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Generationen und Armut<br />

32<br />

Strukturelle Benachteiligung von Frauen<br />

-<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

Armutsgefährdungsquote 10<br />

in %<br />

5<br />

Armuts gefährdungs quote von Männern und F rauen<br />

0-9 10-19 20-29 30-39 40-49 50-59 60-69 70-79 80+<br />

Quelle Statistik Austria EU-SILC 2006<br />

22.10.2008 11<br />

S T A T I S T I K A U S T R I A<br />

Geschlechterunterschiede sind bei einer Betrachtung von Haushalten immer schwierig zu<br />

beurteilen. In vielen Fällen leben Männer und Frauen gemeinsam in einem Haushalt. Man<br />

geht implizit davon aus, dass beide Partner denselben Lebensstandard erreichen. Trotzdem<br />

kann man erkennen, dass Frauen in nahezu allen Lebensaltern höhere Gefährdungsquoten<br />

aufweisen <strong>als</strong> Männer. Am deutlichsten ist der Unterschied ausgeprägt bei Pensionistinnen.<br />

Nahezu ein Viertel der Frauen im Pensionsalter, aber nur jeder 10. Mann, hat ein armutsgefährdendes<br />

Einkommen. Es sind dabei besonders Witwen mit einer Ausgleichszulage, die<br />

von Armutsgefährdung im Alter betroffen sind. Hier ist zu bemerken, dass der Unterschied<br />

zwischen Männern und Frauen erheblich größer ist, <strong>als</strong> der Unterschied zwischen älteren<br />

und jüngeren Männern. Dies spricht dafür, dass lebenszyklische Faktoren eine geringere<br />

Rolle spielen <strong>als</strong> sozi<strong>als</strong>trukturelle Einflüsse wie die Position am Arbeitsmarkt. Insbesondere<br />

verweist der große Abstand zwischen Männern und Frauen im Alter auf die Problematik hin,<br />

dass die Erwerbskarrieren von Frauen, vor allem jener der älteren Generationen wenig kontinuierlich<br />

verlaufen sind, diese aber die Voraussetzung für die Absicherung in der Pension<br />

sind.<br />

Die folgende Darstellung belegt, dass neben den lebenszyklischen Risiken vor allem sozi<strong>als</strong>trukturelle<br />

Risiken wirksam sind. Personen, die keine Staatsbürgerschaft eines EU-Landes<br />

besitzen, werden hier gegenübergestellt mit österreichischen Staatsbürger/innen. Unterschiede<br />

der Lebensalter sind bei Migrant/innen freilich auch ein Hinweis auf unterschiedliche<br />

Zuwanderungsgenerationen. Man kann aber klar erkennen, dass in allen Lebensaltern<br />

das Risiko von Migrant/innen mit etwa 20-35% erheblich höher ist <strong>als</strong> das von Österreicher/innen.<br />

Umgekehrt ist der lebenszyklische Verlauf der Gefährdung bei ÖsterreicherInnen<br />

verhältnismäßig flach. Dies soll <strong>als</strong> Hinweis dafür gelten, dass die Eingliederung für<br />

Migrant/innen bereits heute nach einem unterschiedlichen Mechanismus erfolgt <strong>als</strong> für<br />

Inländer/innen. Eine Differenzierung des Sozi<strong>als</strong>ystems nach Staatsbürgerschaft würde die<br />

soziale Kluft <strong>als</strong>o empfindlich verschärfen.<br />

arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008<br />

A lters k la s s e<br />

Frauen<br />

Männer

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