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Freier Markt behauptet sich<br />

_ Der DAT-Report <strong>2013</strong> zeigt auf den ersten Blick nur wenige Änderungen im Wartungs-<br />

und Reparaturverhalten von Deutschlands Autofahrern. Eine detailliertere Analyse weist<br />

aber auf wichtige Entwicklungen hin, die die Branche noch beschäftigen werden.<br />

Anfang März veröffentlichte die<br />

Deutsche Automobil Treuhand<br />

die diesjährige Ausgabe ihres<br />

Reports. Für die Unternehmen<br />

des Kfz-Aftermarket sind<br />

naturgemäß besonders die Ausführungen<br />

zu Fahrzeugwartung und Kundendienstverhalten<br />

von Interesse, denn<br />

hier lassen sich gut aktuelle Trends<br />

ablesen und auch langfristige Entwicklungen<br />

aufgrund des vorliegenden<br />

Datenmaterials der vergangenen Jahre<br />

erkennen sowie Prognosen für die<br />

Zukunft ableiten.<br />

Auf der Haben-Seite steht für<br />

die Unternehmen des Kfz-Ersatzteilmarktes<br />

an erster Stelle wohl, dass<br />

das „Werkstattsterben“<br />

der vergangenen Jahre<br />

nahezu gebremst werden<br />

konnte. Die Zahl der<br />

Servicebetriebe, die die<br />

größte Kundengruppe<br />

der Unternehmen des<br />

freien Kfz-Teilemarktes<br />

bilden, ist fast stabil<br />

geblieben. Dennoch<br />

bedeutet auch ein vergleichsweiser<br />

geringer<br />

Rückgang um 200 Servicebetriebe<br />

auf nunmehr<br />

37.800 in 2012, dass 200<br />

Betriebe aus dem Markt<br />

ausgeschieden sind und<br />

sich hinter jedem einzelnen<br />

Unternehmen<br />

persönliche Existenzen<br />

und Einzelschicksale verbergen.<br />

Erfreulich aus Sicht der Akteure<br />

des Aftermarket ist der Umstand, dass<br />

die durchschnittliche Jahresfahrleistung<br />

um immerhin knapp fünf Prozent<br />

auf jetzt 14.300 Kilometer zugenommen<br />

hat. Daraus wäre eigentlich eine<br />

deutliche Zunahme der Verschleißreparaturen<br />

zu erwarten gewesen, dass<br />

diese aber eher gering ausfiel, ist zum<br />

einen darauf zurückzuführen, dass die<br />

Fahrzeugqualität in den letzten Jahren<br />

deutlich gestiegen ist und zum anderen<br />

darauf, dass viele Autofahrer „auf<br />

Verschleiß fahren“. Problematisch sind<br />

auch Entwicklungen im Bereich der<br />

Wartungsarbeiten. Der Trend geht hin<br />

zu längeren, in der Regel oft zweijährigen<br />

Wartungsintervallen. Darüber<br />

Michael Katschmanowski<br />

(GVA-Präsidiumsmitglied)<br />

hinaus ist der Anteil der Verbraucher,<br />

die bei ihrem Fahrzeug ganz auf die<br />

Wartung verzichten (Wartungs-Ist vs.<br />

Wartungs-Soll) weiter gestiegen. Das<br />

wirkt sich nicht nur nachteilig auf den<br />

Kfz-Aftermarket aus, sondern ist in erster<br />

Linie bezüglich der Verkehrssicherheit<br />

bedenklich. Positiv für die freien<br />

Servicebetriebe ist das weiterhin steigende<br />

Alter des Fuhrparks (mittlerweile<br />

gut 8,5 Jahre) und die hohe Lebenserwartung<br />

für PKW (über 12 Jahre), denn<br />

viele Verbraucher neigen dazu, bei steigendem<br />

Fahrzeugalter, als Kunde verstärkt<br />

auf den freien Marktes zu setzen.<br />

Dieses Prinzip wurde vom aktuellen<br />

DAT-Report noch einmal bestätigt.<br />

Keine wesentlichen Verschiebungen<br />

lassen sich<br />

bei den Marktanteilsverteilungen<br />

zwischen freien<br />

und herstellergebundenen<br />

Servicebetrieben erkennen.<br />

Der freie Markt konnte<br />

sich zumeist auf dem<br />

Niveau des Vorjahres behaupten.<br />

Eine interessante<br />

Verschiebung berichten<br />

die Macher des Reports<br />

allerdings bezüglich des<br />

Wartungs- und Reparaturverhaltens<br />

bei Neuwa-<br />

genkäufern. Die freien<br />

Werkstätten gewannen<br />

hier signifikant dazu. Der<br />

Grund ist dafür möglicherweise<br />

in dem gewachsenen<br />

Bewusstsein<br />

der Verbraucher zu finden, dass man sein<br />

Fahrzeug auch innerhalb der Gewährleistungsfrist<br />

bzw. während der Neuwagengarantie<br />

im freien Markt warten lassen<br />

kann, ohne rechtliche Ansprüche zu<br />

verlieren.<br />

Selbst wenn die Marktanteilsverteilung<br />

zwischen freien und gebundenen<br />

Betrieben in den letzten Jahren insgesamt<br />

recht stabil geblieben ist, so gibt<br />

es keine Garantie dafür, dass dieser<br />

Zustand von Dauer sein wird. Denn:<br />

Wie auch der DAT Report zeigt, spielt<br />

die Fahrzeugelektronik eine wachsende<br />

Rolle – Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />

werden also zunehmend anspruchsvoller.<br />

Darüber hinaus kommen<br />

immer mehr Euro 5/6-relevante Pkw in<br />

nachrichten<br />

die Werkstätten, deren Service besonders<br />

viel Know-How voraussetzt. Jeder<br />

Servicebetrieb ist aufgefordert, sich auf<br />

diese Herausforderungen einzustellen.<br />

Die Unternehmen des freien Kfz-<br />

Teilehandels und der Kfz-Teileindustrie<br />

werden alles tun, um ihre Kunden aus<br />

dem Werkstattbereich auf diesem Weg<br />

weiterhin zu begleiten und sie werden<br />

ihnen auch zukünftig ein starker sowie<br />

verlässlicher Partner sein.<br />

Michael Katschmanowski<br />

GVA-Präsidiumsmitglied<br />

GVA NACHRICHTEN 4/<strong>2013</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial 69<br />

Manager Fahrzeugteile – Erste<br />

Runde <strong>2013</strong> abgeschlossen 70<br />

Arbeitskreis NKW 73<br />

Designschutz: Verbändeallianz<br />

ruft Bundesregierung zum<br />

Handeln auf 75<br />

GVA NACHRICHTEN<br />

Impressum<br />

Gesamtverband Autoteile-Handel e.V.<br />

Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen<br />

Postfach 12 56, 40832 Ratingen<br />

Telefon (0 21 02) 7 70 77-0<br />

Telefax (0 21 02) 7 70 77-17<br />

1. Vorsitzender: Hartmut Röhl<br />

Geschäftsführung: Hans Jürgen Wahlen,<br />

Marita Kloster<br />

Redaktion der GVA-Nachrichten:<br />

Alexander Vorbau (verantwortlich);<br />

Hartmut Röhl; Jürgen Rinn<br />

Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7<br />

30173 Hannover<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-<strong>2013</strong> 69

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