Download als PDF - Sozialplattform Oberösterreich
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Armutsgefährdung, Einkommen und Lebensbedingungen in OÖ<br />
14<br />
5 Erwerbstätigkeit und Sozialleistungen<br />
Erwerbstätigkeit schützt noch immer am besten vor Armut. Sozialleistungen reichen in vielen<br />
Fällen nicht aus, das Einkommen über die Armutsgefährdungsschwelle zu heben. Somit<br />
wird <strong>als</strong> ausschlaggebend für das Risiko von Armutsgefährdung immer auf die fehlende oder<br />
zu geringe Beteiligung am Arbeitsmarkt auf individueller oder Haushaltsebene hingewiesen.<br />
Da der Ausgleichszulagenrichtsatz der Pensionen unter der Armutsgefährdungsschwelle<br />
liegt, haben ältere Menschen noch immer ein leicht überdurchschnittliches Risiko. Ungleich<br />
höher liegt das Armutsgefährdungsrisiko für Personen, die primär ihr Einkommen von anderen<br />
Sozialleistungen erhalten, etwa Krankengeld, Arbeitslosengeld und Notstandshilfe<br />
sowie Sozialhilfe. Menschen, die vor allem von solchen Transferleistungen leben, haben zu<br />
einem Drittel ein Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle zur Verfügung.<br />
Tabelle 6: Armutsgefährdung nach Haupteinkommensquelle von Haushalten in OÖ<br />
in Prozent<br />
Haupteinkommensquelle Armutsgefährdung<br />
unselbstständige Arbeit 5<br />
selbstständige Arbeit 13<br />
Pensionen 14<br />
Sozialleistungen 34<br />
Quelle: Datler 2008 (Statistik Austria)<br />
So sind Menschen mit einer unselbstständigen Erwerbstätigkeit mit 5% am wenigstens<br />
armutsgefährdet. Dann kommt es zu einem großen Sprung: Haushalte, die von einem Erwerbseinkommen<br />
aus selbstständiger Tätigkeit leben müssen, sind mit 13% schon ungleich<br />
stärker armutsgefährdet, gefolgt von Haushalten mit Pensionen.<br />
Arbeitslose Menschen haben ebenso ein erhöhtes Armutsgefährdungsrisiko. Zwar reduzieren<br />
Sozialleistungen dieses beträchtlich, aber noch immer sind Menschen, die vor allem<br />
vom Arbeitslosengeld oder von der Notstandshilfe leben, stark gefährdet. Österreichweit<br />
- die Stichprobe für <strong>Oberösterreich</strong> ist zu klein, um noch valide Aussagen treffen zu können<br />
- sind 40% der Langzeitarbeitslosen nach Transferleistungen von Armut betroffen (Statistik<br />
Austria 2008a: 41).<br />
arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008