amz 4 2013

amz: Welche Rolle spielen dabei Leasing-Rückläufer?
Herrmann: Ein Thema für Autohäuser
sind ganz aktuell ihre Leasingfahrzeuge.
Denn in diesem Jahr werden viele Fahrzeuge,
die im Rahmen der staatlich gewährten
„Abwrackprämie“ über vier
Jahre geleast waren, wieder an die Betriebe
zurückgeführt. Nach vier Jahren
drohen nun Gebrauchsspuren und vielfältige
Kleinschäden die Attraktivität
dieser Fahrzeuge zu mindern. Für den
Leasingnehmer bedeutet dies, dass er bei
der Fahrzeugrückgabe gegebenenfalls erhebliche
Wertminderungen ausgleichen
muss. Für das Autohaus wird es angesichts
eines gegenwärtig großen Aufkommens
an vierjährigen Pkw schwierig,
sich gegen die Gebraucht-Angebote von
Konkurrenz-Betrieben durchzusetzen.
Beiden kann durch eine professionelle
Aufbereitung der Leasing-Fahrzeuge geholfen
werden, Kosten zu reduzieren und
schneller einen neuen Käufer zu finden.
amz: Und wie sieht es bei den Kfz-Werkstätten
aus?
Hermann: Auch Werkstätten profitieren
vom Einsatz professionellen Aufbereitungs-Knowhows.
Sie können im Rahmen
einer Reparatur oder einer Inspektion
Kundenfahrzeuge gezielt aufbereiten –
etwa polieren – und sich dadurch gegen-
Hochinteressant: Ein Altauto mit „Schokoladenseite“:
Das BFA-Info-Mobil ist ein
halbseitig aufbereitetes Fahrzeug. Es zeigt
eindrucksvoll, was professionelle Fahrzeugaufbereitung
heute kann.
über Konkurrenzbetrieben wirkungsvoll
profilieren. Denn steht das Kundenfahrzeug
am Abholtag nicht nur technisch
einwandfrei, sondern auch „blitzblank“
vor der Tür, nimmt der Kunde deutlich
wahr, wie gut hier gearbeitet wurde.
Darüber hinaus kann die Werkstatt zusätzliches
Auftrags-Volumen gewinnen,
wird ein Aufbereitungsprofi schon bei
der Fahrzeugannahme mit einbezogen,
der auf bestehende Mängel und Kleinschäden
aufmerksam macht. Werkstätten
erhalten so die Möglichkeit, sich als
Full-Service-Dienstleister zu etablieren
und damit neue Aufträge und Kunden zu
gewinnen.
amz: Wenn ein Kfz-Betrieb angesichts
all dieser Vorteile den Bereich der professionellen
Fahrzeugaufbereitung mit
abdecken will: Wie kann der Betrieb und
können die Mitarbeiter dabei von Ihrem
Verband unterstützt werden?
Herrmann: Unser Verband übernimmt
die Interessenvertretung unserer Mitgliedsbetriebe
und bietet eine ganze
Reihe von konkreten Einzelleistungen.
Wir geben unseren Mitgliedern die Möglichkeit,
ihr Unternehmen auf unserer Internet-Site
zu präsentieren und dadurch
Kunden zu gewinnen. Mitglieder profitieren
von unserer Beratung in technischen,
wirtschaftlichen und umweltspezifischen
Fragen. Wir stellen Kalkulationshilfen per
Musterkostenrechnungen zur Verfügung
und vermitteln eine branchenspezifische
Betriebshaftpflichtversicherung.
amz: Zu guter Letzt, welche der Verbands-Leistungen
halten Sie mit Blick
auf Neumitglieder für besonders wichtig?
Herrmann: Ich denke die Qualifikation
der Mitarbeiter in den Betrieben. Denn
ein wichtiges Ziel unseres Verbands ist
die Durchsetzung von einheitlichen
Qualitätsstandards. So haben wir die
dreimonatige Weiterbildung zum „Zertifizierten
Fahrzeugaufbereiter“ ins Leben
gerufen. Dabei werden den Teilnehmern
die theoretischen Grundlagen der Fahrzeugaufbereitung
zeitsparend online am
Computer vermittelt. Wenn sie in einem
Fahrzeugaufbereitungs-Unternehmen
angestellt sind, erhalten sie das notwendige
Praxis-Knowhow „on the job“ direkt
im jeweiligen Betrieb. Bei Teilnehmern
aus Betrieben, die bisher keinen Aufbereitungs-Schwerpunkt
haben, koordiniert
der Verband die Praxis-Schulung individuell.
Im Rahmen einer Abschlussprüfung
schaut sich der Verband alle neuzertifizierten
Aufbereiter persönlich an.
amz: Herr Herrmann, vielen Dank für
das Gespräch.