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Einziger Komplettanbieter<br />

Sowohl die Druck- und Medienunternehmen als auch die<br />

Hersteller müssen sich auf eine Strukturveränderung innerhalb<br />

der Branche einstellen: Für die Lieferanten ist das<br />

Geschäft der Zukunft ist nicht mehr allein durch den Verkauf von<br />

Druckmaschinen zu generieren. Der Digitaldruck macht dem Bogendruck<br />

im Kleinformat zu schaffen und wichtige Umsatzbringer<br />

sind heute Verbrauchsmaterialien, Netzwerklösungen und vor allem<br />

das Beratungs- und Service-Geschäft.<br />

Ein Zusammenschluss von Heidelberger Druckmaschinen und<br />

Manroland ließe einen Großkonzern entstehen, der als Komplettanbieter<br />

neben Bogendruckmaschinen, Rollendruckmaschinen<br />

auch Verbrauchsmaterial, die Vorstufe, die Weiterverarbeitung<br />

und sämtliche Software-Lösungen für die digital vernetzte Produktionanbietenkönnte–keinandererAnbieterhätteimOffsetbereich<br />

für die genannten Marktsegmente ein ähnlich umfangreiches<br />

Angebot.<br />

Gemeinsame Entwicklungen<br />

EbensogäbeesneueMöglichkeitendurchdenAustauschund<br />

das Zusammenfügen von Technologie-Knowhow. Dies gilt<br />

besonders bei den zukunftsorientierten Forschungen und<br />

Entwicklungen in Richtung Digitaldruck. Hier ist Heidelberg mit<br />

der Offset-Inkjet-Technologie bereits einen großen Schritt in die<br />

richtige Richtung gegangen. Manroland besitzt im Gegenzug das<br />

Wissen um die wiederbebilderbare Druckplatte im Rahmen der<br />

Dicoweb-Technologie. Doch selbst, wenn es sich um eine „Hochzeit<br />

auf Augenhöhe“ handeln würde, müssten komplizierte Eheverträge<br />

verhandelt werden, damit ein derartiger Verbund zu-<br />

Perspektiven / Business DRUCK<br />

kunftsweisend funktionieren kann. Doch was würde ein Zusammenschluss<br />

für die einzelnen Geschäftsbereiche konkret bedeuten?<br />

Und was für den Wettbewerb?<br />

Der Bogenoffsetdruck<br />

Im Bogenbereich müsste der gemeinsame Weltmarktanteil von<br />

55 Prozent (Heidelberg 40 Prozent, Manroland 15 Prozent) reduziert<br />

werden, damit es zu keinen kartellrechtlichen Problemen<br />

kommt. Dies führte in den vergangenen Wochen zu Mutmaßungen,<br />

die für große Unruhe gesorgt haben. Das Bogendruck- Werk von<br />

Manroland in Offenbach wurde zur Zielscheibe von Schließungsspekulationen,<br />

immerhin 2.500 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.<br />

Manroland-Chef Gerd Finkbeiner dementierte dies aufs heftigste.<br />

Ein internes Papier erklärte im Übrigen, dass es keinerlei Stellungnahme<br />

zu möglichen Fusionsgesprächen seitens des Unternehmens<br />

gebe und dass eine Schließung des Werkes in Offenbach in<br />

keiner Weise zur Disposition stünde. Diese Haltung bekräftigen<br />

auch die Betriebsratvorsitzende Alexandra Roßel und der Bevollmächtigte<br />

der IG Metall in Offenbach, Werner Dreibus. Dennoch ist<br />

einesklar:BeidenBogenmaschinenmüsstenimFalleeinerFusion<br />

einige Modellreihen eingestellt werden.<br />

Doppelte Modelle streichen<br />

Beide Unternehmen bieten Maschinen im Groß-, Mittel- und<br />

Kleinformat an. Die Heidelberger sind erst seit drupa 2008<br />

offiziell in das Großformat eingestiegen. Hier wird der Markt<br />

zwischen KBA (60 Prozent) und Manroland (40 Prozent) aufgeteilt,<br />

sodasseinAusstiegHeidelbergsausseinerGroßformat-Investition<br />

nach Ansicht von Experten sinnvoll wäre.<br />

Im Mittel- und Halbformat hat Heidelberg alleine schon heute fünf ><br />

3/2009 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 85

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