Grundeinkommen
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Kapitel 3<br />
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Für Erwerbspersonen in den oberen Lohnsegmenten verbessert sich durch die Einführung<br />
eines <strong>Grundeinkommen</strong>s die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, da das Gesamteinkommen<br />
dann in geringerem Ausmaß vom Erwerbseinkommen abhängig ist.<br />
Insgesamt ist damit zu rechnen, dass sich die vorhandene Arbeit auf mehr Menschen<br />
als vor der Einführung eines <strong>Grundeinkommen</strong>s verteilt (HOHENLEITNER und<br />
STRAUBHAAR (2008, S. 60)). Für ein <strong>Grundeinkommen</strong> in Höhe von monatlich 600<br />
Euro netto sowie eine Gesundheitspauschale in Höhe von 200 Euro gelangen<br />
HOHENLEITNER und STRAUBHAAR (2008, S. 46) in einer Analyse verschiedener Szenarios<br />
zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Beschäftigten steigt, und zwar auch dann,<br />
wenn unter Umständen das Arbeitsangebot der Arbeitnehmer in Stunden zurückgeht.<br />
Das liegt daran, dass die Arbeitsnachfrage der Unternehmen bei Freigabe der Löhne<br />
steigt (siehe oben). Dies kann mit einem Beispiel veranschaulicht werden: Die Zahl<br />
der Arbeitslosen sinke von beispielsweise 4 auf 3 Millionen, wenn die Unternehmen<br />
durch Aufgabe der Lohnfixierung eine Million Neueinstellungen vornehmen. Sie sinkt<br />
für diesen Beispielfall auch dann, wenn 3 der 4 Millionen Arbeitslosen nach Einführung<br />
eines <strong>Grundeinkommen</strong>s nicht zu einer Aufnahme von Erwerbsarbeit bereit wären.<br />
Die „völlig freien Löhne sinken in kürzestem Zeitraum auf ein Niveau, in dem<br />
Angebot und Nachfrage ausgeglichen sind [...]. Zum einen wird aufgrund des geringeren<br />
Lohnes zwar weniger Arbeitskraft von den Arbeitnehmern angeboten als im<br />
Status Quo. Zum anderen wird aber mehr Arbeitskraft von den Unternehmen nachgefragt,<br />
so dass im Ergebnis der Beschäftigungsstand in kürzester Frist ansteigt.“<br />
(HOHENLEITNER und STRAUBHAAR (2008., S. 46)). Mit anderen Worten: Selbst wenn<br />
die Arbeitnehmer weniger Arbeit anbieten als vor der Einführung, kann es durch die<br />
Einführung eines <strong>Grundeinkommen</strong>s zu einem Beschäftigungszuwachs kommen, da<br />
die Unternehmen zu den gesunkenen Löhnen eher bereit sind, Arbeitnehmer einzustellen.<br />
In Abbildung 3.3 sind die erwarteten Auswirkungen auf das Arbeitsangebot<br />
im Niedriglohnsektor dargestellt, in diesem Fall mit einer Angebotselastizität von 1.<br />
Das bedeutet, das Arbeitsangebot der Arbeitnehmer sinkt um ein Prozent, wenn der<br />
Lohn um ein Prozent sinkt.<br />
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