Grundeinkommen
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Bisherige Finanzierungsansätze<br />
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5.6 Das Modell von HAMMOND (USA)<br />
Alaska wurde im Jahr 1867 von Russland an die USA verkauft und im Jahr 1959 der<br />
49. Bundesstaat der USA. In den darauffolgenden Jahren wurden umfangreiche Ölvorkommen<br />
auf dem Territorium des Bundesstaates entdeckt. Der Verkauf von Konzessionen<br />
zur Ölförderung führte zu öffentlichen Einnahmen, die zunächst in den<br />
regulären Haushalt des Bundesstaates einflossen. Nachdem jedoch Einnahmen in<br />
Höhe von 900 Millionen USD, die der Bundesstaat während der Verlegung der<br />
Trans-Alaska-Pipeline 1970 von den Förderunternehmen für Konzessionen zur Ölförderung<br />
erhalten hatte, aus Sicht der Bürger verschwendet worden waren, wurde<br />
der Alaska Permanent Fund (APF) eingerichtet, um die Einnahmen künftig verantwortlicher<br />
zu verwalten. Unter dem Eindruck der Mittelverschwendung stimmten die<br />
Bürger Alaskas 1976 für die Einrichtung des Fonds zur Verwaltung der Einnahmen<br />
aus der Ölförderung (ALASKA PERMANENT FUND CORPORATION (2007, S. 2)). Im Jahre<br />
1977 wurde auf dem größten Ölvorkommen Nordamerikas, einem in Besitz des Bundesstaates<br />
Alaska befindlichen Gebiet namens Prudhoe Bay, mit der Ölförderung<br />
begonnen. JAY STERNER HAMMOND, Alaskas damaliger Gouverneur (1974-1982), hatte<br />
zuvor als Bürgermeister der Stadt Bristol Bay (1972-1974) durchgesetzt, dass die<br />
Umsätze aus dem in der Stadt umgeschlagenen Fischfang mit einer Abgabe belegt,<br />
die Einnahmen daraus in einem Bürgerfonds angespart und die Erträge aus diesem<br />
Fonds an die Bürger der Stadt ausgezahlt wurden. Der Erfolg, den HAMMOND auf diese<br />
Weise bei der Bekämpfung der Armut in Bristol Bay erzielte, verhalf ihm zum Sieg<br />
bei seiner Kandidatur für das Amt des Gouverneurs (SUPLICY (2006, S. 33)).<br />
Ziel des aus den Einnahmen insbesondere der Ölförderung gespeisten Fonds war<br />
und ist es, diese Einnahmen anzulegen und die Erträge hieraus als nachhaltige Einnahmequelle<br />
für künftige Generationen zu sichern. Die Erträge des Fonds werden an<br />
ca. 600.000 Einwohner ausbezahlt und stellen durchschnittlich 6 Prozent des Einkommens<br />
eines Haushalts in Alaska dar (GOLDSMITH (2004, S. 1)).<br />
Mindestens 25 Prozent aus den Erlösen des Verkaufs natürlicher Ressourcen durch<br />
den Bundesstaat fließen in den Fonds. Ausgezahlt werden ausschließlich die Dividenden<br />
aus der Anlage der Mittel, nicht die Erlöse aus dem Verkauf der Ressourcen.<br />
Der Fonds wuchs in den ersten beiden Jahren nur langsam und verfügte 1979 über<br />
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