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nachrichten<br />

nen Pannenservice seiner Wahl. Sollte das<br />

über einen proprietären eCall erfolgen, erhält<br />

der Fahrzeughersteller die Unfalldaten<br />

exklusiv und kann diese an einen von ihm<br />

festgelegten Pannendienst oder eine gebundene<br />

Werkstatt weiterleiten. Wettbewerb<br />

würde so ausgeschlossen. Auch<br />

würde der Wettbewerb im Wartungs- und<br />

Reparaturmarkt beeinträchtigt, wenn das<br />

Fahrzeug mittels Telematik Aftersales relevante<br />

Daten an den Fahrzeughersteller<br />

übermittelt und diese dann an herstellergebundene<br />

Servicebetriebe weitergeleitet<br />

werden. Gemäß „Aftermarket-GVO“ und<br />

der Euro 5-Verordnung (für PKW) sowie<br />

der Euro VI-Verordnung (für NKW) müssen<br />

Fahrzeughersteller unabhängigen Marktakteuren<br />

einen diskriminierungsfreien Zugang<br />

zu Wartungs- und Reparaturinformationen<br />

ermöglichen. Für die Möglichkeiten<br />

aus den neuen Technologien der Telematik-<br />

Systeme sind diese Bestimmungen ebenfalls<br />

relevant. Wenn die Fahrzeughersteller<br />

ihren Verpflichtungen nicht nachkommen,<br />

ist der Wettbewerb gefährdet und es<br />

droht letztlich ein Monopol zum Nachteil<br />

der Verbraucher. Der ADAC strebt deshalb<br />

eine Win-Win-Win-Situation an. So sollte<br />

die verpflichtende Einführung von eCall in<br />

die Neufahrzeuge mit der Schaffung geeigneter<br />

Rahmenbedingungen für fairen<br />

Wettbewerb bei Zusatzdiensten verbunden<br />

werden. Der europäische Notruf sollte<br />

deshalb direkt an die Nummer 112 gehen,<br />

Servicerufe und Zusatzdienste aber durch<br />

vom Verbraucher selbst gewählte Partner<br />

bedient werden.<br />

Dem Thema Intelligente Transportsysteme<br />

(ITS) widmete Herr Matthias Kliche,<br />

Head of Program ITS Services der Continental<br />

Trading GmbH, seinen Vortrag. Dahinter<br />

verbirgt sich die Integration standardisierter<br />

Informationen und Kommunikations-<br />

Technologien in die Transportinfrastruktur<br />

und in die Fahrzeuge. Ziele sind dabei Zeit<br />

und damit Kosten zu sparen, Leben zu retten<br />

und die Umwelt zu schützen sowie<br />

Abläufe im Transport zu vereinfachen und<br />

besser kontrollieren zu können. Den Kern<br />

von ITS bilden Informationen. Darunter<br />

fallen sowohl statische als auch etwa Echt-<br />

74 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-<strong>2013</strong><br />

zeit-Verkehrsdaten oder digitale Karten,<br />

die in ITS Systemen gesammelt, verarbeitet<br />

und integriert werden, um sie für weiterführende<br />

Zwecke etwa an Behörden, Straßenbetreiber,<br />

Transportunternehmen oder<br />

auch Reisende weiterzugeben. Diese sollen<br />

auf der Grundlage besserer Informationen<br />

in die Lage versetzt werden, intelligenter<br />

und koordinierter Entscheidungen über die<br />

Nutzung des Verkehrsnetzes zu treffen. Die<br />

EU-Kommission hat in einem Aktionsplan<br />

sechs Aktivitätsfelder definiert, in denen<br />

ITS dazu beitragen soll, Transportsysteme<br />

sicherer und effektiver zu machen. So sollen<br />

Staus um fünf bis fünfzehn Prozent reduziert<br />

werden und die Zahl der Verkehrstoten<br />

um bis zu fünfzehn Prozent gesenkt<br />

werden sowie die CO2-Emmissionen um<br />

bis zu zwanzig Prozent reduziert werden.<br />

Die Regelsetzung erfolgte durch die EU-<br />

Verordnung Nr. 2010/40.<br />

Herr Kliche stellte Details einiger ITS-<br />

Geschäftsfelder seines Unternehmens vor.<br />

Dazu zählt das Management von archivierten<br />

Daten, das Wartungsmanagement,<br />

erweiterte Reiseinformationssysteme<br />

und der Bereich NKW & Logistik. Mit VDO<br />

SmartLink bietet man etwa Möglichkeiten,<br />

den Fahrtenschreiber eines LKW mit dem<br />

Smartphone des Fahrers zu verbinden und<br />

die Daten des Tachografen als Informationsbaustein<br />

für weitere Anwendungen für<br />

den Fahrer oder den Flottenbetreiber zu<br />

nutzen (z.B. Fahrtzeitüberwachung, Unterstützung<br />

bei der Parkplatzsuche, Planungsfunktionen,<br />

Messenger-Dienste). Auch für<br />

die Fahrzeugferndiagnose bieten sich interessante<br />

Möglichkeiten unter anderem bei<br />

der effektiveren Planung von Wartungs-<br />

und Reparaturarbeiten sowie bei der Minimierung<br />

von Standzeiten.<br />

Herr Heinrich Haas, Betriebsleiter, Personalleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Hans Hess Autoteile GmbH,<br />

referierte zum „Azubi-Marketing“ im Kfz-<br />

Teilehandel. Der Groß- und Außenhandel<br />

hat es, wie er meinte, oft schwer, geeignete<br />

Auszubildende für die Unternehmen<br />

zu gewinnen. Die Förderung von jungen<br />

Menschen und die Personalentwicklung<br />

sind strategische Aufgaben, die angesichts<br />

Intelligenten Transportsystemen gehört<br />

die Zukunft ist sich Matthias Kliche<br />

(Fa. Continental) sicher<br />

der demographischen Entwicklung ernst<br />

genommen werden müssen. Herr Haas<br />

führt in seinem Unternehmen ein umfassendes<br />

„Azubi-Marketing“ mit verschiedenen<br />

Maßnahmen durch, um Nachwuchs<br />

zu gewinnen. Dazu zählen unter anderen<br />

ein enger Kontakt zu Schulen und Berufsschulen,<br />

die Teilnahme an Berufsinformationsveranstaltungen<br />

sowie das Angebot attraktiver<br />

Praktikumsplätze. Darüber hinaus<br />

darf die Personalentwicklung nicht vernachlässigt<br />

werden. So muss der vorhandene<br />

Personalstamm intelligent fortentwickelt<br />

werden. Es gilt, besonders die jungen<br />

Mitarbeiter gezielt zu fördern, etwa über<br />

ein persönliches Coaching. Außerdem ist<br />

eine fortlaufende Förderung empfehlenswert.<br />

Das kann etwa durch Schulungen,<br />

Projektarbeit oder die Versetzung in neue<br />

Aufgabenbereiche geschehen. So wird die<br />

Bereitschaft zu Veränderung gefördert und<br />

die Lernfähigkeit erhalten. Herr Haas entwickelte<br />

in seinen weiteren Ausführungen<br />

Lösungsansätze für zukünftige Herausforderungen<br />

an das Personalwesen. Der<br />

zunehmenden Alterung der Gesellschaft<br />

können Unternehmen beispielsweise mit<br />

dem Ausbau altersgerechter Arbeitsplätze<br />

begegnen. Im freien Teilehandel kann das<br />

etwa Einfluss auf den Einsatz der Mitarbeiter<br />

im Lager haben, d.h. ältere Menschen<br />

bearbeiten dort die leichten Produkte und<br />

die jüngeren Mitarbeiter transportieren<br />

die schweren Warengruppen. Für alle Beteiligten<br />

von Gewinn ist die Integration<br />

von Behinderten in den Betrieb. Diese Mitarbeiter<br />

sind oftmals besonders motiviert<br />

und leistungsbereit.<br />

Die nächste Sitzung des AK NKW findet<br />

im Rahmen des Transporterforum/Fuhrparkforum<br />

am 20./21. Juni am Nürburgring<br />

statt.<br />

Die nächste Sitzung des Gremiums<br />

wird im Juni stattfinden

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