Download als PDF - Sozialplattform Oberösterreich
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So sind in <strong>Oberösterreich</strong> rund 4% von manifester Armut betroffen, d.h. diese Gruppe verfügt<br />
weder über ein angemessenes Einkommen noch über alle Güter, die für einen angemessenen<br />
Lebensstandard notwendig sind. Was sind nun solche Güter? Als primäre Benachteilung gilt<br />
etwa, wenn jemand keinen Urlaub machen kann, die Wohnung nicht heizen kann, keine<br />
neue Kleidung kaufen kann, nicht jeden zweiten Tag Fisch oder Fleisch essen kann, unerwartete<br />
Ausgaben von etwa 900 Euro nicht tätigen kann oder mit Zahlungen im Rückstand ist.<br />
Als sekundäre Benachteilung wird der erzwungene Verzicht auf langlebige Gebrauchsgüter,<br />
wie etwa PC oder Geschirrspüler, gesehen, die sich jemand aufgrund von Geldmangel nicht<br />
kaufen kann. Ebenso werden von der Statistik gesundheitliche Einschränkungen, Wohnungsprobleme<br />
(kein Bad oder Schimmel etwa) und Belastungen im Wohnumfeld (etwa<br />
Lärm) erfasst, die einen weiteren Einblick in die Armutsgefährdung geben. Gruppen mit<br />
einem sehr hohen Risiko der manifesten Armut, die zumindest in einer der oben genannten<br />
Dimension einen Mangel ausweisen, sind Menschen, die primär von Sozialleistungen leben,<br />
und Menschen mit Behinderungen.<br />
Etwa 28% der <strong>Oberösterreich</strong>er/innen erfahren materielle Einschränkungen. Davon haben<br />
zwei Drittel keinen Zugang zu allen angemessenen Gütern, das restliche Drittel liegt entweder<br />
unter der Armutsgefährdungsschwelle von 60% des Medianeinkommens oder ist bei<br />
manifester Armut von Armutsgefährdung und mangelnder Teilhabe gleichzeitig betroffen<br />
(siehe Abbildung 2).<br />
Abbildung 2: Armutsgefährdung, Deprivation und manifeste Armut in OÖ<br />
Armutsgefährdung, Deprivation und manifeste Armut in OÖ<br />
Nicht-Arm 72% Einschränkungen 28%<br />
mangelnde Teilhabe<br />
64%<br />
Quelle: Datler 2008; eigene Berechnungen (Statistik Austria)<br />
Einkommensarmut<br />
22%<br />
manifeste<br />
Armut 14%<br />
depriviert<br />
armutsgefährdet<br />
arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008 13