06.04.2013 Aufrufe

Grundeinkommen

Grundeinkommen

Grundeinkommen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 4<br />

_______________________________________________________________________________________________________<br />

mens erhalten Empfänger mit geringen Einkünften eine relativ zu ihren bestehenden<br />

Einkünften höhere Auszahlung.<br />

Die Finanzierung öffentlicher Aufgaben und der Sozialversicherungen durch die<br />

Heranziehung des Lohnes für die Arbeit führt im gegenwärtigen System zu einer Verteuerung<br />

der Arbeit im Vergleich zu anderen Produktionsfaktoren (WERNER (2007)).<br />

In seiner Wirkung auf die Außenwirtschaftsbeziehungen wirkt das gegenwärtige<br />

Steuer- und Abgabensystem wie eine Importförderung (STEINGART (2007, S. 324 ff.))<br />

beziehungsweise Exportbelastung. So werden Importe aus Ländern mit geringen<br />

Sozialstandards, etwa China, in Deutschland lediglich mit der Mehrwertsteuer belastet<br />

(vgl. WERNER (2008, S. 194)). Die Preise für in Deutschland hergestellte Produkte<br />

enthalten hingegen die Steuer- und Abgabenlast des deutschen Sozialstaates. Würde<br />

an Stelle aller Steuern und Sozialabgaben nur noch die Konsumsteuer verbleiben,<br />

würde diese voll auf die Importgüter angewandt. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer<br />

zu Beginn des Jahres 2007 bei gleichzeitiger Absenkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung<br />

entlastete den Faktor Arbeit von einem Teil der Sozialversicherungskosten.<br />

Die gute konjunkturelle Entwicklung des Jahres 2007 kann auch in<br />

Verbindung mit der Entlastung der Arbeit gesehen werden. UHLIG (2006) verweist auf<br />

die höhere wirtschaftliche Prosperität durch eine Entlastung der Arbeit.<br />

Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit und<br />

individuelle Leistungsentfaltung wird deutlich, dass die Denkweise: „Ich arbeite, um<br />

Geld zu verdienen, damit ich mir davon etwas leisten kann, und der Staat besteuert<br />

meine Leistung nach meinen Einnahmen“ in einem arbeitsteiligen Wirtschaftsleben<br />

die Entfaltung von Initiative behindert. Realwirtschaftlich betrachtet erbringen Wirtschaftsakteure<br />

ihre Leistungen, um damit ihrerseits früher oder später Leistungen<br />

anderer in Anspruch nehmen zu können, und zwar über den Zwischenschritt des<br />

Geldes als Ausweis der Anwartschaft auf die Leistungen anderer. Nur bei oberflächlicher<br />

Betrachtung geht es dem Leistenden im Wesentlichen um Geld, in Wirklichkeit<br />

ist er im Rahmen arbeitsteiliger Wertschöpfung an der – zeitlich verzögerten oder<br />

vorausgehenden – (Gegen-)Leistung interessiert. Die Konsumsteuer macht diese<br />

Tatsache bewusster. Der ihr zugrunde liegende Gedanke lautet: „Wenn ich Geld erhalte,<br />

erhalte ich hierdurch erst lediglich eine Anwartschaft auf diese Leistungen. Erst<br />

wenn ich dieses Recht auf Gegenleistungen in Anspruch nehme, greift die Besteue-<br />

74

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!