Wie plural ist normal? - Landesjugendring NRW e.V.
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ichte der Projektpartner und die Entwicklungen im <strong>Landesjugendring</strong> <strong>NRW</strong> belegen<br />
diese Einschätzung.<br />
Unterschiede zwischen deutschen Jugendverbänden und Vereinen junger MigrantInnen<br />
sind vielmehr in den Informationsdefiziten über das deutsche Jugendhilfesystem<br />
bei jungen Migrantinnen und Migranten und den damit verbundenen Konsequenzen,<br />
besser gesagt, damit verbundenen fehlenden wichtigen Informationen und Netzwerken<br />
für die eigene Vereinsarbeit zu beobachten. Unsere Erfahrungen auf Landesebene<br />
zeigen, dass Vereinen junger MigrantInnen als auch Migrantenselbstorganisationen<br />
durch eine Mitwirkung bzw. Mitgliedschaft in den Jugendringen ein enormer Mehrwert<br />
an Wissen, Netzwerken, Mitbestimmung, Mitgestaltung und Kooperationen entsteht.<br />
Ihr Zugang und ihre Partizipation am verbandlichen Jugendsystem ermöglicht<br />
ihnen:<br />
• Partizipation an relevanten Netzwerken (Behörden, Fachkollegien, relevante Jugendbildungseinrichtungen,<br />
Fortbildungen u.a.)<br />
• Partizipation an Informationen und politischen Entwicklungs- und Diskussionsprozessen<br />
auf unterschiedlichen Ebenen (Kommune, Land, Bund, Informationen über Fachveranstaltungen,<br />
finanzielle und ideelle Fördermöglichkeiten, Informationen über das<br />
Jugendhilfesystem in der Bundesrepublik Deutschland u.a.)<br />
• aktive Teilnahme und Mitbestimmung an der Gestaltung der verbandlichen Kinder-<br />
und Jugendarbeit<br />
• Einbringen eigener Themen und Interessen in die Gremien der Jugendringe<br />
• Mitwirkung und Mitbestimmung in der Gremienarbeit der verbandlichen Jugendarbeit<br />
• stärkere öffentliche Präsenz und Wahrnehmung der Kinder- und Jugendarbeit von<br />
VJM bzw. MSO, insbesondere von Politik, Verwaltung, Fachöffentlichkeit und Stiftungen<br />
(Finanzgeber, wichtige gesellschaftspolitische Akteure)<br />
• Möglichkeit der Regelförderung der eigenen Kinder- und Jugendarbeit<br />
• Begegnung, Austausch und Kooperationen mit tradierten Jugendverbänden<br />
• Partizipation an den formellen und informellen Erfahrungen und Kenntnissen der tradierten<br />
Jugendverbände<br />
Ein wesentlicher Unterschied im Vergleich zu deutschen Jugendverbänden / -vereinen<br />
liegt in der Diskriminierungserfahrung, die junge Migrantinnen und Migranten, nach<br />
Aussage einiger junger VereinsvertreterInnen, in Form von institutioneller oder persönlicher<br />
Diskriminierung gemacht haben. Die interkulturelle Öffnung der Jugendringe und<br />
Jugendverbände und der damit verbundene Austausch zwischen Jugendringen / Jugendverbänden<br />
und Vereinen junger MigrantInnen kann dazu beitragen, künftig positive<br />
Erfahrungen in Institutionen zu machen. Durch die Vermittlungs-, Beratungs- und Begleitungsle<strong>ist</strong>ung<br />
der Jugendringe und Jugendverbände, begegnet man auf institutioneler<br />
Seite Migrantinnen und Migranten wesentlich offener.<br />
Daher erwe<strong>ist</strong> sich das Jugendverbandssystem aufgrund seiner demokratischen und <strong>plural</strong>en<br />
Organisationsstruktur als überaus attraktiv und bedeutsam für Vereine junger MigrantInnen<br />
und verdeutlicht den sozialen, gesellschaftlichen, politischen und finanziellen<br />
Mehrwert für Vereine junger MigrantInnen und Migrantenselbstorganisationen sowie deren<br />
Vertreterinnen und Vertreter.<br />
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