Download als PDF - Sozialplattform Oberösterreich
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die Politik wieder der gesellschaftliche Leitsektor wird. Bei der Bevölkerung müssen wir um<br />
mehr Solidarität mit benachteiligten Menschen werben.<br />
Einfachheit und Barmherzigkeit sind Begriffe, die sehr dem persönlichen Handeln zuzuordnen<br />
sind.<br />
Dass es eine EU-weite Definition von Armutsgefährdung (= 60% des Medianeinkommens)<br />
gibt, finde ich grundsätzlich positiv, sonst könnte jeder Staat sich seine eigenen Richtwerte<br />
geben.<br />
In der Definition von Armut werden viele weitere Faktoren berücksichtigt:<br />
Primäre Faktoren sind: einmal im Jahr Urlaub zu machen, die Wohnung angemessen warm<br />
zu halten, bei Bedarf neue Kleidung zu kaufen, jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch (oder eine<br />
entsprechende vegetarische Speise) zu essen, unerwartet anfallende Ausgaben (im Ausmaß<br />
von rund 900 Euro) aus eigenen Mitteln zu tätigen oder ob der Haushalt mit Zahlungen im<br />
Rückstand ist.<br />
Sekundäre Faktoren sind:<br />
- kann sich übliche Gebrauchsgüter nicht leisten (PKW, Handy, Geschirrspülmaschine, PC,<br />
Internet, DVD-Player),<br />
- hat gesundheitliche Beeinträchtigung (wie sehr schlechter allgemeiner Gesundheitszustand,<br />
stark beeinträchtigt durch eine Behinderung oder chronisch krank),<br />
- hat Wohnungsprobleme (ohne Bad, Dusche oder WC, Feuchtigkeit und Schimmel, dunkle<br />
Räume, keine Waschmaschine/Waschküche)<br />
- hat Probleme im Wohnumfeld (Lärmbelästigung, Umweltverschmutzung, Kriminalität)<br />
Die persönliche Sichtweise, ob jemand arm oder nicht arm ist differiert manchmal zu diesen<br />
wissenschaftlichen Definitionen.<br />
arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008 61