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Gesundheit und Armut<br />

Claudia Habl - Gesundheitsökonomin im<br />

Geschäftsbereich ÖBIG der Gesundheit<br />

Österreich GmbH in Wien. Neben Gesundheits-<br />

und Arzneimittelsystemanalysen<br />

beschäftigt sie sich seit mehr <strong>als</strong> zehn<br />

Jahren auch mit geschlechts- und sozi<strong>als</strong>pezifischen<br />

Aspekten der Gesundheitsversorgung.<br />

Ausgewählte Publikationen<br />

sind beispielsweise: „Soziale Ungleichheit<br />

- Geschlecht – Gesundheit“ (2008) oder<br />

„Soziale Ungleichheit und Gesundheit“<br />

(2003)<br />

34<br />

Mag. a Claudia Habl<br />

Eine im Herbst 2007 erschienene Untersuchung 1 einer schwedischen<br />

Gesundheitsunternehmensberatung spricht dem österreichischen<br />

Gesundheitssystem den „Europameistertitel“<br />

zu. Konkret wurden die europäischen Gesundheitssysteme in<br />

Bezug auf Umfang und Zugänglichkeit des Leistungsangebots<br />

und die Qualität der medizinischen Versorgung bewertet.<br />

Dieses Ergebnis wurde in den Medien viel bejubelt und von so<br />

manchem Entscheidungsträger <strong>als</strong> Zeichen dafür, dass alles in<br />

bester Ordnung ist verstanden. Aber wie sieht es in der Realität<br />

aus? Welches Angebot steht in Österreich Nicht-Versicherten<br />

Personen zu? Achtet das Gesundheitssystem auch auf<br />

die speziellen Bedürfnisse sozial benachteiligter Personen?<br />

Unterscheidet sich die gesundheitliche Situation armer bzw.<br />

armutsgefährdeter Menschen von jener des/der „Durchschnittsösterreichers/-österreicherin“?<br />

Generell gibt es in Österreich, im Vergleich zu anderen Industriestaaten<br />

wie Deutschland, nur wenige Datenquellen, die erlauben<br />

epidemiologische Fragestellungen (Sterblichkeit oder<br />

Krankheitshäufigkeiten) mit sozioökonomischen Aspekten wie<br />

Einkommen oder Schulbildung zu verknüpfen. Des Weiteren<br />

fehlt immer noch bei vielen Akteur/innen des Gesundheitssystems<br />

das Verständnis für die enge Verknüpfung von den Lebensbedingungen<br />

einer Person mit dessen gesundheitlichem<br />

Wohlbefinden. Dennoch lassen auch die österreichischen Daten<br />

Rückschlüsse auf den so genannten „Schichtgradienten“<br />

der Gesundheit zu.<br />

Durch die Forschung renommierter Expertinnen und Experten<br />

(um nur einige zu nennen: Prof. Rosenbrock, Prof. Mielck<br />

(Deutschland), Prof. Whitehead (Großbritannien), Prof. Rieder,<br />

Dr. Stronegger (Österreich)) ist weiters seit beinahe 20 Jahren<br />

1 Euro Health Consumer Index 2007, vgl. www.healthpowerhouse.com/media/Rapport_EHCI_2007.pdf<br />

arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008

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