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Armutsgefährdung, Einkommen und Lebensbedingungen in OÖ<br />

10<br />

Neben der Quantifizierung zum Ausmaß ist ein weiterer wichtiger Indikator die Armutsgefährdungslücke,<br />

die Anhaltspunkte darüber zulässt, in welcher Intensität die Gruppe der<br />

Armutsgefährdeten von finanziellen Einschränkungen betroffen ist. In anderen Worten, die<br />

Armutsgefährdungslücke misst die durchschnittliche Abweichung der Medianeinkommen<br />

der Armutsgefährdeten von der Armutsgefährdungsschwelle (60% des Medianeinkommens<br />

der gesamten Bevölkerung) in Prozent. Ein Unterschied zwischen der Armutsgefährdungslücke<br />

in Österreich und <strong>Oberösterreich</strong> zeigt sich im Gegensatz zu den Jahreswerten bei einem<br />

3-Jahres-Durchschnitt nicht. So beträgt die durchschnittliche Armutsgefährdungslücke der<br />

Jahre 2004 bis 2006 sowohl für Österreich <strong>als</strong> auch für <strong>Oberösterreich</strong> 17% (siehe Tabelle<br />

3).<br />

Tabelle 3: Armutsgefährdungslücke für <strong>Oberösterreich</strong> und Österreich<br />

<strong>Oberösterreich</strong> Österreich<br />

Jahreswerte Durchschnitt Jahreswerte Durchschnitt<br />

2004 19<br />

20<br />

2005 14 17<br />

15<br />

17<br />

2006 18 15<br />

Quelle: Datler 2008; Statistik Austria 2006, 2007, 2008a; eigene Berechnungen<br />

2 Einkommen und relativer Lebensstandard in <strong>Oberösterreich</strong><br />

Basis für die Berechnung der Armutsschwelle ist das verfügbare Einkommen, bei Mehrpersonenhaushalten<br />

wird dementsprechend das gesamte Haushaltseinkommen (Arbeitseinkommen,<br />

Sozialleistungen etc.) herangezogen. Ausgehend davon, dass der Lebensstandard<br />

einer Familie von der Größe und der Zusammensetzung des Haushalts bestimmt ist, wird<br />

für das Einkommen eine Gewichtung vorgenommen: Als Fixbedarf wird für die EU-SILC-<br />

Erhebung pro Haushalt ein Gewicht von 0,5 angenommen, weiters erhält jede Person ab 14<br />

Jahre ein Gewicht von 0,5; Kinder unter 14 Jahren werden mit 0,3 gewichtet. Mit diesen<br />

Äquivalenzzahlen wird versucht, unterschiedliche Haushaltsstrukturen vergleichbar zu machen.<br />

So errechnet sich beispielsweise für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern unter<br />

14 Jahren eine Gewichtung von 2,1, d.h. das Haushaltseinkommen wird durch diesen Faktor<br />

dividiert, um ein äquivalisiertes Einkommen zu erhalten.<br />

Äquivalenzeinkommen stellen somit ein gewichtetes verfügbares Pro-Kopf-Einkommen dar.<br />

Als Grundlage werden die Medianäquivalenzeinkommen für einzelne soziodemografische<br />

Merkmale gezeigt, da die Armutsgefährdung von den zur Verfügung stehenden Ressourcen<br />

bestimmt wird. Das äquivalisierte Nettohaushaltsmedianeinkommen in <strong>Oberösterreich</strong> beträgt<br />

im Durchschnitt für die Jahre 2004-2006 17.902 Euro pro Person, d.h. die eine Hälfte<br />

der <strong>Oberösterreich</strong>er/innen verdiente weniger und die andere mehr <strong>als</strong> diesen Wert. Im<br />

Gegensatz dazu beträgt das durchschnittliche äquivalisierte Nettohaushaltsmedianeinkommen<br />

für Österreich für denselben Zeitraum 17.605 Euro, lag <strong>als</strong>o etwas niedriger.<br />

arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008

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