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Grundeinkommen

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Kapitel 5<br />

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Der APF wird im Rahmen dieser Arbeit als das Modell von HAMMOND bezeichnet, da<br />

dieser seine Erfahrungen als Bürgermeister mit einem institutionell vergleichbar gestalteten<br />

Fonds für Bristol Bay bei der Konzeption des APF eingebracht hatte und der<br />

Fonds seine Struktur der Idee HAMMONDS verdankt. Der Fonds wird aus Erträgen aus<br />

dem Verkauf natürlicher Ressourcen gespeist. Für viele Länder ist deren Ausbeutung<br />

nicht so ergiebig wie für den US-Bundesstaat Alaska. SIMON (2000), Träger des Nobelpreises<br />

für Wirtschaftswissenschaften (1978), der sich ebenfalls für die Einführung<br />

eines <strong>Grundeinkommen</strong>s aussprach, merkt diesbezüglich an, dass die Finanzierung<br />

eines <strong>Grundeinkommen</strong>s in jedem Falle aus der Wertschöpfung erfolgt und neben<br />

natürlichen Ressourcen auch andere Erhebungsmöglichkeiten innerhalb der Wertschöpfung<br />

bestehen. An diesen Gedanken könnte die Finanzierung eines <strong>Grundeinkommen</strong>s<br />

aus den Einnahmen der Mehrwertsteuer anknüpfen.<br />

5.7 Das Modell von SUPLICY (Brasilien)<br />

EDUARDO MATARAZZO SUPLICY ist Professor der Wirtschaftswissenschaften, Abgeordneter<br />

der Regierungspartei im brasilianischen Parlament und der einflussreichste<br />

Befürworter des <strong>Grundeinkommen</strong>s in Brasilien. SUPLICY veröffentlichte 2002 ein Gespräch<br />

mit MILTON FRIEDMAN, in dem dieser das <strong>Grundeinkommen</strong> als einen möglichen<br />

Weg zur Realisierung der von ihm propagierten Idee einer negativen Einkommensteuer<br />

bezeichnet (SUPLICY (2002, S. 262 ff.)). Die vom brasilianischen Parlament<br />

im Jahr 2003 beschlossene Einführung des <strong>Grundeinkommen</strong>s wird von<br />

SUPLICY koordiniert.<br />

Ziel SUPLICYs ist es, ein bedingungsloses, existenzsicherndes <strong>Grundeinkommen</strong> für<br />

alle Einwohner Brasiliens einzuführen. Sein Ansatz mit Blick auf die Realisierbarkeit<br />

ist es, die Etablierung eines <strong>Grundeinkommen</strong>s in mehreren Etappen zu vollziehen.<br />

Die erste Etappe war die Zusammenfassung bestehender sozialer Programme Brasiliens<br />

– für Schulbildung, Ernährung und Gasversorgung – zu einer sogenannten<br />

„Bolsa Familia“, was so viel bedeutet wie „Familienbörse“ (im Sinne von Geldbörse)<br />

zur Verhinderung von Armut. Im Rahmen dieses Programms erhält jede Familie, deren<br />

monatliches Einkommen unter 100 brasilianischen Reais (R$) liegt, 50 R$ sowie<br />

15 R$ pro Kind an finanzieller Unterstützung. Zur Wahrung des Anspruchs auf die<br />

Zahlung für Kinder müssen diese, sofern sie über sechs Jahre alt sind, geimpft sein<br />

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