Download als PDF - Sozialplattform Oberösterreich
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Es ist alles andere <strong>als</strong> ein Geheimnis, dass die Sozialdemokratie in Österreich für eine (höhere)<br />
Besteuerung des Vermögens – die im europäischen Vergleich so was von hinterherhinkt<br />
- eintritt. Diesbezügliche Initiativen hat beispielsweise zuletzt auf Bundesebene Sozialminister<br />
Buchinger im Zusammenhang mit der Finanzierung der Pflegevorsorge gesetzt.<br />
In einem grundsätzlich marktwirtschaftlichen System wie in Österreich ist es rechtlich gesehen<br />
äußerst schwierig, Gehälter im privat-wirtschaftlichen Bereich zu reglementieren.<br />
Das Verhältnis von Durchschnitts- zu Spitzengehältern ist aus dem Gerechtigkeitsgedanken<br />
heraus schon lange nicht mehr vertretbar, wenn es dies überhaupt jem<strong>als</strong> war. Dieser dringend<br />
notwendige soziale Ausgleich sollte aber über das Steuersystem mit entsprechenden<br />
Spitzensteuersätzen geregelt werden. Im Bereich des Staats ist eine Diskussion über eine<br />
Begrenzung der Managergehälter mehr <strong>als</strong> angebracht.<br />
Die Erhöhung der Nettoersatzrate (wenn auch nicht in aus unserer Sicht ausreichendem<br />
Ausmaß) war und ist mit der Bedarfsorientierten Mindestsicherung paktiert. Auch daher<br />
kann nur eine so rasch <strong>als</strong> mögliche Umsetzung der Mindestsicherung das Ziel sein.<br />
Nicht gesetzeskonformes Handeln der Sozialhilfebehörden sollte mit den entsprechenden<br />
konkreten Unterlagen sofort dem OÖ Sozialressort übermittelt werden, damit dieses auch in<br />
diesen Einzelfällen aktiv werden kann. Das OÖ Sozialressort geht allen Einzelfällen mit den<br />
entsprechenden Konsequenzen nach. Einmal mehr, die Mindestsicherung wird bundesweit<br />
bessere Standards in der Sozialhilfe für die BezieherInnen bringen (leichterer Zugang, höhere<br />
Freibeträge, höhere Richtsätze...). Mit der Einführung sollte auch die zu geringe Personalausstattung<br />
der Behörden diskutiert und nach Möglichkeit natürlich verbessert werden.<br />
In der Mindestsicherung (Art. 15a-Vereinbarung) wurden auch die entsprechenden Fristen<br />
teilweise massiv verkürzt. Unabhängig davon, wann ein Bescheid eintrifft, hat die Sozialhilfebehörde<br />
bereits jetzt bei einer akuten Notlage sofort zu reagieren (Soforthilfe). Falls<br />
dies nicht der Fall ist, ersuche ich auch diese Beispiele meinem Ressort zu übermitteln.<br />
Zudem verweise ich auch hier auf die vorhergehende Beantwortung im Hinblick auf das<br />
notwendige Personal in den Sozialhilfeverbänden und Magistraten.<br />
Wie wichtig ist eine Grundsicherung!?<br />
Auch die Frage der Grundsicherung soll mit der Einführung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung<br />
verbessert beantwortet werden. Daneben gibt es in <strong>Oberösterreich</strong> bspw.<br />
auch das subsidiäre Mindesteinkommen für Menschen mit Beeinträchtigungen im noch<br />
jungen Chancengleichheitsgesetz. Eine Grundsicherung ohne die Verpflichtung zum „Bemühen“<br />
halte ich in unserer derzeitigen Gesellschaft für nicht passend und auch nicht realisierbar.<br />
Arbeit ist ein enorm wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft (vor allem aus Sicht<br />
des Normalitätsprinzips), deren Bedeutung von niemandem – vor allem nicht in Richtung<br />
Sinnerfüllung – unterschätzt werden sollte.<br />
arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008 49