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Download als PDF - Sozialplattform Oberösterreich

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ekannt, dass die Gesundheit des Einzelnen mehr durch seine Lebensweise und die Lebensbedingungen<br />

beeinflusst wird, <strong>als</strong> beispielsweise die biologische Disposition („Veranlagung“),<br />

die nur etwa 20 Prozent ausmacht.<br />

Durch aktives Gesundheitshandeln könnten daher sozial benachteiligte Personen ihren Gesundheitszustand<br />

trotz schlechterer Voraussetzungen verbessern. Daten aus dem In- und<br />

Ausland zeigen jedoch, dass das Gesundheitsverhalten sozial benachteiligter Personen weniger<br />

ausgeprägt <strong>als</strong> jenes der Durchschnittsbevölkerung. So werden kostenlose Angebote<br />

des Gesundheitswesens mit Präventivcharakter (wie z. B. Gesundenuntersuchungen, Screeningmaßnahmen,<br />

Raucherentwöhnprogramme) seltener in Anspruch genommen, und es<br />

zeigt sich ein erhöhtes Risikoverhalten (Rauchen, Straßenverkehr, Ernährung) bzw. speziell<br />

bei Männern ein mechanistisches Körperbild.<br />

Dennoch wird ein Großteil der in Österreich zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit im<br />

Gesundheitswesen eingesetzten Mittel für Verhaltensprävention, <strong>als</strong>o der Förderung erwünschten<br />

Gesundheitshandelns und dem Hintanhalten unerwünschter Lebensweisen gewidmet.<br />

Ebenso wichtig ist aber das Schaffen von gesellschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen<br />

wie die Erhöhung des Bildungsniveaus der Gesellschaft, die Sicherstellung angemessener<br />

Wohn- und Arbeitsverhältnisse sowie einer sauberen Umwelt. Durch diese verhältnisbezogenen<br />

Maßnahmen wird die Gesundheit der Bevölkerung quasi automatisch<br />

positiv beeinflusst.<br />

Diese Aussagen werden beispielsweise durch eine Untersuchung der Wiener Medizinischen<br />

Universität untermauert: In dieser konnte nachgewiesen werden, dass beispielsweise länger<br />

andauernde Arbeitslosigkeit nicht nur – wie bereits bekannt – psychologische Auswirkungen<br />

auf die Gesundheit hat (wie z. B. vermehrtes Auftreten von Depressionen), sondern auch die<br />

physische Befindlichkeit beeinflusst.<br />

arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008 35

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