Download als PDF - Sozialplattform Oberösterreich
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Generationen und Armut<br />
30<br />
Vorwegzuschicken ist, dass wir bei EU-SILC tatsächlich keine Lebenszyklen beobachten. Wir<br />
vergleichen verschiedene Generationen bzw. Geburtskohorten miteinander. Wir unterstellen,<br />
dass, wenn lebenszyklische Muster vorhanden sind, diese auch in einem Altersvergleich<br />
sichtbar werden. In Wirklichkeit sind die Lebensverläufe älterer Menschen aber vermutlich<br />
deutlich von jenen jüngerer Menschen zu unterscheiden (z.B. Ausbildung, Zeitpunkt der<br />
Familiengründung, Anzahl der Kinder, Erwerbsverläufe usw...)<br />
Wirklich zutreffend scheint die Lebenszyklusthese in Bezug auf die Armutsgefährdungsquote<br />
vor Sozialleistungen. Dargestellt wird der Bevölkerungsanteil, der ein Haushaltseinkommen<br />
hat, das geringer ist <strong>als</strong> die Armutsgefährdungsschwelle, wenn Pensionen und<br />
Sozialleistungen nicht eingerechnet werden. Es zeigt sich ein S-förmiger Verlauf der dem<br />
Schema von Rowntree ähnelt. Es gibt eine Phase der Kinder- und Jugendarmut, eine Phase<br />
der Elternarmut und eine Phase massiver Altersarmut, die zum Teil durch gesetzliche Pensionsregelungen<br />
bedingt ist. Bereits in dieser Darstellung ist aber bereits erkennbar, dass<br />
Armutslagen über alle Altersgruppen hinweg zu beobachten sind. Ohne Sozialleistungen<br />
wären insgesamt etwa 3,5 Millionen Menschen armutsgefährdet.<br />
Umverteilung glättet Armutskarrieren<br />
-<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
Armutsgefährdungsquote in %<br />
20<br />
10<br />
Armuts gefährdungs quote nac h S ozialleis tungen<br />
0-9 10-19 20-29 30-39 40-49 50-59 60-69 70-79 80+<br />
Quelle Statistik Austria EU-SILC 2006<br />
Alters k las s e<br />
22.10.2008 8<br />
S T A T I S T I K A U S T R I A<br />
Diese Darstellung zeigt die<br />
Armutsgefährdungsquote<br />
nachdem sämtliche Einkünfte,<br />
dh. auch Pensionen<br />
und Sozialleistungen, berücksichtigt<br />
wurden. Das<br />
Bild ist jetzt wesentlich<br />
unspektakulärer, und man<br />
braucht eine Vergrößerung,<br />
um die Unterschiede zu erkennen.<br />
arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008