06.04.2013 Aufrufe

Grundeinkommen

Grundeinkommen

Grundeinkommen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bisherige Finanzierungsansätze<br />

_______________________________________________________________________________________________________<br />

tel, die durch einen Wegfall anderer steuerfinanzierter Sozialtransfers frei werden<br />

(PELZER und SCHARL (2005)). Die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung entfallen<br />

und zusätzliche, über das <strong>Grundeinkommen</strong> hinaus gehende Alterssicherungen werden<br />

von den Arbeitnehmern beziehungsweise Arbeitgebern im Rahmen betrieblicher<br />

Altersvorsoge, wie diese bereits bestehen, vorgenommen. Wohngeld wird für sozial<br />

Schwache gewährt (HOFMANN (2006)). Bei einem <strong>Grundeinkommen</strong> in Höhe von 800<br />

Euro monatlich und einer Transferentzugsrate – PELZER bezeichnet diese als Basissteuersatz<br />

(BSS) I oder Sozialabgabe I – von 50 Prozent ergibt sich für Einkommen<br />

jenseits der Transfergrenze ein Steuersatz (BSS II) von 8,48 Prozent zusätzlich zur<br />

bisherigen Steuerbelastung.<br />

Der Unterschied des Steuersatzes im Vergleich zu den Berechnungen STRENGMANN-<br />

KUHNS, der zur Finanzierung eines <strong>Grundeinkommen</strong>s in gleicher Höhe einen einheitlichen<br />

Steuersatz von 50 Prozent auf alle Einkünfte nennt (vgl. Abschnitt 5.1) erklärt<br />

sich aus der Tatsache, dass die von FISCHER und PELZER veranschlagten Sätze<br />

wie gesagt zusätzlich zur bisherigen Steuerbelastung erhoben werden. Die Gesamtsteuerbelastung<br />

liegt also deutlich über dem „BSS II“. FISCHER und PELZER kommen<br />

auf der Grundlage der Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) zu ihren Ergebnissen.<br />

Ziel von FISCHER und PELZER ist es, den Bürgern ein Leben und eine Tätigkeit in<br />

Freiheit zu ermöglichen. Die Angst, durch den Verlust von Erwerbsarbeit abzurutschen,<br />

lähmt nach PELZERS Auffassung die Menschen. Zudem gehe durch ein<br />

<strong>Grundeinkommen</strong> der Leistungswille der Menschen nicht verloren. Es ermögliche<br />

eine menschenwürdige Existenz, jedoch nicht mehr (vgl. hierzu auch STRAUBHAAR<br />

(2006b)), und der Anreiz zur Aufnahme von Arbeit für Langzeitarbeitslose steige.<br />

Vom Zuerwerb verbleiben dann 50 statt bisher 10 bis 30 Prozent. Das von PELZER<br />

als entwürdigend bezeichnete Nachweisen der Bedürftigkeit bliebe den Bürgern erspart.<br />

Alleinerziehende und Eltern sollen durch ein <strong>Grundeinkommen</strong> besser gestellt<br />

werden. Die häusliche Erziehungsleistung oder Pflege wäre mit geringeren Einkommenseinbußen<br />

verbunden. Auf dem Arbeitsmarkt könnten sich Löhne auf der Grundlage<br />

von Angebot und Nachfrage bilden (vgl. auch Abschnitt 3.2), Arbeitgeber profitieren<br />

von einer Entlastung bei den Lohnnebenkosten. Da niemand mehr einen sozialen<br />

Absturz ins Bodenlose befürchten muss, erwartet PELZER einen Innovations-<br />

93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!