05.06.2013 Aufrufe

Adaptive Modellierung und Simulation - Adaptive Systemarchitektur ...

Adaptive Modellierung und Simulation - Adaptive Systemarchitektur ...

Adaptive Modellierung und Simulation - Adaptive Systemarchitektur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der <strong>Simulation</strong>srahmen 5-45<br />

Bei nicht-stationären Poisson-Prozessen ist die Rate eine Funktion der Zeit<br />

λ = λ(t) mit der Stammfunktion Λ(t) =<br />

Definieren wir uns<br />

a(t,s) = Λ(t+s) – Λ(t) =<br />

t+ s<br />

∫<br />

t<br />

λ(y)dy<br />

t1<br />

∫ λ(y)dy<br />

(5.82)<br />

t0<br />

(5.83)<br />

Bei konstantem λ wird a(t,s) = λs. Im nicht-stationären Fall müssen wir aber λs<br />

ersetzen durch a(t,s)<br />

P(k) =<br />

a(t,s) e<br />

k!<br />

k −a(t,s)<br />

k = N(t + s) − N(t)<br />

mit<br />

k = 0,1, 2,..., t,s ≥ 0<br />

(5.84)<br />

Um die Funktion λ(t) für die Realität abschätzen zu können, müssen geeignete<br />

Histogramme aufgestellt werden. Dabei muss die Zeit in kleine, aber auch wiederum<br />

nicht zu kleine Teilintervalle zerlegt werden.<br />

Beispiel Ladengeschäft<br />

Für ein Ladensgeschäft soll λ(t) geschätzt werden. Dazu messen wir an mehreren<br />

Tagen die Anzahl der K<strong>und</strong>en, die innerhalb eines 10-Minuten-Intervalls<br />

eintreffen. Für jedes Intervall jeden Wochentags gibt es unterschiedliche Anzahlen.<br />

Wir mitteln die Anzahl für das Intervall einer Tageszeit über alle Wochentage<br />

<strong>und</strong> erhalten so einen tageszeitabhängigen Erwartungswert.<br />

Wie modellieren wir einen Prozess, bei dem auch die Forderung (1) verletzt wird?<br />

Solche Prozesse, bei denen die K<strong>und</strong>en in Gruppen erscheinen, beobachten wir bei<br />

allen Sportveranstaltungen, Buffet-Warteschlangen etc. bei denen ein fester Zeitpunkt,<br />

der für alle K<strong>und</strong>en vorgegeben wird. Ein Ansatz,. auch solche Situationen<br />

zu beschreiben, besteht darin, nicht die Einzelpersonen, sondern die Gruppen als<br />

Ereignisse zu betrachten. Die Zwischenankunftszeiten der Gruppen kann dann wie<br />

vorher mit einer exponentiellen Verteilung modelliert werden. Die Anzahl der<br />

Mitglieder einer Gruppe ist hier eine zweite Zufallsvariable, deren Verteilung über<br />

diskrete Histogramme selbst wieder approximiert werden kann. Die Anzahl der<br />

eintreffenden K<strong>und</strong>en bis zum Zeitpunkt ti ist also nach N(t) Gruppen der Größe<br />

Bi<br />

x(t) =<br />

N(t)<br />

∑ Bi<br />

i= 1<br />

t > 0 (5.85)<br />

Der Verb<strong>und</strong> der Zufallsvariable {x(t), t>0} mit dem Poisson-Prozess {N(t), t>0}<br />

wird "verb<strong>und</strong>ener Poisson-Prozess" genannt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!