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den mechanischen Verschleiß an Lagern<br />

und Zylinderlaufflächen erhöhen und<br />

die Schmierwirkung des Öles herabsetzen<br />

würde. Erschwerend kommt hinzu,<br />

dass die in additiviertem – also legiertem<br />

– Öl enthaltenen Detergentien eine<br />

stark reinigende Wirkung haben und die<br />

bei älteren Motoren oft gewünschten<br />

Ölkohle-Ablagerungen verhindern oder<br />

bereits gebildete Ablagerungen auflösen,<br />

was zu Verstopfungen in den Ölkanälen<br />

und damit zu Motorschäden führen kann.<br />

Oft wird solchen Ablagerungen auch eine<br />

dichtende Wirkung zugeschrieben – werden<br />

sie durch aggressive Additive entfernt,<br />

muß der Motor unter Umständen<br />

komplett zerlegt und neu abgedichtet<br />

werden. Daher gibt es noch heute unlegierte<br />

Einbereichs- und Mehrbereichs-<br />

Motorenöle, deren Einsatzgebiet sich<br />

vornehmlich auf Motoren ohne Hauptstrom-Ölfilter<br />

beschränkt. Heute ist nahezu<br />

jedes moderne Motoröl legiert. Bis<br />

über zehn Prozent bestehen aus Additiven<br />

wie Alterungsschutzmittel, Detergentien,<br />

Dispergentien, Korrosionsinhibitoren, Metalldeaktivatoren,<br />

Oxidationsinhibitoren,<br />

Pourpointverbesserern, Reibungsminderern,<br />

Schaumdämpfern, Verschleißminderern<br />

und Viskositätsindexverbesserern.<br />

Auch die Ölfilter haben sich im Laufe<br />

der Jahrzehnte immer weiterentwickelt:<br />

Seit 1923 gab es den so genannten Purolator,<br />

der allerdings noch über 90 Prozent<br />

des Motoröles ungefiltert vorbeiströmen<br />

ließ. 1943 wurden die ersten, vollwirksamen<br />

Hauptstrom-Ölfilter entwickelt,<br />

und seit 1954 gibt es die noch heute üblichen<br />

Aufdrehfilter, die einen einfachen,<br />

regelmäßigen Austausch der Filterpatrone<br />

ermöglichen. Diese Filter halten die<br />

vom Motoröl mitgeführten Fremdstoffe<br />

auf und lagern sie bis zum nächsten Filterwechsel<br />

ein. Damit wurde die früher<br />

konstruktiv notwendige Ölschlammpfanne<br />

in der Ölwanne überflüssig.<br />

Die heute üblichen Motoröle sind so<br />

genannte Mehrbereichsöle. Diese basieren<br />

auf dünnflüssigen Grundölen und<br />

werden durch spezielle Additive und<br />

Polymerisationsverfahren so gemischt,<br />

dass ihre Viskosität bei höheren Tempera-<br />

Was ist das und was<br />

gehört da rein? Wer<br />

nicht sicher ist, der<br />

sollte unbedingt<br />

einen Öl-Fachmann<br />

zu Rate ziehen.<br />

turen nur geringfügig abnimmt. Damit<br />

erreicht man eine hohe Schmierfähigkeit<br />

des kalten Öls beim Kaltstart, eine geringere<br />

Belastung des Anlassers bei tiefen<br />

Temperaturen und eine ausreichend<br />

hohe Schmiersicherheit bei höheren<br />

Außen- und Motortemperaturen. So<br />

kann das gleiche Öl im Sommer- wie im<br />

Winterbetrieb verwendet werden, was<br />

bei den früher üblichen Einbereichsölen<br />

nicht möglich war. Die größte Schwäche<br />

der Mehrbereichsöle liegt allerdings<br />

genau in ihrer Stärke: Mehrbereichsöle<br />

verlieren im Betrieb zunehmend an Viskosität<br />

– und zwar umso schneller, je<br />

höher der Anteil der Polymere in ihnen<br />

ist. Das heißt im Klartext: je größer der<br />

überbrückte Viskositätsbereich ist, desto<br />

stärker und schneller altert das Öl, fällt<br />

quasi auf die Viskosität seines Ausgangsproduktes<br />

zurück. Und das war eben nur<br />

ein eher dünnflüssiges Öl.<br />

Bis in die 70er-Jahre hinein war Einbereichsöl<br />

marktbeherrschend. Jedes Öl<br />

hatte seine fest zugeordnete Fließzähigkeit<br />

und wurde mit dieser auch bezeichnet.<br />

Kraftfahrzeug-Motoren wurden mit<br />

Ölen der Viskositätsklassen SAE 20, SAE<br />

30, SAE 40 oder SAE 50 betrieben. Insbesondere<br />

bei Motoren älterer Baureihen,<br />

die mit teilweise großen Toleranzen und<br />

Laufspielen konstruiert sind, machen<br />

Einbereichsöle mit ihrer garantierten<br />

Mindest-Zähflüssigkeit auch heute noch<br />

Sinn. Bei Motorrädern verhält es sich<br />

so, dass sich das Öl nicht von einem für<br />

Automobile unterscheidet. Allerdings<br />

sind bei vielen Motorrädern die Getriebe<br />

so in die Motoren integriert, dass es<br />

nur einen Ölkreislauf gibt. Daraus ergibt<br />

sich eine besonders hohe Anforderung<br />

an Scherstabilität und zusätzlich an die<br />

Stabilität gegen Flächenpressung, da die<br />

Schmierung der Getriebezahnräder und<br />

-wellen eine grundsätzlich andere Anforderung<br />

an das Öl stellt als beispielsweise<br />

die Schmierung der Kurbelwelle.<br />

Während sich an den beweglichen und<br />

rotierenden Motorteilen ein haftender<br />

Schmierfilm aufbauen kann, wird dieser<br />

von den aufeinander mahlenden Zahnrädern<br />

im Getriebe förmlich zerquetscht<br />

und aus den Zahnflanken herausgedrückt.<br />

Dieser extremen Druckbelastung<br />

wird mit Hochdruck-Additiven begegnet,<br />

die im Motoröl für Autos nicht oder<br />

nur in geringen Mengen enthalten sind.<br />

Dazu kommt, dass viele Motorräder über<br />

Nasskupplungen verfügen, die Kupplung<br />

also im Ölbad des Motoröls läuft. Solche<br />

Ölbadkupplungen vertragen keine<br />

Additive zur Reibwertminderung, die<br />

in vielen modernen Pkw- und Leichtlaufölen<br />

enthalten sind. Beim Motorrad<br />

ist es wichtig, ein Motoröl einzusetzen,<br />

das hohen Drehzahlen und hohen Temperaturen<br />

gewachsen ist. Zumal die<br />

verwendeten Ölmengen im Motorradmotor<br />

vergleichsweise gering sind und<br />

die Temperaturspitzen im Betrieb schon<br />

deshalb höher liegen als beim Auto. Aus<br />

diesen Gründen darf in Motorrädern mit<br />

Ölbadkupplung und/oder integriertem<br />

Schaltgetriebe ausschließlich Motoröl<br />

eingesetzt werden, das vom Hersteller<br />

eindeutig als dafür geeignet eingestuft<br />

wird. tv<br />

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