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Die hauptamtlichen Mitarbeiter des Ministeriums für - BStU - Bund.de

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im MfS Maßnahmen zur Frauenför<strong>de</strong>rung ergriffen, so daß <strong>de</strong>r Frauenanteil leicht stieg. 156 Er<br />

bewegte sich dann zwischen 13,4 Prozent (1965) und 16,5 Prozent (1977), danach sank er wie-<br />

<strong>de</strong>r leicht. 1988 gab es 14.102 Frauen im MfS, das entsprach 15,8 Prozent. 157<br />

<strong>Die</strong> typischen Aufgabenfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r MfS-<strong>Mitarbeiter</strong>innen folgten traditionellen weiblichen Berufsrollen:<br />

1962 waren 30 Prozent als Sekretärinnen bzw. Schreibkräfte eingesetzt. An <strong>de</strong>r<br />

Spitze <strong>de</strong>r <strong>Die</strong>nsteinheiten mit hohem weiblichen Anteil stan<strong>de</strong>n die Abteilung M<br />

(Postkontrolle) und <strong>de</strong>r Medizinische <strong>Die</strong>nst mit jeweils 79 Prozent Frauen. Es folgten die<br />

Abteilung XII (Zentrale Auskunft/Speicher, 49 Prozent) und die Hauptabteilung Verwaltung<br />

und Wirtschaft (33 Prozent). 158 1989 wiesen nicht-operative <strong>Die</strong>nsteinheiten wie <strong>de</strong>r Zentrale<br />

Medizinische <strong>Die</strong>nst mit 65,5 Prozent, die Abteilung X (Internationale Verbindungen) mit 50<br />

Prozent, sowie die Abteilung Finanzen (46,6 Prozent) die höchsten Werte auf. Den in absoluten<br />

Zahlen größten weiblichen <strong>Mitarbeiter</strong>bestand hatte die Verwaltung Rückwärtige <strong>Die</strong>nste mit<br />

934 Frauen (28,4 Prozent). Allerdings wiesen auch operativ be<strong>de</strong>utsame <strong>Die</strong>nsteinheiten wie<br />

die Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe (34,7 Prozent), die Zentrale Koordinierungsgruppe<br />

Übersiedlung (27,3 Prozent) und die Hauptabteilung VI (Paßkontrolle/Tourismus,<br />

23,6 Prozent) überdurchschnittliche Anteile auf. 159<br />

<strong>Die</strong> operative Arbeit sowie die Führung und Leitung <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Ministeriums</strong> waren nachgera<strong>de</strong> absolute<br />

Männerdomänen. In die Generalität rückte niemals eine Frau auf, was auch normativ seinen<br />

Nie<strong>de</strong>rschlag fand: In <strong>de</strong>r Bekleidungsordnung von 1981 war eine weibliche Generalsdienstkleidung<br />

gar nicht erst vorgesehen. 160 1979 bil<strong>de</strong>ten 13 Oberstleutnants die Spitze <strong>de</strong>r<br />

weiblichen Offizierspyrami<strong>de</strong>. Zuletzt waren <strong>de</strong>r Offizier im beson<strong>de</strong>ren Einsatz Oberst Sigrid<br />

Schalck-Golodkowski, die am 1. Oktober 1989 beför<strong>de</strong>rte Leiterin <strong>de</strong>r Abteilung Studienangelegenheiten<br />

<strong>de</strong>r Hauptabteilung Ka<strong>de</strong>r und Schulung, Oberst Christa Wieland, sowie die stellvertreten<strong>de</strong><br />

Leiterin <strong><strong>de</strong>s</strong> Bereiches Planung <strong>de</strong>r VRD, Oberst Monika Kretzschmar, die ranghöchsten<br />

Frauen <strong><strong>de</strong>s</strong> MfS. 161 In leiten<strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nststellungen, vor allem als (stellvertreten<strong>de</strong>) Referatsleiterinnen,<br />

waren 1962 20 Frauen beschäftigt; 1964 kam man auf 60 weibliche Leitungs-<br />

156 <strong>Die</strong> Frauen - <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Sozialismus; Kommuniqué <strong><strong>de</strong>s</strong> Politbüros <strong><strong>de</strong>s</strong> ZK <strong>de</strong>r SED vom 16.12.1961;<br />

in: Dokumente <strong>de</strong>r Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Band VIII, Berlin [Ost] 1962, S. 504-509;<br />

Befehl 177/62 <strong><strong>de</strong>s</strong> Ministers; <strong>BStU</strong>, ZA, DSt 100343.<br />

157 Zu <strong>de</strong>n absoluten jährlichen Daten vgl. Statistischen Anhang. Aufgrund <strong><strong>de</strong>s</strong> geringen Frauenanteil im ab 1963<br />

statistisch berücksichtigten Wachregiment sank <strong>de</strong>r Gesamtanteil in diesem Jahr entsprechend. <strong>Die</strong> früher<br />

zitierte Angabe Mielkes von 19 Prozent <strong>für</strong> 1986 bezieht sich offenbar ebenfalls auf <strong>de</strong>n Personalbestand<br />

ohne Wachregiment; vgl. Gieseke: <strong>Die</strong> Hauptamtlichen 1962, S. 15.<br />

158 Zusammenfassung <strong>de</strong>r Vorschläge ... [zur Durchführung <strong>de</strong>r Aufgaben aus <strong>de</strong>m Kommuniqué "<strong>Die</strong> Frauen -<br />

<strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Sozialismus", o.A.] von 1962; <strong>BStU</strong>, ZA, HA KuSch AKG 48, unerschlossenes Material,<br />

S. 2-3.<br />

159 <strong>Die</strong> - sehr kleinen - Sekretariate <strong><strong>de</strong>s</strong> Ministers und seiner Stellvertreter wur<strong>de</strong>n hier nicht berücksichtigt;<br />

Ka<strong>de</strong>rbestandsmeldung vom 30.9.1989; <strong>BStU</strong>, ZA, HA KuSch Abt. Plg. 15, unerschlossenes Material.<br />

160 Ordnung 9/81 <strong><strong>de</strong>s</strong> Ministers über die Trageweise <strong>de</strong>r Bekleidung und Ausrüstung im MfS - B/A-Ordnung;<br />

<strong>BStU</strong>, ZA, DSt 102792.<br />

161 Zentralkarteikarten Sigrid Schalck-Golodkowski, Christa Wieland; <strong>BStU</strong>, ZA; Organisationsstruktur MfS,<br />

Abschnitt VRD.

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