Wie plural ist normal? - Landesjugendring NRW e.V.

Arbeitsgruppe 4
Referat 1:
Darstellung der rechtlichen
Voraussetzungen für eine
Anerkennung als Träger
der Freien Jugendhilfe gemäß
§ 75 SGB VIII
Referent:
Frank Lonny, MGFFI NRW
Referat 1: Darstellung der rechtlichen Voraussetzungen für eine Anerkennung
als Träger der Freien Jugendhilfe gemäß § 75 SGB VIII
Migrantenselbstorganisationen sind bereits in vielfältiger Weise im Bereich der Jugendhilfe
tätig und leisten damit schon einen nicht unbeträchtlichen Beitrag zur Umsetzung der
Ziele und Aufgaben nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz. Hierzu zählen beispielsweise
eigenständige Angebote zur Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung von Kindern
und Jugendlichen, Maßnahmen zur Mädchenarbeit, Nachmittagsbetreuung und Hausaufgabenhilfe,
Erziehungs- und Elternberatung, Präventionsangebote im Bereich Drogen
und Gewalt.
Diese Tätigkeiten üben die Menschen in den Migrantenselbstorganisationen in der Regel
im Rahmen ihres Engagements in den Vereinen und Einrichtungen aus. Es sprechen aber
gute Gründe dafür, sich als Migrantenselbstorganisation bei Vorliegen der gesetzlichen
Voraussetzungen als Träger der freien Jugendhilfe anerkennen zu lassen.
Demografischer Wandel
2006 lebten in Nordrhein-Westfalen etwa 4,1 Mio. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte,
davon waren knapp 1,9 Mio. Ausländerinnen und Ausländer. Somit ist für mehr als 20
% der Einwohnerinnen und Einwohner in Nordrhein-Westfalen Migration Bestandteil der
eigenen Identität bzw. der familiären Gegenwart und Vergangenheit.
Damit wird auch deutlich, dass ein bedeutender Anteil der in Nordrhein-Westfalen lebenden
Kinder und Jugendlichen eine Zuwanderungsgeschichte haben. Um diesen jungen
Menschen und ihren Eltern ihm Rahmen der Angebots- und Leistungsstruktur der Kin-
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