amz 4 2013
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oldtimer spezial<br />
geeinigt diesen Weg zu gehen, da es eine<br />
einmalige Chance ist, einen Diskussionsansatz<br />
an gleichwertigen Fahrzeugen<br />
zuzulassen, um nachvollziehbare und<br />
vergleichbare Werte zu erhalten. Diese<br />
Arbeit wird von mir in einer schriftlichen<br />
Dokumentation festgehalten, welche<br />
dann als weitreichende Grundlage für<br />
unterschiedliche Restaurierungen genutzt<br />
werden kann.“ Dabei verbleibt<br />
das Fahrzeug A im Scheunenfundzustand,<br />
Fahrzeug B wird restauratorisch<br />
für die Nachwelt konserviert, Fahrzeug<br />
C wird teilrestauriert, Fahrzeug D vollrestauriert<br />
nach den handwerklichen<br />
Möglichkeiten von 1948 und Fahrzeug<br />
E bekommt eine Vollrestaurierung nach<br />
... und wenn es tropft, <br />
für alle Ölsorten und alle Ölsysteme<br />
www.qmi.de<br />
94 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-<strong>2013</strong><br />
heutigen Möglichkeiten. Weitere Kleinwagen<br />
sollen als Prototypen folgen, um<br />
frühere Ansätze und zukünftige Möglichkeiten<br />
darzustellen: Ein sechstes<br />
Fahrzeug wird ein Nachbau der Seifenkistenversion<br />
von 1948. Als siebte Variante<br />
ist eine Version mit Elektromotor und<br />
eventuell Solarquelle vorgesehen – ein<br />
Ausblick in die Zukunft, wie ein Kleinserienhersteller<br />
wie Cuno Bistram sein<br />
Projekt aus heutiger Sicht möglicherweise<br />
gesehen hätte.<br />
Bereich B: Der Bildungsansatz<br />
Das Projekt dient auch dazu, Bildungsmaßnahmen<br />
für Technik und Handwerk<br />
in unterschiedlichen<br />
Ansätzen aufzeigen.<br />
Kinder und Jugendliche<br />
werden dabei in<br />
Teilbereichen in die<br />
Restaurierungsstufen<br />
einbezogen, ebenso<br />
Teilnehmer der Weiterbildungs-Seminare<br />
Großer Andrang: Vermutlich sind mehr als<br />
eine Million Menschen mit den Bistram-Wagen<br />
in Hagenbecks Tierpark gefahren.<br />
der yourmove-Akademie. „Das Verständnis<br />
von Technik ist die Voraussetzung<br />
für ihren intelligenten Einsatz und ihre<br />
Weiterentwicklung. Das mechanische<br />
Zusammenspiel von Zahnrädern, Getrieben,<br />
Wellen und Werkzeugen ist bei<br />
diesen alten Geräten gut zu erkennen.<br />
Auch Nicht-Ingenieure können anhand<br />
alter Maschinen entdecken, auf welche<br />
unterschiedliche Weise Metall bearbeitet<br />
werden kann und welche Kräfte<br />
dabei beherrscht werden müssen“, sagt<br />
Dr. Jürgen Bönig, Kurator des Museums<br />
für Arbeit. Und auch Aichele sieht die<br />
CUNO BISTRAM<br />
Die Wiederentdeckung<br />
Um die Kleinwagen von Cuno Bistram<br />
tummeln sich viele Legenden. Einst<br />
galten sie als verschollen. Ihr Aussehen<br />
wie Renn-Monoposti trug zu weiteren<br />
sagenhaften Geschichten bei, welche<br />
durch Schwarz-Weiß-Fotos entsprechend<br />
noch unterstützt wurden. Laut<br />
Gerüchten soll es sich um 50 Fahrzeuge<br />
gehandelt haben. Ein Leseraufruf in<br />
der Zeitschrift Oldtimer-Praxis 10/90<br />
schließlich brachte einige Details ans<br />
Tageslicht: Tatsächlich hergestellt<br />
wurden fünf Kleinwagen für den Betrieb<br />
im Tierpark Hagenbeck und ein<br />
straßenzugelassenes Exemplar mit 150<br />
Kubikzentimetern und 6,7 PS – gut für<br />
eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo<br />
60, wie die Töchter Cuno Bistrams bei<br />
der Wieder-Vorstellung im Mai 2012<br />
im Museum der Arbeit berichteten. Vier<br />
Kleinwagen konnten bei der Vorstellung<br />
im Scheunenfundzustand präsentiert<br />
werden. Arno Becker vom Club „Automobil-Veteranen-Freunde<br />
Deutschland“<br />
hatte sie auf dem Dachboden einer<br />
Futterkammer des Tierparks Hagenbeck<br />
entdeckt. Bei der Präsentation wartete<br />
Dr. Claus Hagenbeck dann noch mit der<br />
Sensation auf, auch den fünften Wagen<br />
gefunden zu haben. Zusammen mit dem<br />
ehemals straßenzugelassenen Fahrzeug,<br />
welches mittlerweile im Bruce-Weiner-<br />
Microcar-Museum in den USA steht, ist<br />
somit das Lebenswerk Cuno Bistrams<br />
wieder komplett und kann der Nachwelt<br />
erhalten bleiben. Die Fahrzeuge<br />
sind im Museum der Arbeit in Hamburg<br />
ausgestellt.