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Grundeinkommen

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<strong>Grundeinkommen</strong> und Steuer-/Abgabensystem<br />

_______________________________________________________________________________________________________<br />

zunehmen. Um ihre Fehler zu vermeiden, ist eine grundlegende Steuerreform erforderlich.<br />

Durch die Eliminierung der Lohnsteuer und durch eine progressive Konsumbesteuerung<br />

würden die ökonomischen Vorteile einer Konsumsteuer mit fairen Steuertarifen<br />

verknüpft – eine für Steuerreformen seltene Win-Win-Situation.“ 20<br />

4.1.1 Grundsätzliche Überlegungen zur Besteuerung<br />

Die Steuerlehre differenziert zwischen direkten und indirekten Steuern (HOMBURG<br />

(2007, S. 11)). Erstere sind für das Steuersubjekt ‚direkt‘ wahrnehmbar, letztere gewissermaßen<br />

im Wertschöpfungsprozess ‚versteckt‘ beziehungsweise zumindest für<br />

den Steuerträger nicht unmittelbar zu erkennen. Die Mehrwertsteuer mindert weder<br />

das Einkommen ‚direkt‘ noch trifft sie im Wertschöpfungsprozess die Konsumenten<br />

indirekt beziehungsweise ‚verdeckt‘ wie die frühere Umsatzsteuer vor Einführung der<br />

Mehrwertsteuer (vgl. unten Abschnitt 4.1.2).<br />

Unternehmen müssen alle Kosten, die im Rahmen der Wertschöpfung beziehungsweise<br />

Wertbildung entstehen, aus den Erlösen für die von ihnen verkauften Güter<br />

und Dienstleistungen decken. Hierzu zählen die Kosten der im eigenen Unternehmen<br />

geleisteten Wertschöpfung, also insbesondere der Mitarbeitereinkommen, der Vorleistungen<br />

wie der Vorprodukte, der Maschinen, aber auch die Kosten der Leistungen<br />

aus der Nutzung der Infrastruktur wie beispielsweise Wasser, Strom, Gas sowie<br />

die Kosten der Finanzierung. Auch die im Wertschöpfungsprozess anfallenden Steuern<br />

werden letztlich aus Einnahmen bezahlt, die die Unternehmen durch den Verkauf<br />

ihrer Produkte und Dienstleistungen erzielen, in der Vergangenheit erzielt haben<br />

oder in der Zukunft erzielen werden. Dies gilt für die von den Mitarbeitern gezahlten<br />

Einkommensteuern ebenso wie für die von den Unternehmen gezahlten Steuern und<br />

Abgaben, insbesondere Sozialabgaben. Dies gilt auch – bei weiter aufgeschlüsselter<br />

Wertschöpfung – für die Kapitalertragssteuern auf Erträge, die Finanzinvestoren aus<br />

einem Investment in ein Unternehmen erzielen. Im Ergebnis werden die Steuern der<br />

Vorstufen zu Kostenbestandteilen des Endpreises und somit von den Konsumenten<br />

getragen.<br />

20 Im Original: „It is regressive, inefficient and insufficient to meet the needs of the programs it supports.<br />

It makes little sense to attempt only incremental changes in such a problem-plagued tax program.<br />

Addressing its shortcomings will require wholesale reform. By eliminating the payroll tax and<br />

replacing it with a progressive consumption tax, we could combine the economic benefits of a tax on<br />

consumption with the fairer tax structure that comes with progressive rates – creating a rare win-win<br />

situation in tax reform.” Eine Realisierung der von MCGUINEAS angesprochenen „Progression” wird im<br />

Rahmen des in dieser Arbeit vorgestellten Ansatzes durch die Verknüpfung der Konsumbesteuerung<br />

mit der Auszahlung eines <strong>Grundeinkommen</strong>s erreicht (vgl. unten Abschnitt 4.1.3).<br />

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