Wie plural ist normal? - Landesjugendring NRW e.V.

Praxisbericht
Praxisbericht aus dem Projektstandort Siegen
Wolfgang Schollmeyer, Geschäftsführer,
Stadtjugendring Siegen e.V.
Ausgangslage
In Siegen leben 10.736 Menschen mit nicht deutschem
Pass. Das sind 9,5 % aller Einwohner der Stadt Siegen.
Mit diesem Wert sind aber längst nicht alle Bürger mit
Migrationshintergrund erfasst. Zu Kindern ausländischer
Eltern mit deutscher Staatsangehörigkeit und zu deutschen
Einwanderern aus osteuropäischen Staaten liegen
keine Zahlen vor.
Insgesamt 137 Nationalitäten sind in Siegen vertreten. Es wurden im Rahmen des Integrationsplans
der Stadt Siegen 89 Vereine ermittelt.
Im Rahmen des Projektes sind folgende Dinge aufgefallen:
In Migrantenselbstorganisationen
sind auch nur Menschen!
In den Gesprächen mit Migrantenselbstorganisationen haben wir festgestellt, dass natürlich
viele der Probleme, die sich diesen Organisationen stellen identisch mit denen sind,
die an uns herangetragen werden, wenn heute Gruppen ohne Migrationshintergrund einen
Verein gründen und ein Anerkennungsverfahren sowie die Mitgliedschaft im Stadtjugendring
beantragen. Hier kommt es immer auf die Rahmenbedingungen, wie die ehrenamtliche
Struktur sowie z. B. die Kenntnisse in dem Umgang mit Satzungen etc. an.
Darüber hinaus gibt es natürlich auch spezifische Probleme, die sich teilweise aus der Unkenntnis
von Migrantenselbstorganisationen bezüglich des deutschen Vereinswesens ergeben.
Deutsche Organisationen werden als
Hilfsorganisationen für (von) Migranten gesehen!
Bei der Vorstellung des Projektes im Integrationsrat der Stadt Siegen und in der AG der
Migrantenselbstorganisationen haben wir festgestellt, dass der Vergleich mit Organisationen
wie der Caritas, der Diakonie, der AWO schnell gezogen wurde und es bedurfte einer
intensiven Erklärung, dass sich der Stadtjugendring als Zusammenschluss der Jugendverbände
nicht als Hilfsorganisation sieht und es viel mehr darum geht, die Vereine dabei zu
unterstützen, dass sich Jugendliche selbständig auf den Weg machen und eine eigene
Jugendorganisation gründen.
Die Erfahrung die wir gemacht haben ist, dass es aus unserer Sicht notwendig ist, dass die-
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