Wie plural ist normal? - Landesjugendring NRW e.V.

Die Deutsche Jugend in Russland
Die Deutschen aus Russland gehören zahlenmäßig zu der
größten Migrantengruppe in Deutschland. Zurzeit leben in
Deutschland über 4 Mio. deutsche Bürger mit einem so genannten
russlanddeutschen kulturellen Hintergrund. Davon
sind 1,75 Mio. (44%) zwischen 6 und 27 Jahre alt. Die Mehrheit
dieser jungen Leute wird durch die Konzeptionen und Angebote
der allgemeinen Jugendarbeit nicht erreicht.
Aus diesem Grund entstand im Jahr 1999 ein Jugendverband
der Deutschen aus Russland. Heute zählt er über 12.000 Mitglieder in 54 Ortsgruppen. Der
DJR e.V. ist ein überparteilicher und überkonfessioneller Jugendverband. Große Landesgruppen
bestehen bereits in Baden – Württemberg, Hessen, Berlin und Nordrhein-Westfahlen.
Gründung weiterer Gruppen ist geplant.
„Wir wollen, dass die Jugendlichen aus der ehemaligen Sowjetunion ihren festen Platz im
beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Leben Deutschlands einnehmen“, sagte
Jürgen Arnhold, der neugewählte erste Vorsitzende der Landesgruppe NRW der DJR. „Die
Integration erzielen wir vor allem durch Förderung der Eigeninitiative junger Leute sowie
Stärkung ihrer Identität und Persönlichkeit. Durch die Vernetzung mit anderen Vereinen und
Institutionen sowie den Beitritt zum Landesjugendring NRW werden wir viel mehr Jugendliche
erreichen und ihnen bei der Integration helfen können“, so Arnhold.
Der DJR e.V. wächst von Jahr zu Jahr nicht nur zahlenmäßig, sondern auch qualitativ. Allein
die Landesgruppe Hessen bildet jedes Jahr in JuLeiCa - Seminaren über 25 neue Jugendgruppenleiter
aus. Der Verein ist Mitglied zahlreicher Stadtjugendringe, des Informations-
und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit und tritt als Kooperationspartner der
Internationalen Bund sowie der Arbeiterwohlfahrt auf. Somit ist die Mitwirkung der DJR in
der Eingliederung der Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die bundesrepublikanische
Gesellschaft enorm.
Alle Angebote des Vereins stellen eine Art „Hilfe zur Selbsthilfe“ dar. Die Arbeit wird ausschließlich
von ehrenamtlichen Helfern geleistet, die in der Regel nicht älter als 25 Jahre
sind. Dabei organisieren sie selbstständig diverse Veranstaltungen wie Begegnungsabende,
Informations- und Orientierungsseminare, bieten Sporttrainings an und engagieren sich im
kulturellen und politischen Bereich.
Die geschilderten Freizeitangebote erreichen nicht nur Jugendliche mit einem Migrationshintergrund
sondern auch die einheimischen jungen Leute. Dies bestätigt die Tatsache, dass
es in Baden-Württemberg über 40% der DJR Mitglieder keine Russlanddeutschen sind. Die
DJR beschäftigt sich auch mit sozial schwachen Jugendlichen. Diese werden in vielen Projekten
aufgefangen und intensiv eingebunden. Somit bekommen die jungen Russlanddeutschen
das Gefühl, gebraucht zu werden und können sich dadurch als wertvolle Mitglieder
der bundesrepublikanischen Gesellschaft identifizieren.
Gleichzeitig ist bei den jugendlichen Migranten ein starker Wunsch nach Räumen vorhan-
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