Grundeinkommen
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Kapitel 6<br />
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Auswirkungen und die Finanzierbarkeit eines bedingungslosen <strong>Grundeinkommen</strong>s in<br />
existenzsichernder Höhe nach dem Vorschlag der Thüringer Staatskanzlei (vgl. oben<br />
Abschnitt 5.4) kritisch untersucht. Diese Kritik trifft zwar nicht notwendigerweise auf<br />
die anderen Vorschläge zur Finanzierung eines bedingungslosen <strong>Grundeinkommen</strong>s<br />
zu (vgl. oben Kapitel 5). Sie sollte jedoch ernst genommen werden, um nach Möglichkeiten<br />
zur Lösung der durch den SACHVERSTÄNDIGENRAT aufgezeigten Probleme<br />
suchen zu können. Kernpunkte der Kritik des SACHVERSTÄNDIGENRATes sind die möglicherweise<br />
negativen Effekte der Einführung eines <strong>Grundeinkommen</strong>s auf dem Arbeitsmarkt<br />
beziehungsweise eine Finanzierungslücke in Höhe von 227 Mrd. Euro.<br />
Ein Ansatz zur Lösung dieser Probleme kann die zuvor genannte schrittweise Einführung<br />
eines <strong>Grundeinkommen</strong>s sein. Ein <strong>Grundeinkommen</strong>, das allmählich auf einen<br />
existenzsichernden Betrag ansteigt, führt zu weniger starken beziehungsweise zu<br />
sich wesentlich langsamer vollziehenden Effekten auf dem Arbeitsmarkt (vgl. oben<br />
Abschnitt 3.4). Ein zweiter Ansatz ist die teilweise oder vollständige Finanzierung aus<br />
den Einnahmen der Konsum- beziehungsweise Mehrwertsteuer (vgl. oben Kapitel 4).<br />
Hierdurch kann eine zu starke Besteuerung der Arbeitseinkommen vermieden werden,<br />
was insbesondere dazu führen kann, dass die befürchteten negativen Effekte im<br />
Arbeitsangebotsverhalten am Arbeitsmarkt nicht eintreten.<br />
6.6 Grundlagen mathematisch-geometrisch-statistischer Art<br />
Im Folgenden wird beabsichtigt, aus dem Graphen der Treppenfunktion in Abbildung<br />
6.1 den Graphen einer Funktion zu formen, die streng monoton wächst, der Reihe<br />
nach durch die Mittelpunkte der acht Einkommensklassen-Intervalle läuft, und die<br />
weitere Eigenschaften besitzt, die im Folgenden diskutiert werden. Die Wahl der Mittelpunkte<br />
der Einkommensklassen-Intervalle bietet sich an, wenn man die Verteilungen<br />
der Einkommen in den Klassen nicht kennt und man davon ausgehen kann,<br />
dass diese Verteilungen, wenn überhaupt, nicht besonders schief sind. Das nehmen<br />
wir an.<br />
Es liegt nahe, die genannten Punkte geradlinig zu verbinden und dabei ganz links bis<br />
zum Schnitt mit der Y-Achse und ganz rechts bis zum Schnitt mit x=80,8 zu gehen.<br />
Dann erhält man als Graphen einer streng wachsenden Funktion g den von links unten<br />
nach rechts oben verlaufenden Streckenzug in Abbildung 6.2. Die so im Intervall<br />
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