konsolidierung prägt diesen Markt seit Jahren. Wetteiferten die Schlott<br />

Gruppe und Prinovis noch vor knapp drei Jahren um Marktanteile, indem<br />

sie Produktionsstätten dazukauften und neue Tiefdruckmaschinen<br />

in den Markt stellten, so müssen sie heute schrumpfen, um aus den roten<br />

Zahlen zu kommen und noch „in den Markt zu passen“. Zumindest<br />

solange es noch einen Markt für Tiefdruck gibt... Denn auch der Markt<br />

verändert sich und heute steht der Tiefdruck mit dem Rollenoffset im<br />

direkten Wettbewerb, eine Tatsache, die sowohl den Tiefdruckern, aber<br />

auch den Rollenoffsetdruckern, schwer zu schaffen macht. Eine Bestandsaufnahme<br />

von Anna Berg.<br />

Europäische Rollenoffset- und Tiefdrucker rücken zusammen“,<br />

heißt es in der Abschlusserklärung der europäischen<br />

Rollenoffset- und Tiefdruckkonferenz, die Mitte März in Verona<br />

in Italien stattfand. Man erwarte weitere Konsolidierungen<br />

und Arbeitgeberverbände plädieren dafür, dass sich Druckunternehmer<br />

stärker als bisher auf Partnerschaften einlassen. Bedeutet<br />

das am Ende, dass von den 30 Tiefdruck- Unternehmen nur<br />

Zu groß, zu schwer, kaum mehr auszulasten: die Tiefdruck-Monster...<br />

12 52 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 3/2009<br />

noch 10 übrig bleiben? Und: Wie nah rücken<br />

denn nun die beiden Bereiche zusammen,<br />

ohne dass es weh tut? Nach Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe trafen sie die Mitglieder<br />

der ERA, der European Rotogravure<br />

Association, in Brüssel, um darüber zu diskutieren...<br />

Abwanderung in den<br />

Osten<br />

Fakt ist, die Tiefdrucker sind immer<br />

noch auf der Suche nach Überlebensstrategien.<br />

Diese bestehen meist aus<br />

Wachstum durch die Übernahme oder Kooperationen<br />

mit anderen Unternehmen.<br />

Eine andere Strategie ist die Auslagerung von Arbeitsplätzen in<br />

Niedriglohn-Länder.<br />

Die Bauer Druck KG in Köln reduzierte schon Anfang 2005 die Zahl<br />

derDruckmaschinenvonachtaufvierunddieMitarbeitervon2.000<br />

auf530.GleichzeitigstartetemandenBaueinerDruckereiinPolen:<br />

Die BDN Sp. Z o.o. Sp.k gehört zur BVG Medien Beteiligungs GmbH<br />

(BVG), einem Unternehmen des Hamburger Verlegers Heinz Bau-<br />

er. Das Investitionsprojekt soll rund 160 Millionen<br />

Euro gekostet haben, von denen die<br />

Europäische Kommission 2008 eine staatliche<br />

Beihilfe in Höhe von 47 Millionen Euro<br />

gewährt hat. In Polen werden inzwischen<br />

zahlreiche Bauer-Blätter gedruckt.<br />

NochetwasweiternachOstenzogesBurda.<br />

Während man in Offenburg in eine neue<br />

Groß-Tiefdruckanlage von Cerutti investierte<br />

brachte man die beiden ausgemusterten<br />

Maschinen in ein Joint Venture in Indien ein<br />

mit dem auch dort großvolumiger Illustrationsdruckdurchgeführtwerdensoll.(Siehe<br />

unseren Bericht in Heft 1-2009 bzw. die Reportage<br />

auf Seite 56)<br />

Einsparungspotenzial<br />

ausgeschöpft<br />

Vergangen sind definitiv die Zeiten, in<br />

denen sich Verlage ihre eigenen Tiefdruckereien<br />

für den Druck ihrer Titel<br />

leisten konnten. Aus dieser Not entstanden<br />

große Konzerne wie Schlott oder Prinovis.<br />

Aber auch die fetten Jahre der Tiefdruck-<br />

Dienstleister sind vorbei. Nahezu jedes Unternehmen<br />

verhandelt mit seinen Beschäftigten,<br />

um Kosten zu sparen. Entweder geht<br />

es um günstigere Tarifvereinbarungen,

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