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etrieb management<br />

Meister-HU:<br />

Den Bock zum<br />

Gärtner machen?<br />

_ Anfang des Jahres hat der ZDK seine Vorschläge für eine<br />

Meister-HU vorgelegt. Er wurde zwar inzwischen politisch<br />

abgeschmettert, trotz allem lohnt ein Blick hinter die Kulissen.<br />

Denn die EU wird uns die Meister-HU wohl dennoch vorschreiben.<br />

Die Meinungen dazu sind geteilt.<br />

Aus Sicht des ZDK ist die Meister-<br />

HU ein logischer Schritt. Denn<br />

dort sieht man diese Untersuchung<br />

als eine Leistung, die<br />

natürlicherweise in der Werkstatt<br />

durchgeführt werden sollte. Weil<br />

man es dort kann. Einverstanden sind<br />

damit längst nicht alle.<br />

Inzwischen wurde der ZDK-Vorstoß auf<br />

politischer Ebene abgelehnt. Der Bund-<br />

Länder-Fachausschuss „Technisches Kraftfahrwesen“<br />

(BLFA-TK) möchte lieber bis auf<br />

weiteres am bisherigen System festhalten.<br />

Das ergab sich nach der Präsentation des<br />

Konzepts durch Vertreter des Kfz-Gewerbes<br />

und anschließender Diskussion.<br />

106 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-<strong>2013</strong><br />

Die EU ist schuld<br />

Trotz allem wird das Thema die verschiedenen<br />

Gremien weiter beschäftigen<br />

müssen. Denn vorangetrieben wird die<br />

Diskussion durch die EU. Die EU-Kommission<br />

möchte verständlicherweise die<br />

Fahrzeugsicherheit in allen Mitgliedsländern<br />

auf ein hohes Niveau bringen.<br />

Deutschland ist in dieser Hinsicht heute<br />

sehr weit vorn zu sehen. Und genau hier<br />

beginnen die Probleme.<br />

Denn die Richtlinie sieht nicht vor,<br />

dass eine Prüfung durch studiertes Personal<br />

durchgeführt werden muss. Das<br />

wäre in vielen Ländern wohl auch gar<br />

Wer soll in Zukunft die Hauptunter-<br />

suchung durchführen? Der Kfz-Meister<br />

oder der Prüfingenieur?<br />

Die Frage bleibt nach wie vor offen.<br />

Foto: TÜV Rheinland<br />

nicht machbar, weil dieses Personal gar<br />

nicht zur Verfügung steht. In Deutschland<br />

leisten wir uns den Luxus, dass die<br />

Prüfung der Fahrzeuge durch hoch qualifizierte<br />

Ingenieure durchgeführt wird.<br />

Ob das so sein muss, wird derzeit heiß<br />

diskutiert.<br />

Auf der einen Seite stehen die, die sagen,<br />

dass jeder Meister die Qualifikation<br />

hat, die Verkehrssicherheit eines Fahrzeuges<br />

festzustellen. Auf der anderen<br />

versammeln sich jene, die meinen, er sei<br />

nicht unabhängig genug, um ohne wirtschaftliche<br />

Interessen Fahrzeuge zu beurteilen.<br />

Die Wahrheit liegt wahrscheinlich<br />

in der Mitte.<br />

Diskutiert wird derweil leidenschaftlich.<br />

Gestandene Kfz-Meister lehnen<br />

selbst die Meister-HU ab. Sie wollen<br />

nicht den Schwarzen Peter ziehen. Denn<br />

sie kennen die leidigen Diskussionen mit<br />

Kunden, deren Fahrzeuge keine Plakette<br />

erhalten haben. Die Schuld können sie<br />

bisher elegant dem Prüfer in die Schuhe<br />

schieben. Denn sie selbst dürfen ja nicht<br />

prüfen. Und damit scheint die Mehrheit<br />

derzeit eher zufrieden zu sein.<br />

Das System funktioniert<br />

Walter Auch-Schwarz, Autohaus- und<br />

Werkstattinhaber aus Leinfelden-Echterdingen,<br />

bringt es auf den Punkt: „Ich<br />

sehe keinen Grund, ein funktionierendes<br />

System zu verändern. Stellen Sie sich

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