Adaptive Modellierung und Simulation - Adaptive Systemarchitektur ...
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3-24 Wissensbasierte <strong>Modellierung</strong><br />
besser abgeschätzt werden <strong>und</strong> liefern Antworten auf gr<strong>und</strong>sätzliche politischsoziale<br />
Fragen.<br />
3.2.5 Diskussion<br />
Bei allen <strong>Modellierung</strong>en müssen wir sehr vorsichtig sein: Viele Annahmen sind<br />
nicht unbedingt realitätsnah. Schlussfolgerungen aus dem Gesamtverhalten können<br />
deshalb falsch sein. So kann man für das konkrete Beispiel des Mini-Weltsystems<br />
auch ganz andere Kopplungen aufbauen. Beispielsweise ist in Entwicklungsländern<br />
zu beobachten, dass bei erhöhtem Einkommen, besserer medizinischer<br />
Versorgung <strong>und</strong> Altersversorgung weniger Kinder geboren werden, da die<br />
Altersversorgung durch ausreichend überlebende Kinderzahl nicht mehr nötig<br />
wird. Dies bedeutet, dass der Konsum sich nicht positiv, sondern negativ auf die<br />
Geburtenrate auswirkt.<br />
Auch wird nicht beachtet, dass der Konsum normalerweise direkt von der Bevölkerung<br />
erzeugt wird. Durch sein Anwachsen wird daraufhin eine Umweltbelastung<br />
erzeugt, nicht umgekehrt.<br />
Eine alternative <strong>Modellierung</strong> bei Umkehr von Kausalitäten ist aber nicht zwingend<br />
notwendig: Alle parallel ablaufenden Prozesse, deren Korrelation wir beobachten,<br />
sind nicht unbedingt kausal miteinander gekoppelt, sondern nur statistisch.<br />
Dies bedeutet, dass wir zwar das System durch eine angenommene Abhängigkeit<br />
erfolgreich modellieren können, aber diese logisch nicht unbedingt stimmen<br />
muss. Die Beschreibung stimmt solange mit der Realität überein, wie beide<br />
Zustandsgrößen miteinander stark korreliert sind <strong>und</strong> keine Zeitverschiebung<br />
sichtbar wird.<br />
3.3 Gr<strong>und</strong>elemente dynamischer <strong>Modellierung</strong><br />
In unserem Beispiel des Mini-Weltmodells im vorigen Abschnitt lernten wir verschiedene<br />
Elemente dynamischer <strong>Modellierung</strong> kennen. So konnten wir unterscheiden<br />
zwischen<br />
• Zustandsvariable z(t) = (z1(t), …, zm(t)) T<br />
Diese Variablen lassen sich nicht als Funktion anderer errechnen, sondern<br />
speichern einen augenblicklichen Zustand, etwa die Höhe eines Wasserstandes,<br />
eine Bevölkerungszahl oder die Geschwindigkeit eines Autos. Sie entsprechen<br />
den Zuständen bei diskreten endlichen Automaten, haben aber nicht<br />
endlich viele Zustände, sondern unendlich viele.<br />
• Eingabevariable x(t) = (x1(t), …, xn(t)) T<br />
Die Eingabevariablen entsprechen einem Kontext bzw. Vorgaben, die in das<br />
System eingehen <strong>und</strong> sein Verhalten mehr oder weniger bestimmen. Eine