Adaptive Modellierung und Simulation - Adaptive Systemarchitektur ...
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3-8 Wissensbasierte <strong>Modellierung</strong><br />
In der Matrix ist die Auswirkung der Umweltbelastung auf das gesellschaftliche<br />
Handeln mit einem Parameter C gekennzeichnet; er ermöglicht eine Kontrolle des<br />
Systems.<br />
Welche Systemgrößen sind wichtig, welche nicht? Die aktiven Knoten xi im<br />
Graph sind diejenigen, die alle anderen stark beeinflussen, selbst aber wenig beeinflusst<br />
werden. Den Einfluss auf andere Knoten von xi können wir durch die<br />
Spaltensumme Si der Absolutwerte der Systemmatrix A, die Beeinflussung von xi<br />
durch die Zeilensumme Zi der Absolutwerte messen.<br />
Si = ∑ A ji<br />
j<br />
, Zi = ∑ Aij<br />
j<br />
(3.1)<br />
Der Quotient Si / Zi gibt dann ein Maß für die Aktivität des Knotens. Entsprechend<br />
können wir auch die kritischen Knoten im Graphen bestimmen: Bei ihnen<br />
sind sowohl der Einfluss als auch die Beeinflussung, also das Produkt Si ⋅Zi besonders<br />
hoch.<br />
Beispiel Im Wirkgraphen in Abb. 3.3 ist mit C = 0,3 der aktivste Knoten G mit<br />
dem Quotienten 3,67, der passivste der Knoten K mit 0,62. Der kritischste<br />
Knoten ist U mit dem Produkt 3,00 <strong>und</strong> der unkritischste der<br />
Knoten G mit 0,33.<br />
Weiterhin müssen wir uns über den Sinn des Wirkungsgraphen klar werden. Was<br />
soll damit ausgesagt werden? Soll die absolute Größe xi eines Gr<strong>und</strong>begriffs (etwa<br />
die absolute Bevölkerungszahl) oder die relative Veränderung des Gr<strong>und</strong>größe<br />
(etwa eine Zunahme um 10%) bei einer Veränderung der Eingangsgrößen als<br />
Wirkung auftreten?<br />
Ist die Gewichtung für die absoluten Größen (Zustände) gemeint, so beschreiben<br />
wir damit eine Zustandsentwicklung<br />
∑<br />
Zustandsdynamik : zi (t+1) = zi (t) + w jz j<br />
alle Einflüsse<br />
(3.2)<br />
Beispiel Bei einer Bevölkerungszahl B <strong>und</strong> einer Umweltbelastung von U erhöht<br />
sich die Umweltbelastung U durch Rohstoffabbau nach einem Zeitschritt<br />
Δt um B auf U(t+Δt) = U(t) +B.<br />
Typische Systeme für eine Zustandsdynamik sind alle Regelungssysteme, etwa<br />
von Staubecken oder Industrieprozessen, siehe Kapitel 2.10.<br />
Für eine Störungsanalyse nehmen wir dagegen an, dass das gesamte System stabil<br />
ist <strong>und</strong> wir nur kleine Störimpulse darauf geben, um zu sehen, wie das System<br />
reagiert. Typische Systeme dafür sind Verstärker, etwa für Musik, die in einem<br />
festen Gleichgewicht sind, durch die Eingangssignale aus diesem Gleichgewicht<br />
nur ausgelenkt werden <strong>und</strong> danach wieder dahin zurückkehren (periodische Signale<br />
als Eingabe). Bezieht sich also die Wirkung auf kleine Änderungen (Pulse) <strong>und</strong><br />
ihre Auswirkungen, so beschreiben wir die Pulsfortpflanzung als eine Störung