Wie plural ist normal? - Landesjugendring NRW e.V.
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jung <strong>ist</strong>. Aus Berichten von VertreterInnen aus Vereinen junger MigrantInnen geht hervor,<br />
dass sie sich Mitte der 90er Jahre von ihren Erwachsenenorganisationen abgespalten und<br />
eigene Jugendorganisationen gegründet haben. Ihre Ansprechpartner haben die Jugendvereine,<br />
aber auch ihre Erwachsenenorganisationen, aufgrund der H<strong>ist</strong>orie der Migrationsarbeit<br />
in der Bundesrepublik bisher bei den Integrationsräten der Kommunen oder<br />
den Regionalen Arbeitsstellen (RAA´s) gesehen. Vor Projektbeginn haben die me<strong>ist</strong>en von<br />
ihnen, wegen vorherrschender Unkenntnis über das Jugendhilfe- und Jugendverbandssystem,<br />
kaum Zugang zu Strukturen und Ansprechpartner(inne)n im Jugendverbandssystem<br />
gehabt. In Gesprächen, die im Sommer 2008 zwischen dem <strong>Landesjugendring</strong> <strong>NRW</strong><br />
und Vereinen junger MigrantInnen stattgefunden haben, bekundeten die jungen Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus Zuwandererfamilien ihr besonderes Interesse an der verbandlichen<br />
Jugendarbeit. Seitdem pflegt der <strong>Landesjugendring</strong> <strong>NRW</strong> einen intensiven Kontakt<br />
und Austausch mit ihnen u.a. in der Arbeitsgruppe Interkulturelle Öffnung, an der sie sich<br />
aktiv beteiligen und mitwirken. Interviews der Fachhochschule Köln mit Vereinen junger<br />
MigrantInnen und Migrantenselbstorganisationen sowie Berichte unserer Projektpartner<br />
bestätigen das deutliche Interesse von jungen MigrantInnen an der verbandlichen Jugendarbeit.<br />
Dieses Interesse von Vereinen junger MigrantInnen aber auch Migrantenselbstorganisationen<br />
(hiermit sind Erwachsenenorganisationen gemeint) äußert sich in ihrem<br />
Wunsch nach einer Anerkennung als Kinder- und Jugendhilfeträger nach § 75 KJHG und<br />
nach einer Mitgliedschaft in den Jugendringen. Diese Erfahrungen wurden mit Vereinen<br />
junger MigrantInnen auf Landes- und kommunaler Ebene gemacht. Auf der anderen Seite<br />
hat sich gezeigt, dass weder die Arbeitsstrukturen, Mitgliederstrukturen noch das Bildungsniveau<br />
der ehrenamtlichen Jugendlichen in Vereinen junger MigratInnen sich von<br />
denen deutscher Jugendverbände unterscheiden. Insofern erwe<strong>ist</strong> sich die verbandliche<br />
Jugendarbeit als ein sehr gutes, passgenaues und anschlussfähiges Organisationsmodell<br />
für Vereine junger MigrantInnen. Besonders hervorzuheben <strong>ist</strong> der partizipative, ressourcenorientierte<br />
und <strong>plural</strong>e Ansatz der verbandlichen Jugendarbeit, der Vereinen junger<br />
MigrantInnen und deren VertreterInnen Selbtorganisation, Teilhabe, Mitbestimmung,<br />
Autonomie und insbesondere einen Selbstvertretungsanspruch, gemäß dem Selbstverständnis<br />
der verbandlichen Jugendarbeit, in ihren Strukturen ermöglicht.<br />
Unterschiede zwischen Vereinen junger MigrantInnen und tradierten Jugendverbänden<br />
- Mehrwert der interkulturellen Öffnung der Jugendringe und Jugendverbände<br />
für Vereine junger MigrantInnen und Migrantenselbstorganisationen<br />
Die Unterschiede zwischen Vereinen junger MigrantInnen und tradierten Jugendverbänden<br />
haben sich als geringer erwiesen als zu Projektbeginn angenommen. Nach den bisherigen<br />
Erfahrungen sind viele Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen bezüglich der<br />
Organisations- und Altersstruktur wie auch der Themen und Arbeitsformen festzustellen.<br />
Junge Migrantinnen und Migranten haben sich in selbstorganisierten Gesellungsformen<br />
zusammengeschlossen und führen kulturelle und pädagogische Maßnahmen<br />
für ihre Altersgruppe durch. Die Aktivitäten der Alevitischen Jugend <strong>NRW</strong>, der<br />
DIDF-Jugend u.a. bestätigen diese Beobachtung. Zudem <strong>ist</strong> festzuhalten, dass sich<br />
das Jugendverbandsmodell als überaus geeignetes Modell zur gleichberechtigten<br />
und partizipativen Einbindung von Vereinen junger MigrantInnen und deren Vertreterinnen<br />
und Vertreter in die verbandliche Jugendarbeit erwiesen hat. Die Be-<br />
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