amz 4 2013
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amz 4 2013
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etrieb management<br />
Meister-HU:<br />
Den Bock zum<br />
Gärtner machen?<br />
_ Anfang des Jahres hat der ZDK seine Vorschläge für eine<br />
Meister-HU vorgelegt. Er wurde zwar inzwischen politisch<br />
abgeschmettert, trotz allem lohnt ein Blick hinter die Kulissen.<br />
Denn die EU wird uns die Meister-HU wohl dennoch vorschreiben.<br />
Die Meinungen dazu sind geteilt.<br />
Aus Sicht des ZDK ist die Meister-<br />
HU ein logischer Schritt. Denn<br />
dort sieht man diese Untersuchung<br />
als eine Leistung, die<br />
natürlicherweise in der Werkstatt<br />
durchgeführt werden sollte. Weil<br />
man es dort kann. Einverstanden sind<br />
damit längst nicht alle.<br />
Inzwischen wurde der ZDK-Vorstoß auf<br />
politischer Ebene abgelehnt. Der Bund-<br />
Länder-Fachausschuss „Technisches Kraftfahrwesen“<br />
(BLFA-TK) möchte lieber bis auf<br />
weiteres am bisherigen System festhalten.<br />
Das ergab sich nach der Präsentation des<br />
Konzepts durch Vertreter des Kfz-Gewerbes<br />
und anschließender Diskussion.<br />
106 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-<strong>2013</strong><br />
Die EU ist schuld<br />
Trotz allem wird das Thema die verschiedenen<br />
Gremien weiter beschäftigen<br />
müssen. Denn vorangetrieben wird die<br />
Diskussion durch die EU. Die EU-Kommission<br />
möchte verständlicherweise die<br />
Fahrzeugsicherheit in allen Mitgliedsländern<br />
auf ein hohes Niveau bringen.<br />
Deutschland ist in dieser Hinsicht heute<br />
sehr weit vorn zu sehen. Und genau hier<br />
beginnen die Probleme.<br />
Denn die Richtlinie sieht nicht vor,<br />
dass eine Prüfung durch studiertes Personal<br />
durchgeführt werden muss. Das<br />
wäre in vielen Ländern wohl auch gar<br />
Wer soll in Zukunft die Hauptunter-<br />
suchung durchführen? Der Kfz-Meister<br />
oder der Prüfingenieur?<br />
Die Frage bleibt nach wie vor offen.<br />
Foto: TÜV Rheinland<br />
nicht machbar, weil dieses Personal gar<br />
nicht zur Verfügung steht. In Deutschland<br />
leisten wir uns den Luxus, dass die<br />
Prüfung der Fahrzeuge durch hoch qualifizierte<br />
Ingenieure durchgeführt wird.<br />
Ob das so sein muss, wird derzeit heiß<br />
diskutiert.<br />
Auf der einen Seite stehen die, die sagen,<br />
dass jeder Meister die Qualifikation<br />
hat, die Verkehrssicherheit eines Fahrzeuges<br />
festzustellen. Auf der anderen<br />
versammeln sich jene, die meinen, er sei<br />
nicht unabhängig genug, um ohne wirtschaftliche<br />
Interessen Fahrzeuge zu beurteilen.<br />
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich<br />
in der Mitte.<br />
Diskutiert wird derweil leidenschaftlich.<br />
Gestandene Kfz-Meister lehnen<br />
selbst die Meister-HU ab. Sie wollen<br />
nicht den Schwarzen Peter ziehen. Denn<br />
sie kennen die leidigen Diskussionen mit<br />
Kunden, deren Fahrzeuge keine Plakette<br />
erhalten haben. Die Schuld können sie<br />
bisher elegant dem Prüfer in die Schuhe<br />
schieben. Denn sie selbst dürfen ja nicht<br />
prüfen. Und damit scheint die Mehrheit<br />
derzeit eher zufrieden zu sein.<br />
Das System funktioniert<br />
Walter Auch-Schwarz, Autohaus- und<br />
Werkstattinhaber aus Leinfelden-Echterdingen,<br />
bringt es auf den Punkt: „Ich<br />
sehe keinen Grund, ein funktionierendes<br />
System zu verändern. Stellen Sie sich