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Grundeinkommen

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Kapitel 2<br />

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steigerung „erhält der Haushalt das <strong>Grundeinkommen</strong>, also einen Transfer in Höhe<br />

von T.“ Die Lösung des neuen Haushaltsproblems ist ebenfalls eindeutig, wird graphisch<br />

bestimmt und mit (c**, f**) bezeichnet. Wenn der Staat das <strong>Grundeinkommen</strong><br />

T genau aus dem Mehrwertsteueraufkommen psc** bestreiten muss, muss der<br />

Mehrwertsteuersatz s so gewählt werden, dass T=psc**.<br />

Der graphischen Lösung des neuen Haushaltsproblems entnimmt man: Die Lösung<br />

(c**, f**) liegt auf einem niedrigeren Nutzenniveau als die Lösung (c*, f*) des ursprünglichen<br />

Haushaltsproblems. In dem aus den drei Annahmen A.1, A.2 und A.3<br />

bestehenden Modell gilt also: „Der Haushalt wäre besser gestellt, wenn er kein<br />

<strong>Grundeinkommen</strong> erhalten würde und dafür weniger Mehrwertsteuer zahlen müsste.“<br />

Nach Kenntnisnahme dieses überzeugenden Ergebnisses hätten die Überlegungen<br />

der vorliegenden Arbeit eingestellt werden müssen, wenn das von BARBIE, LINDNER<br />

und PUPPE (2007) behandelte Modell die gegenwärtige Situation der entwickelten<br />

Volkswirtschaften unseres Globus widerspiegeln würde. Dem ist aber nicht so, wie<br />

aus a) und b) hervorgeht.<br />

a) In den entwickelten Volkswirtschaften wie zum Beispiel den USA, Japan,<br />

Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien gibt es jeweils Millionen<br />

von privaten Haushalten, die die ihnen zur Verfügung stehende Zeit f‘ (siehe<br />

A.2) vollständig konsumieren müssen, weil sie keine bezahlte Arbeit finden.<br />

Diese haben also nicht freie Wahl zwischen den Größen f (Freizeit) und c<br />

(Konsum(gutquantität)).<br />

b) Die Einführung eines repräsentativen Haushalts wie in A.1, der im Rahmen<br />

der möglichen Arbeitszeit f‘-f, also des Arbeitslohns, und des Preises p des<br />

Konsumguts freie Wahl zwischen der Freizeit f und der Konsumgutquantität c<br />

hat, passt somit nicht.<br />

Aber was passt denn dann? Ein detailliertes Modell, das aber gerade noch einfach<br />

genug ist, um aus dem zugrunde liegenden Annahmensystem klare Schlussfolgerungen<br />

in puncto Wohlfahrtswirkungen ziehen zu können, wie das BARBIE,<br />

LINDNER und PUPPE (2007) aus ihrem Annahmensystem A.1, A.2 und A.3 gelungen<br />

ist? Ein solches Modell wäre wünschenswert, wird aber in der vorliegenden<br />

Arbeit (noch) nicht vorgestellt. Stattdessen wird im Folgenden eine Fülle von Ge-<br />

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