Adaptive Modellierung und Simulation - Adaptive Systemarchitektur ...
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4-6 Hierarchische Systeme<br />
n<br />
n<br />
* * n<br />
*<br />
ri<br />
ri<br />
ri<br />
ri(1) = ∑ A (1) = A (0) ⋅<br />
ij ∑ =<br />
ij ∑ A (0) = r<br />
ij<br />
i (0) = ri* (4.2)<br />
j= 1<br />
= r (0) r (0) j= 1 r (0)<br />
j 1 i<br />
Leider haben wir die Tabellenwerte dadurch so verändert, dass dann die Spalten<br />
falsche Spaltensummen aufweisen. Dies korrigieren wir, indem wir danach auch<br />
alle Spalten mit dem passenden Koeffizienten multiplizieren<br />
i<br />
Aij(2) = Aij(1) sj*/sj(0) mit i = 1...m (4.3)<br />
Leider haben wir aber durch die Korrektur wieder falsche Zeilensummen erhalten,<br />
so dass wir den Algorithmus erneut durchführen müssen. Der Algorithmus konvergiert<br />
<strong>und</strong> nach einer gewissen Anzahl von Iterationen können wir anhalten.<br />
Formal können wir beide Operationen, die Korrektur der Zeilensumme <strong>und</strong> die der<br />
Spaltensumme, als eine Operationsfolge hinschreiben. Dazu bilden wir eine Diagonalmatrix<br />
Matrix R(k), die als n Hauptdiagonalelemente die Koeffizienten<br />
ri*/ri(k) enthält, <strong>und</strong> eine Diagonalmatrix S(k), die als Hauptdiagonalelemente die<br />
m Koeffizienten sj*/sj(k) enthält. Eine Multiplikation mit S von rechts an A multipliziert<br />
die j-te Spalte von A mit dem Koeffizienten sj*/sj(k), so dass A⋅S die<br />
Spaltenskalierung durchführt. Entsprechendes gilt auch für die Zeilen, so dass die<br />
Iteration vom k-ten Schritt auf den k+1-ten Schritt auch als<br />
Â(k+1) = R(k) A(k)<br />
A(k+1) = Â(k+1) S(k+1)<br />
schreiben lässt <strong>und</strong> damit<br />
A(k+1) = R(k) A(k) S(k+1) RAS-Skalierung (4.4)<br />
wird. Das Verfahren wird „RAS“-Verfahren genannt. Da es mit den (positiven)<br />
Diagonalmatrizen zweifach proportional skaliert, wird es auch als „biproportionale<br />
Skalierung“ bezeichnet. Allgemein wird das Verfahren für die Anpassung von<br />
existierenden Input-Output-Tabellen an neue Nebenbedingungen, neue Zeilen-<br />
<strong>und</strong> Spaltensummen, benutzt.<br />
Das Ergebnis konvergiert zwar in der Praxis nach einigen Iterationen, aber eine<br />
eindeutige Lösung ist nicht garantiert, da die n×m Matrixkoeffizienten durch die<br />
n+m Nebenbedingungen nicht eindeutig festgelegt werden können. Trotzdem<br />
liefert es bei einer guten Ausgangsmatrix eine brauchbare Lösung.<br />
4.2 Hierarchiebildung durch lineare Multi-Level-<br />
<strong>Modellierung</strong><br />
Die Zusammenfassung (aggregation) bestehender Module zu einem Gesamtsystem<br />
ist nur ein Ansatz. Ein anderer besteht darin, existierenden Kontext schrittweise<br />
in das Modell hineinzunehmen, um es Schritt für Schritt zu verfeinern <strong>und</strong><br />
komplex aufzubauen.<br />
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