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Download als PDF - Sozialplattform Oberösterreich

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Fragen und Antworten<br />

Christian Winkler, Armutsnetzwerk OÖ<br />

60<br />

Beschäftigt sich die Politik in OÖ ausreichend mit Armutsprävention, mit Maßnahmen zur Verhinderung<br />

und Bekämpfung von Armut und Verarmung?<br />

Wird das Armutsnetzwerk von den verantwortlichen Politiker/innen ernst genommen?<br />

Auf Landesebene in OÖ geschieht besonders im Sozialbereich einiges, z. B. Wohnbeihilfe<br />

oder Heizkostenzuschuss, das armutsverringernd wirkt. Ich habe den Eindruck, dass ein gewisses<br />

Maß an Sensibilität für das Thema Armut bei den verantwortlichen PolitikerInnen<br />

vorhanden ist.<br />

Und doch ist jede/r 10. <strong>Oberösterreich</strong>er/in armutsgefährdet. Daher sind noch viel mehr<br />

Maßnahmen im Sinne des Armutsvermeidungs-ABC erforderlich, teils auf Landesebene,<br />

teils auf Bundesebene:<br />

A Armutsvermeidene finanzielle Leistungen<br />

B Bessere soziale Infrastruktur bei Bildung, Gesundheitsversorgung, Pflege und Kinderbetreuung<br />

C Chancenverbesserung in der Arbeitswelt<br />

Einige Forderungen konkret:<br />

• Erhöhung der Nettoersatzrate des Arbeitslosengeldes zumindest auf EU-Durchschnitt<br />

von 70 %.<br />

• Erhöhung des Zuschusses des Bildungskontos vom Land OÖ und Umstellung auf frühere<br />

Auszahlung durch Vorschusszahlungen für Armutsgefährdete<br />

• Krankenversicherung (E-Card) für SozialhilfebezieherInnen<br />

• Besserer Zugang und mehr Angebot für Psychotherapie auf Krankenschein, besonders für<br />

MigrantInnen.<br />

Die „Armuts“- Definition muss viele andere Begriffe auch mit einschließen: Einfachheit, Gerechtigkeit,<br />

soziales Denken und Handeln, Barmherzigkeit. Wo und wie steht da unser gesellschaftliches<br />

Denken und Handeln?<br />

Gerechtigkeit ist ein sehr politischer Begriff, dem wir wieder viel mehr Bedeutung geben<br />

müssen. Die Einkommens- und Vermögensstatistiken beweisen die ungerechte Entwicklung<br />

der letzten Jahre und auch viele Menschen haben diese Erkenntnis. In Österreich und auch<br />

in anderen Ländern gibt es eine unverschämte Gier derer, die schon sehr viel haben. Gleichzeitig<br />

wächst die Armut.<br />

Soziales Denken und Handeln müssen wir zuerst bei der Politik verstärkt einfordern, sie<br />

muss die Rahmenbedingungen für Gerechtigkeit definieren und festlegen. Die „Selbstauslieferung“<br />

der Politik an sogenannte wirtschaftliche Sachzwänge muss beendet werden, damit<br />

arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008

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