Grundeinkommen
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Kapitel 4<br />
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Etwa die Hälfte der Preise für im Inland erbrachte und verkaufte Wertschöpfung besteht<br />
aus Steuern und Sozialabgaben. Begründung: Die Öffentliche Hand kann auf<br />
Dauer nur Geld ausgeben, das sie über Steuern und Abgaben an Aufkommen erzielt.<br />
Eine Staatsquote beziehungsweise ein Staatsanteil von etwa 50 Prozent führt – im<br />
Prinzip, und von Einzelaspekten bei im- und exportierten Gütern einmal abgesehen<br />
(siehe unten) – somit dazu, dass in den Preisen, die die Konsumenten für Güter und<br />
Dienstleistungen zahlen, etwa je zur Hälfte Steuern plus Abgaben enthalten sind.<br />
Dies jedoch oft so intransparent, etwa durch die für den Konsumenten nicht „sichtbaren“<br />
Einkommens- und Ertragssteuern der einzelnen Wertschöpfungsstufen, dass<br />
den Konsumenten diese Belastungsquote nicht bewusst ist. Ein Produkt, dessen<br />
Wertschöpfung vollständig von Menschen im Inland erbracht wird, würde nach dieser<br />
Betrachtungsweise einer Belastung von etwa 50 Prozent unterliegen beziehungsweise<br />
trägt mit etwa der Hälfte seines Preises zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben<br />
bei. Wird ein Produkt aus einem Land mit geringen Sozialstandards wie etwa China<br />
importiert und hierauf der Mehrwertsteuerregelsatz von 19 Prozent erhoben, trägt<br />
dieses Produkt nur mit rund einem Sechstel seines Bruttopreises zu den Steuereinnahmen<br />
im Inland und damit zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben bei. Man könnte<br />
auch sagen: Inländische Kaufkraft fließt, da der inländischen öffentlichen Hand das<br />
Aufkommen aus den im Ausland hergestellten Einkommens- und Ertragssteuern<br />
nicht zufließt, ins Ausland und steht somit nicht mehr zur Finanzierung der inländischen<br />
öffentlichen Infrastruktur zur Verfügung. Im Falle vollständiger oder zumindest<br />
teilweiser Wertschöpfungsbeteiligung des Auslands – dies ist der Regelfall des globalisierten<br />
Wirtschaftslebens – steht bei diesen Produkten nur das Aufkommen der<br />
Mehrwertsteuer dem Inland vollständig zur Verfügung. Die inländische Produktion<br />
wird vom gegenwärtigen ertrags- und einkommensbasierten Steuer- und Abgabensystem<br />
gegenüber ausländischen Gütern und Dienstleistungen benachteiligt. Nach<br />
einer vollständigen Umstellung hin zur Mehrwertsteuer würde die inländische und<br />
ausländische Wertschöpfung der gleichen Besteuerung unterliegen und die Preise<br />
der im Inland abgesetzten Produkte – ob aus inländischer oder ausländischer Produktion<br />
– würden den gleichen Anteil zur Finanzierung der inländischen öffentlichen<br />
Infrastruktur (der „öffentlichen Aufgaben“) enthalten. Die Benachteiligung der inländischen<br />
Wertschöpfung im gegenwärtigen Steuer- und Sozialabgabensystem wäre<br />
hierdurch überwunden. Schon durch erste Schritte einer solchen Umstellung würde<br />
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