Grundeinkommen
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Kapitel 3<br />
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auch in einem Modell mit <strong>Grundeinkommen</strong> gelten (vgl. zum Problem der mangelnden<br />
Übertragbarkeit zuvor gemachter Erfahrungen im Falle eines Systemwechsels<br />
grundsätzlich LUCAS (1976, S. 41)). Im Fall eines neoklassischen Modells des Arbeitsmarktes<br />
(vgl. beispielsweise SIEBERT (1996, S. 333) und MANKIW (2001, S. 625))<br />
ist – siehe auch Abschnitt 3.2 – der Arbeitsmarkt bei demjenigen Lohnsatz w ge-<br />
räumt, bei dem sich die Kurve des Angebots von beziehungsweise die Kurve der Nachfrage nach Arbeitskräften schneiden, das heißt Angebot und Nachfrage<br />
übereinstimmen; siehe Abbildung 3.10 mit dem Gleichgewichtspunkt (,).<br />
w<br />
w<br />
L<br />
Abbildung 3.10: Neoklassisches Arbeitsmarktmodell<br />
Es bezeichnet w den Lohnsatz, also den Lohn pro Arbeitsstunde, L die Anzahl der Arbeitsstunden, die Kurve L <br />
die Nachfrage nach Arbeitsstunden durch die Unternehmer sowie die Kurve L das Angebot an Arbeitsstunden<br />
durch die Arbeitnehmer<br />
Hierbei wird unterstellt, dass Arbeitnehmer ihr Angebot reduzieren können, je weiter<br />
der Lohnsatz sinkt. ORTLIEB (2006) kritisiert das Modell mit dem Argument, dass die<br />
Arbeitsangebotsfunktion im Niedriglohnsektor nicht notwendigerweise eindeutig ist<br />
und begründet dies damit, dass einkommensschwache Haushalte bei Lohnsatzsenkung<br />
gezwungen sein können, mehr anstatt weniger zu arbeiten; nur so können sie<br />
ein auskömmliches Erwerbseinkommen erzielen. Die Arbeitsangebotskurve der<br />
Arbeitnehmer könnte hierdurch einen Verlauf annehmen, bei dem sie für jedes Vo-<br />
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L N<br />
L A<br />
L