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Download als PDF - Sozialplattform Oberösterreich

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Editorial<br />

4<br />

Jede/r 10. <strong>Oberösterreich</strong>erIn ist armutsgefährdet<br />

Armut ist auch in <strong>Oberösterreich</strong> die Realität vieler Menschen.<br />

Einige konkrete Zahlen:<br />

• 144.000 (10,1%) der <strong>Oberösterreich</strong>erInnen sind armutsgefährdet und haben nur ein<br />

(gewichtetes) Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle von Euro 893,- monatlich<br />

(EU-SILC 2006), inklusive aller Sozialleistungen<br />

• 55.000 (4%) leben in manifester Armut<br />

• 388.000 (28%) der <strong>Oberösterreich</strong>erInnen erfahren materielle Einschränkungen<br />

Über einen zweijährigen Zeitraum betrachtet sind um 50% mehr Menschen von Armut<br />

betroffen. Auch mit einem Einkommen knapp über dieser Schwelle ist kein gutes Leben<br />

möglich.<br />

Arbeitslosigkeit erhöht die Armutsgefährdung auf 19%. Aber auch Erwerbsarbeit schützt in<br />

zunehmenden Maße nicht vor Armut: 6% der Menschen im erwerbsfähigen Alter (20 bis 64<br />

Jahre) sind armutsgefährdet trotz Arbeit, 5% arbeiten sogar Vollzeit.<br />

Pensionsbezug erhöht die Armutsgefährdung auf 14%. Alleinstehende Pensionistinnen sind<br />

zu 28% armutsgefährdet. Krankheit und Armut bedingen einander oft: Vor allem chronische<br />

Krankheit führt zu Armut und Armut macht in vielen Fällen krank!<br />

Armut kann viele Menschen treffen, nur manchmal wird sie sichtbar. Armut erzeugt Schamgefühl.<br />

Oftm<strong>als</strong> bemerken Nachbarn oder Arbeitskolleg/innen nichts von der Armut in ihrer<br />

Umgebung. Tag für Tag haben arme Menschen in <strong>Oberösterreich</strong> schlechtes oder zuwenig<br />

Essen, zuwenig Geld um die Wohnung ausreichend heizen zu können, Zahlungsprobleme bei<br />

unerwarteten Ausgaben wie Reparaturen oder sie können sich keinen Urlaub leisten.<br />

Arm sein heißt, am Rande der Gesellschaft zu leben!<br />

Arm sein heißt, keine Verpflichtungen eingehen zu können, für sich und andere!<br />

Arm sein heißt, Angst vor der Zukunft zu haben!<br />

Arm sein heißt, psychischem Druck ausgesetzt zu sein!<br />

Arm sein heißt, ein erhöhtes Krankheitsrisiko zu haben!<br />

arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008

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