04.06.2013 Aufrufe

amz 4 2013

amz 4 2013

amz 4 2013

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Immer im Bilde: Der Sensor im Reifen misst den Reifendruck und speichert jede Wartung des<br />

Pneus. Er sendet die Daten an das von Magneti Marelli entwickelte Terminal. Dort können Fahrer<br />

und Fuhrparkinhaber die für sie relevanten Informationen abrufen. Foto: Magneti Marelli<br />

Die Vorarbeiten dazu sind schnell<br />

erledigt: Als erstes legt der Monteur<br />

den abmontierten Reifen so auf eine<br />

Arbeitsfläche, dass die Reifeninnenseite<br />

leicht zugänglich ist. Anschließend<br />

sucht er sich auf dem Innenumfang<br />

des Reifens eine etwa sechs mal sechs<br />

Zentimeter große Stelle, auf welcher<br />

der TMS montiert werden soll. Dabei ist<br />

den Experten von Pirelli zufolge darauf<br />

zu achten, dass das Gewebe an dieser<br />

Stelle weder unterbrochen ist, noch sich<br />

überlappt.<br />

Der Einbau selbst erfolgt in sechs<br />

Schritten: Als erstes wird die ausgesuchte<br />

Stelle sorgfältig gereinigt und<br />

mit dem Spezialspray „Tip-Top Liquid<br />

Buffer“ gründlich entfettet. Anschließend<br />

entfernt man die obere Schicht<br />

der behandelten Fläche mit einem geeigneten<br />

Schaber, um einen passenden<br />

Untergrund für die Sensormontage zu<br />

schaffen. Nachdem sämtliche Überreste<br />

entfernt sind, lässt man die Oberfläche<br />

vollständig trocknen. Je nach Reifenzustand<br />

muss man diesen Vorgang gegebenenfalls<br />

wiederholen, so die Experten.<br />

Im dritten Schritt träufelt der Monteur<br />

20 bis 22 Tropfen des zum Montageset<br />

gehörenden Spezialklebers auf die<br />

Gummiauflage des TMS und verteilt den<br />

Kleber zügig und gleichmäßig auf der<br />

Unterseite. Anschließend muss er die<br />

Sensorauflage auf die zuvor behandelte<br />

Stelle drücken. Dabei ist den Fachleuten<br />

von Pirelli zufolge darauf zu achten,<br />

dass die Pfeile des Kunststoff-Befestigungsträgers<br />

in Laufrichtung, also längs<br />

des Reifenabrollumfangs, zeigen.<br />

Im fünften Schritt – um die optimale<br />

Befestigung zu gewährleisten – sollte<br />

der Monteur den Sensor zirka 30 Sekunden<br />

lang andrücken, ohne diesen auf der<br />

Klebefläche zu verrutschen. Anschließend<br />

legt er das dafür vorgesehene<br />

Gewicht aus dem Montagesatz auf den<br />

Sensor. Nach zwei Minuten kann er das<br />

Gewicht abnehmen und den Kunststoff-<br />

Befestigungsträger ohne Zuhilfenahme<br />

eines Schneidwerkzeugs vom Sensor<br />

entfernen. Damit ist die Montage des<br />

Reifendrucksensors abgeschlossen.<br />

Nach einer abschließenden Kontrolle,<br />

ob der Sensor auch wirklich optimal<br />

sitzt, kann der Monteur den Reifen wieder<br />

auf die Felge ziehen. Vor dem Abfahren<br />

ist den Fachleuten von Pirelli zufolge<br />

allerdings noch eine Wartezeit von mindestens<br />

zehn Minuten einzuhalten.<br />

Auf Herz und Nieren getestet<br />

Vor der europäischen Markteinführung<br />

hat Pirelli das „Cyber Fleet“-System nach<br />

eigenem Bekunden hart getestet, unter<br />

anderem in Lateinamerika, aber auch<br />

auf europäischen Straßen. Der „intelligente<br />

Reifen“ spulte im Europatest nach<br />

Unternehmensangaben in knapp zwei<br />

Monaten mehr als eine Million Kilometer<br />

ab, hauptsächlich auf Straßen in<br />

Deutschland und Skandinavien. Für den<br />

Test waren 15 schwere Nutzfahrzeuge<br />

im Einsatz. „Die in Europa gesammelten<br />

Ergebnisse bestätigten die Resultate aus<br />

Lateinamerika – und damit die Erwartungen<br />

unserer Entwickler“, erklären die<br />

Verantwortlichen bei Pirelli.<br />

Der Entwicklungsprozess fand in<br />

Deutschland, Schweden, Italien und Brasilien<br />

statt. 28 Fahrzeuge mit 176 Sensoren<br />

wurden dazu eingesetzt, davon<br />

13 in Südamerika und 15 in Europa. Bei<br />

letzteren handelte es sich laut Pirelli um<br />

Fahrzeuge von kommunalen Dienstleistern,<br />

Spediteuren und Unternehmen,<br />

die sich auf den Personentransport spezialisiert<br />

haben. Die Testphase in Europa<br />

dauerte den Ingenieuren zufolge von<br />

Juni 2012 bis Februar <strong>2013</strong>. Insgesamt<br />

haben sich laut Pirelli rund sieben Millionen<br />

Testkilometer aufsummiert, vier<br />

Millionen davon unter härtesten Bedingungen<br />

auf Brasiliens Straßen.<br />

Klaus Kuss

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!