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Download als PDF - Sozialplattform Oberösterreich

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Generationen und Armut<br />

28<br />

Nach geltender Konvention wird ab einer Grenze von 60% des standardisierten Medianeinkommens,<br />

dem sogenannten Äquivalenzeinkommen oder fiktiven Pro-Kopfeinkommen<br />

angenommen, dass die Teilhabemöglichkeiten unzumutbar eingeschränkt sind. Diese<br />

Grenzziehung ist durchaus willkürlich gewählt, dürfte aber zumindest für Unselbstständige<br />

und Pensionist/innen in Österreich eine gute Annäherung darstellen. Ich muss aber darauf<br />

hinweisen, dass ein niedriges Einkommen keineswegs zwingend auch eingeschränkte Teilhabemöglichkeiten<br />

bedeutet. Gerade im Zuge der derzeitigen Finanzkrise werden die Vermögenswerte<br />

vieler Menschen dramatisch verringert. Das Einkommen dieser Menschen ist<br />

deshalb in vielen Fällen sogar negativ, ohne dass diese Menschen gleich <strong>als</strong> „Sozialfälle“ zu<br />

sehen wären, nur weil sie ein paar Millionen verloren haben. Umgekehrt ist Vermögen durch<br />

selbstgenutzten Wohnraum oft faktisch nicht verwertbar.<br />

Empirische Definition einer Armutslage<br />

“ Individu<strong>als</strong> , families and groups in the population c an be s aid to<br />

be in poverty when they lac k the res ourc es to obtain the types of<br />

diet, partic ipate in the ac tivities and have the living c onditions and<br />

amenities whic h are c us tomary, or are at leas t widely enc ouraged<br />

or approved, in the s oc ieties in whic h they belong. T heir res ourc es<br />

are s o s erious ly below thos e c ommanded by the average<br />

individual or family that they are, in effec t, exc luded from ordinary<br />

living patterns , c us toms and ac tivities .” (P eter T owns end 1979)<br />

22.10.2008 5<br />

S T A T I S T I K A U S T R I A<br />

Die empirische Definition von Armut in der Europäischen Union wurde im Wesentlichen von<br />

Peter Townsend übernommen. Hervorzuheben ist, dass der Armutsbegriff auf inakzeptablen<br />

Lebensbedingungen, auf einer deprivierten Lebensführung aufbaut, die sich aus einem<br />

Mangel an Ressourcen ergibt. Dieser Mangel ist so schwerwiegend, dass er eine Ausgrenzung<br />

vom normalen Leben bewirkt.<br />

Das klassische Lebenszyklusmodell ( Rowntree ~1900)<br />

Armutsschwelle<br />

Alter<br />

22.10.2008 6<br />

S T A T I S T I K A U S T R I A<br />

arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008<br />

Heirat<br />

(25)<br />

Kinder<br />

verdienen (40)<br />

Kinder<br />

heiraten (60)<br />

Erwerbsaktivität<br />

endet (65)<br />

„Kinderarmut“ „Elternarmut“ „Altersarmut“

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